Falsche Mythen zum Coronavirus

WHO entkräftet Corona-Unsinn

Stuttgart - 03.03.2020, 12:45 Uhr

Die WHO räumt mit Mythen rund um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung COVID-19 auf. (Foto: Screenshot WHO)

Die WHO räumt mit Mythen rund um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung COVID-19 auf. (Foto: Screenshot WHO)


Schützen Grippe- und Pneumokokkenimpfungen vor COVID-19?

Auch hier kursiert viel Unwissen. Helfen nicht all die Impfungen gegen Atemwegserkrankungen auch bei SARS-CoV-2? Pneumokokken- oder Haemophilus influenzae- oder die Grippe-Impfung? Ganz klar: „nein", erklärt die WHO. Doch auch wenn diese Impfungen auf andere Erreger als das neuartige Coronavirus abzielen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation sie dennoch „stark“, um sich vor anderen Lungenentzündungen durch diese Bakterien und Viren zu schützen. Eine Impfung gegen COVID-19 gibt es bislang nicht. Professor Christian Drosten, Infektiologe an der Berliner Charité und Experte bei SARS-CoV-2, rechnet im Sommer 2021 mit einer Schutzimpfung. Er sieht weniger die technische Entwicklung einer passenden Vakzine im Labor als problematisch: „Es ist relativ einfach, im Labor Impfstoffe zu entwickeln, weil wir für das SARS-Virus schon einige Erfahrung haben“, so Drosten jüngst. Vor allem die regulatorischen Anforderungen und klinischen Prüfungen brauchen jedoch Zeit.

Verhindert Sesamöl, dass Coronaviren in den Körper eindringen?

Es gibt wirksame Desinfektionsmittel gegen SARS-COV-2 – Sesamöl gehört nicht dazu! Die WHO warnt jedoch gleichzeitig davor, diese chemischen Desinfektionsmittel auf Basis von Ethanol, Peressigsäure und Chloroform auf die Haut oder unter der Nase aufzutragen. Das halte die Viren nicht ab, jedoch seien die Stoffe gefährlich für die Haut.

Hilft Knoblauch gegen COVID-19?

„Knoblauch ist ein gesundes Nahrungsmittel, das einige antimikrobielle Eigenschaften haben kann“, diese Wirkungen attestiert die WHO Knoblauch durchaus. Allerdings gebe es keine Beweise aus dem aktuellen Ausbruch, dass der Verzehr von Knoblauch die Menschen vor SARS-CoV-2 schützt, so die WHO.

Warum bekommen manche COVID-19-Patienten Antibiotika?

Antibiotika wirken gegen bakterielle Infektionen, nicht gegen Coronaviren. „Das neue Coronavirus  ist ein Virus und daher sollten Antibiotika nicht als Mittel zur Vorbeugung oder Behandlung eingesetzt werden“, erklärt die WHO. Dennoch bekommen manche Patienten antibiotische Wirkstoffe – warum ist das so? Möglicherweise sei jedoch SARS-CoV-2 nicht die einzige Infektion, sondern bei manchen COVID-19-Patienten lägen zusätzlich bakterielle Infektionen vor, so die WHO, die sodann auch antibiotisch behandelt würden.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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