Prisma

Eine Spritze gegen Mittelohrentzündung?

Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Kleinkindern. Eventuell könnte ein neuer Impfstoff die Erkrankungsrate bei Kindern unter zwei Jahren reduzieren, schreibt das Magazin "The Lancet".

Der Griff zum Ohr, Fieber und Appetitlosigkeit sind bei den kleinen Patienten typische Anzeichen für die auch als Otitis media bezeichnete Erkrankung. Tschechische Wissenschaftler entwickelten nun einen Impfstoff, der elf Proteine verschiedener Stämme von Streptococcus pneumoniae enthält, gekoppelt an ein Protein aus Haemophilus influenzae. In der anschließenden randomisierten Studie erhielt von 4968 Kindern im Alter zwischen 3 und 15 Monaten eine Gruppe den neuen Impfstoff, die andere Gruppe eine Hepatitis-A-Vaccine. Am Ende ihres zweiten Lebensjahres wurden die Kinder untersucht. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe war die Anzahl der Mittelohrentzündungen bei den mit dem Pneumokokkus-H.influenzae-Impfstoff Behandelten deutlich reduziert. Dabei scheint sich der Impfschutz umfassend gegen Otitis media aufzubauen, egal ob sie durch Pneumokokken oder H. influenzae ausgelöst wird. Bereits bestehende Impfstoffe gegen Pneumokokkeninfektionen sind als Schutz vor Mittelohrentzündungen in dieser Altersgruppe nicht ausreichend wirksam. war

Quelle: Lancet 367, 740-748 (2006).

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