Prisma

Schwachstelle bei kindlichen Tumoren gefunden

Heidelberger Kinderonkologen haben entdeckt, dass bestimmte genetische Veränderungen bei Astrozytomen das Zellwachstum außer Kontrolle geraten lassen.

Etwa 200 Kinder erkranken jährlich in Deutschland an einem gutartigen Astrozytom. Der Tumor entwickelt sich aus Stützzellen des Gehirns, verdrängt gesundes Hirngewebe und lässt sich meist chirurgisch entfernen. Eine Chemotherapie war bisher nur schwer möglich, da Informationen über Angriffspunkte im Tumor fehlten. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg untersuchten jetzt das Erbgut von 66 Astrozytomen und stellten bei fast jedem zweiten Geschwür genetische Veränderungen des BRAF-Gens fest. Das Gen ist während der Embryonalentwicklung an Wachstum und Vermehrung von Zellen beteiligt und im ausgereiften Stadium deaktiviert. Genetische Veränderungen können die Blockade aufheben, weshalb das Gewebe unkontrolliert wuchert. In Studien mit Zellkulturen aus Astrozytomen setzten spezifische Medikamente diese Blockade wieder in Kraft und verhinderten das übermäßige Wachstum. Dabei zeigten bereits bekannte Chemotherapeutika gegen Nierenzellkarzinome gute therapeutische Effekte. war

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 7/2009

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