Falsche Mythen zum Coronavirus

WHO entkräftet Corona-Unsinn

Stuttgart - 03.03.2020, 12:45 Uhr

Die WHO räumt mit Mythen rund um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung COVID-19 auf. (Foto: Screenshot WHO)

Die WHO räumt mit Mythen rund um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung COVID-19 auf. (Foto: Screenshot WHO)


Täglich hört man in den Nachrichten den gleichen Satz: „Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich weiter aus“. Schneller in der Verbreitung scheint lediglich die kursierende Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung zu sein, gemessen an bei Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln leergekauften Apotheken. Dabei macht sich den schnellen Medien sei Dank auch viel Unfug breit: Sesamöl wirke desinfizierend, Knoblauch helfe auch und Ansteckung drohe durch Päckchen aus China. Die Weltgesundheitsorganisation räumt mit Mythen auf.

„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“, das wusste bereits Goethes Götz von Berlichingen. Der Satz ist wahr – physikalisch und auch im übertragenen Sinn. Online-Medien informieren nahezu ohne Zeitversatz über den aktuellen Stand bei Corona, allerdings tummelt sich neben fundierten Informationen auch viel Unfug. Diese Erfahrung hat wohl auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemacht. In einem 15-seitigen Papier entkräftet die WHO so einige krude Mythen, die derzeit wohl kursieren. DAZ.online hat die wichtigsten Mythen zusammengestellt:

Wirken elektrische Händetrockner gegen Coronaviren?

Die Antwort der WHO fällt eindeutig aus: „nein“. Die WHO rät von Händetrocknern zwar nicht ab, jedoch sollten sie erst dann benutzt werden, nachdem man die Hände gründlich mit Seife und Wasser gewaschen hat. Dann dürfe man durchaus auch einen Händetrockner nutzen – zum Trocknen wohlgemerkt, nicht zur Desinfektion.

Hilft es nach erfolgter Infektion mit Coronaviren seinen Körper vollständig mit Alkohol einzusprühen?

Auch hier sieht sich die WHO bemüßigt klarzustellen, dass das großzügige äußerliche Anwenden von Desinfektionsmitteln den Viren im Körper reichlich egal sein dürfte und diese nicht inaktiviert.

Ist es sicher, Päckchen aus China zu bekommen?

Die WHO entwarnt: „Es geht keine Gefahr von chinesischen Päckchen aus, somit ist es sicher, Päckchen aus China zu empfangen“. Man wisse aus früheren Untersuchungen zu Coronaviren, dass diese nur kurze Zeit auf Oberflächen überleben.

Können Haustiere Corona übertragen?

Derzeit gibt es nach Erkenntnissen der WHO keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen mit dem neuen Coronavirus infiziert werden können. Dennoch rät die WHO zur Hygiene im Umgang mit den Tieren: „Es ist immer eine gute Idee, sich nach dem Kontakt mit Haustieren die Hände mit Wasser und Seife zu waschen.“ Denn Haustiere könnten auch andere Infektionserreger übertragen. Wörtlich: „Dies schützt vor verschiedenen verbreiteten Bakterien wie E.coli und Salmonellen, die zwischen Haustieren und Menschen übertragen werden können.“



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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