apoBank-Umfrage

46 Prozent für das Rx-Versandverbot

Berlin - 19.09.2017, 12:20 Uhr

Relativ klare Verhältnisse: Bei einer gesundheitspolitischen Umfrage der apoBank erklärt knapp die Hälfte der Nutzer, für das Rx-Versandverbot zu sein, 32 Prozent sind dagegen. (Foto: dpa)

Relativ klare Verhältnisse: Bei einer gesundheitspolitischen Umfrage der apoBank erklärt knapp die Hälfte der Nutzer, für das Rx-Versandverbot zu sein, 32 Prozent sind dagegen. (Foto: dpa)


17 Prozent wollen Apothekenketten

Die zweite apothekenrelevante These in der apoBank-Umfrage beschäftigt sich mit dem Fremdbesitzverbot. „Das Fremdbesitzverbot bei Apotheken muss abgeschafft werden“, heißt es in These Nummer 18. Das Ergebnis dürfte vielen Apothekern gefallen: Nur 17 Prozent der Befragten erachten das Fremdbesitzverbot als unnötig und wollen es abschaffen, 54 Prozent hingegen wollen das Verbot behalten, 28 Prozent beantworteten die Frage mit „neutral“.

Die apoBank gibt den Umfrageteilnehmern nach Beantwortung der Fragen die Möglichkeit, die eingegebenen Meinungen mit den Positionen der Parteien zu vergleichen. Wie beim Wahl-o-Mat ist es den Nutzern so möglich, zu sehen, mit welcher Partei die größten Schnittmengen bestehen. Allerdings hat die Bank nur die in den Wahlprogrammen erfassten Positionen aufgenommen. Gerade bei den Apotheken-Thesen kommen daher verfälschte Übereinstimmungs-Auskünfte heraus: Dass sich SPD und Grüne beispielsweise „neutral“ zum Rx-Versandverbot verhalten, mag zwar mit Blick auf die Wahlprogramme richtig sein, weil dort nichts zu dem Thema steht. Die ablehnende Position zumindest der Bundestagsfraktionen beider Parteien zum Versandverbot ist aber bekannt.

Andere wichtige Themen der Bank-Analyse sind unter anderem die Bürgerversicherung, die Arbeitgeberbeteiligung am Krankenversicherungsbeitrag, die Vergütung der Pflegeberufe oder die Legalisierung von Cannabis. Gerade bei der Freigabe von Cannabis zeigt sich ein extrem ausgeglichenes Stimmungsbild: Jeweils etwas mehr als ein Drittel der Nutzer gab „Ablehnung“ beziehungsweise „Zustimmung“ an. Die von SPD, Grünen und Linken verfolgte Bürgerversicherung stößt immerhin bei 46 Prozent der Befragten auf Gegenliebe. Dass Pflegerinnen und Pfleger besser vergütet werden sollen, finden sogar 84 Prozent der Befragten. Und knapp 60 Prozent gaben an, dass sie für eine paritätische Beteiligung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an den GKV-Beiträgen sind.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Frage und Antwort

von Donald Nölle-Neumann am 20.09.2017 um 8:29 Uhr

Diese Aktion ist so dämlich oder demagogisch, daß sie schon wieder peinlich ist! "Online-Umfrage" !!! Das sagt alles. Da können Herr oder Frau Apo-Bank auch gleich CL7 oder Doc M. aus H. fragen.
Und trotzdem so ein knappes Ergabnis.

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Falsche Betonung

von G. Wagner am 19.09.2017 um 20:03 Uhr

Es sollte nicht betont werden, dass 46 Prozent, also weniger als die Hälfte, für das Versandverbot sind, sondern vielmehr - und das ist die entscheidende Botschaft -,dass nicht einmal ein Drittel der Befragten für die Aufrechterhaltung des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln ist (und dass sich 83 Prozent der Befragten gegen den Apothekenfremdbesitz und Apothekenketten aussprechen).

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Wenig hilfreich

von Hubert Kaps am 19.09.2017 um 15:55 Uhr

Die Ergebnisse derartiger Umfragen sind in der derzeitigen Situation wenig hilfreich. Zum einen sind die isolierten Fragen nicht geeignet, um so komplexe Themen wie Rx-Versandverbot oder Fremdbesitz, fundiert zu beantworten. Zum anderen kann man ja auch schlussfolgern, dass z.B. ein Rx-Versandhandelsverbot nicht mehr mehrheitsfähig ist. Die entsprechenden Leute werden diese Zahlen sicher gern zu ihren Zwecken missbrauchen. Müsste alles nicht sein.

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