GKV-Daten

Kassen geben in Bayern besonders wenig Geld für Medikamente aus

Berlin - 20.05.2022, 07:00 Uhr

Im vergangenen Jahr stiegen die Kosten im Arzneimittelsektor in Bayern überproportional, während die Zahl der Verordnungen konstant blieb. (s / Foto: IMAGO / McPHOTO)

Im vergangenen Jahr stiegen die Kosten im Arzneimittelsektor in Bayern überproportional, während die Zahl der Verordnungen konstant blieb. (s / Foto: IMAGO / McPHOTO)


Die Krankenkassen in Bayern geben für Medikamente für ihre Versicherten pro Jahr weniger Geld aus als im Bundesdurchschnitt. Darüber informiert der BKK-Landesverband. Im vergangenen Jahr stiegen die Kosten im Arzneimittelsektor demnach jedoch überproportional. 

In Bayern geben die Krankenkassen weniger Geld für Medikamente aus als im Bundesdurchschnitt: Während im Freistaat im vergangenen Jahr knapp 571 Euro pro Versichertem für Fertigarzneimittel anfielen, waren es deutschlandweit rund 600 Euro. Dabei legten die Ausgaben für Arzneimittel im ambulanten Bereich hier wie dort kräftig zu, wie der Landesverband der Betriebskrankenkassen am Donnerstag in München mitteilte.

Überproportionaler Kostenanstieg

Ihm zufolge stiegen die Bruttoausgaben im Bund gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 52,18 Milliarden Euro. In Bayern hingegen stiegen die Ausgaben überproportional um 8,7 Prozent auf 7,77 Milliarden Euro, doch von einem niedrigeren Ausgangsniveau.

Die Zahl der Verordnungen blieb dabei weitgehend konstant. Im Langzeitvergleich zum Jahr 2010 stieg der Bruttoumsatz je Versichertem bundesweit um 48 Prozent, bayernweit waren es 56 Prozent.

Der in Bayern stärkere Anstieg sei gesellschaftlich bedingt, erläuterte eine Verbandssprecherin. „Wir haben in Bayern im Vergleich ein geringeres Morbiditätsrisiko gehabt. Wir sind vergleichsweise gesund, das zeigen auch immer die Arbeitsunfähigkeitsdaten. Aber die Gesellschaft wird älter und kränker.“ In der gesetzlichen Krankenversicherung sind knapp 90 Prozent der Menschen in Bayern versichert.


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