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Kleine Anfrage
Grüne: Werbung für Kinderarzneimittel ist unnötig
Die Grünen sehen es kritisch, wenn Arzneimittelhersteller für Kinderarzneimittel werben. In einer Kleinen Anfrage konfrontierten sie das Bundesgesundheitsministerium kürzlich mit konkreten Werbekampagnen, die aus ihrer Sicht zu weit gehen. In seiner Antwort verweist das Ministerium allerdings darauf, dass die Überwachung der Werbung Sache der zuständigen Landesbehörden ist. Das stellt die Grünen nicht zufrieden.
Werbung für Kinderarzneimittel
unterliegt hierzulande denselben Vorgaben, die auch für entsprechende Produkte
für Erwachsene gelten. Lediglich die Werbung, die sich direkt an Kinder unter
14 Jahren richtet, ist untersagt und bußgeldbewehrt (§ 11 Satz 1 Nr. 12 HWG). Die
Bundestagsfraktion der Grünen sieht dies offensichtlich kritisch. „Einzelne
Hersteller von frei verkäuflichen Arzneimitteln und Medizinprodukten sprechen
in ihren Werbekampagnen gezielt Eltern an und werben für die Verabreichung
ihrer Produkte an Kinder auch bei banaleren Beschwerden oder Erkrankungen“,
heißt es in einer Kleinen Anfrage der Fraktion zum Thema. Genannt wird beispielsweise die Internet-Werbung von Reckitt Benckiser für Nurofen® sowie
von Klinge Pharma für Vomex®. Zugleich weisen die Grünen darauf hin,
dass es gegen in diesen Arzneimitteln enthaltenen Wirkstoffe wegen
ihres Nebenwirkungsprofils erhebliche Bedenken gebe oder ihr Nutzen umstritten
sei – insbesondere haben sie dabei das Schmerzmittel Ibuprofen sowie die
Antihistaminika Dimenhydrinat, Diphenhydramin und Doxylamin im Sinn.
Nun wollte die Fraktion unter anderem wissen, welche Informationen der Regierung zu öffentlichen Werbekampagnen für frei verkäufliche Arzneimittel – auch in Elternblogs und Social-Media-Kanälen – vorliegen und ob sie hierdurch Gefahren sieht. Allerdings ist zweifelhaft, ob die Grünen damit wirklich „frei verkäufliche“ Präparate meinen. Denn konkret genannt werden stets apothekenpflichtige Produkte, die allerdings rezeptfrei erhältlich sind.
1 Kommentar
Werbung nur für Kinderarzneimittel verbieten?
von Pharmi am 05.04.2018 um 14:26 Uhr
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