Ernährung aktuell

Krebs: Prävention aus der Küche

Jährlich erkranken schätzungsweise 52 000 Menschen in Deutschland an Dickdarmkrebs und 18 000 an Magenkrebs. Die beiden Krebsformen werden durch Vorerkrankungen wie chronische Gastritis, Magengeschwüre oder entzündliche Darmerkrankungen begünstigt, daneben ist eine ungesunde Ernährung ein wichtiger Risikofaktor. Nach Ergebnissen des 9. Ernährungsberichts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist eine Senkung des Risikos beider Krebsarten durch einen hohen Gemüse- und Obstverzehr möglich.

Zahlreiche aktuelle wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ein hoher Gemüse- und Obstkonsum das Erkrankungsrisiko für Krebs verringern kann. Der Gehalt an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen einerseits und der meist geringe Energiegehalt andererseits machen Gemüse und Obst zu idealen Lebensmitteln. Ballaststoffe können je nach Zusammensetzung Effekte aufweisen, die das Risiko für Darmkrebs mindern, z. B. durch die Erhöhung des Stuhlgewichts oder durch die Regulierung der Darmmotilität. Den sekundären Pflanzenstoffen kommt eine besondere Rolle bei der Vermeidung von Krebs zu. So können einige sekundäre Pflanzenstoffe die Bildung von N-Nitrosoverbindungen im Magen unterbinden.

Ein hoher Gemüse- und Obstkonsum – egal ob roh, gegart oder als Saft – wirkt risikosenkend bei Krebs in Mundhöhle und Rachen, Speiseröhre, Lunge, Magen sowie Darm. Die DGE empfiehlt deshalb täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst und unterstützt damit die "5 am Tag"-Gesundheitskampagne. Die Umsetzung ist einfach an einer Hand abzuzählen. Ein Stück Obst oder Gemüse in der Größe eines Apfels oder einer Karotte entspricht einer Hand voll. Mit diesem Maß erhält jeder für das jeweilige Alter die angemessene Menge: Kinder bekommen eine kleinere, Erwachsene eine größere Portion. "Es gibt überzeugende Befunde, dass eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst zur Verminderung des Krebsrisikos beitragen kann", so Dr. Helmut Oberritter, Wissenschaftlicher Leiter der DGE.

Kastentext: Krebshemmende und -fördernde Faktoren

Zu den krebshemmenden Faktoren zählen

  • Ballaststoffe
  • komplexe Kohlenhydrate (z. B. Stärke)
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamin A, E, C und Carotinoide
  • Selen und Calcium
  • Sekundäre Pflanzenstoffe

Zu den krebsfördernden Faktoren zählen

  • überhöhte Energiezufuhr
  • hohe Fettzufuhr
  • hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren
  • Nitrosamine
  • Aflatoxine
  • Benzpyrene
  • Heterozyklische aromatische Amine
  • Rauchen
  • Alkoholmissbrauch

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