Aufschwung nach Krisenzeiten

In den russischen Apotheken klingeln die Kassen

Remagen - 13.10.2017, 09:15 Uhr

Russischen Apotheken geht es nach schwierigen Zeiten wieder gut. (Foto: picture alliance/chromorang)

Russischen Apotheken geht es nach schwierigen Zeiten wieder gut. (Foto: picture alliance/chromorang)


Supermarktketten auf dem Vormarsch

Als weitere Entwicklung beschreibt GTAI das Vordringen der Supermarktketten auf den Apothekenmarkt. Nach dem Verbot des Onlinehandels mit Medikamenten böten sich für Inhaber von Verkaufsflächen lukrative Geschäftschancen. Der zweitgrößte russische Lebensmittelhändler „Magnit“ eröffne ein eigenes Apothekennetz. Bis zu 5.000 Verkaufsflächen sollen hierfür in bestehenden Supermärkten eingerichtet werden. Damit folge Magnit seinem größten Konkurrenten, der „X5 Retail Group“, mit deren Apothekenketten „A-Mega“ und „Da Zdorov“.

Die russische Strategie zur Entwicklung des Pharmamarktes bis 2020 sieht vor, unabhängiger von Importen zu werden und den Marktanteil inländischer Präparate auf 50 Prozent zu steigern, bei lebensnotwendigen sogar auf 90 Prozent. Derzeit haben einheimische Präparate einen Anteil an der Produktionsmenge von 72,8 Prozent und am Produktionswert von 33,5 Prozent. Dies berichtet GTAI in einem weiteren aktuellen Markteinblick.  

Staatlich festgelegte Preise für lebensnotwendige Medikamente

Die Preise für lebensnotwendige Medikamente, die etwa die Hälfte des russischen Marktes ausmachen, regelt das Gesundheitsministerium. In den nächsten zwei bis drei Jahren laufen viele Patente auf Präparate aus. Russische Pharmafirmen stehen laut GTAI bereits in den Startlöchern, um diese als Generika billiger auf den Markt zu bringen. Erstaunlicherweise sollen demgegenüber die Preise für 197 lebenswichtige Medikamente, die weniger als 50 Rubel kosten, ab dem 1. Januar 2018 um bis zu 15 Prozent angehoben werden. Der Hintergrund dafür: Die Regierung will verhindern, dass die Hersteller ihre Billigprodukte vom Markt nehmen. Für einige davon gäbe es wohl noch keinen Ersatz durch einheimische Präparate.

 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.