Seehofer: Der Horst will's nochmal wissen...

(ks). Soziales Gewissen oder neuer alter Gesundheitsminister? Horst Seehofer, der Unionspolitiker mit der unbestreitbar größten Erfahrung im Gesundheitswesen, scheint sich nicht so recht entscheiden zu könne, welche Rolle er künftig spielen will. Während er einerseits am GMG herumkrittelt (das er selbst mitgestaltet hat), bringt er sich gleichzeitig als künftiger Minister ins Spiel.

Kanzlerkandidatin Angela Merkel dürfte es vermutlich ziemlich kalt gelassen haben: Wie die Bild-Zeitung vergangene Woche in Erfahrung gebracht hat, würde Ex-Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer im Falle eines Wahlsieges der Union gerne noch einmal auf den Ministersessel rücken. Sollte der Streit um die Gesundheitsprämie schon vergessen sein? Das Tischtuch zwischen ihm und Merkel sei nicht zerschnitten, sagt Seehofer. Er stehe zur Verfügung, falls Merkel ihm die Ressorts Gesundheit und Soziales anvertrauen wolle. Doch das ist wohl nur ein theoretisches Gedankenspiel. Denn Seehofer will nicht von seinen Grundsätzen abrücken: Seine Glaubwürdigkeit bei den Bürgern sei ihm "wichtiger als jeder Kabinettsposten". Und nichts wäre unglaubwürdiger, als wenn er plötzlich zum Verfechter der Merkelschen Gesundheitsprämie würde. Die Pauschale kostete ihm im vergangenen November den Kopf als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Daraus, dass er die Prämie nach wie vor für falsch und unsozial hält, macht Seehofer keinen Hehl. Vielleicht hat er doch noch Hoffnung, dass Merkel & Co. von ihren Reformplänen Abstand nehmen? Jedenfalls wird die Gesundheitspauschale im Wahlkampf lediglich ein Randthema sein, deren Details vorerst im Verborgenen bleiben.

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