Zur Rose-Group 

DocMorris-Mutter erwägt weitere Finanzierungsschritte

München - 05.05.2017, 13:30 Uhr

DocMorris-Mutter, der Schweizer Konzern Zur Rose, sucht  Möglichkeiten, an frisches Geld zu kommen. (Foto: Sket)

DocMorris-Mutter, der Schweizer Konzern Zur Rose, sucht  Möglichkeiten, an frisches Geld zu kommen. (Foto: Sket)


Um das Wachstum weiter voranzutreiben, prüft die Schweizer Muttergesellschaft von DocMorris, Zur Rose, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten. Dabei kommen ein Börsengang mit Kapitalerhöhung, weitere private Finanzierungen wie auch Fremdfinanzierungen infrage.

Die Zur Rose Gruppe, nach eigenen Angaben eine der führenden Versandapotheken Europas, sieht offenbar Potenzial für weiteres Wachstum und will deshalb neue Finanzierungsmöglichkeiten sondieren. Wie das Unternehmen anlässlich seiner Generalversammlung mitteilte, prüft der Verwaltungsrat des Schweizer Unternehmens eine „weitere Mittelbeschaffung zur Wachstumsbeschleunigung“. Die Banken UBS und Berenberg sollen dabei unter anderem einen Börsengang mit Kapitalerhöhung, weitere private Finanzierungen sowie Fremdfinanzierungen sondieren.

Mithilfe des frischen Geldes will die Muttergesellschaft von DocMorris „die vielfältigen, sich im Markt zusätzlich bietenden Wachstumschancen nutzen“ und die Stellung der Gruppe im europäischen Arzneimittelversand weiter ausbauen. Dabei geht der Verwaltungsrat davon aus, dass sich die Ausgangslage des Unternehmens mit Blick auf künftige Wachstumschancen „weiter verbessert“ habe. 

Konzern erwartet steigende OTC-Nachfrage 

Zum einen dürften nach Einschätzung des Unternehmens die „intensivierten Marketingaktivitäten in Deutschland“ die Nachfrage nach rezeptfreien Arzneimittel weiter ankurbeln. Zum anderen habe die Aufhebung des Rabattverbots für EU-ausländische Versandapotheken durch den Europäischen Gerichtshof im vergangenen Oktober zu einem Aufschwung der Neukunden- und Umsatzentwicklung bei rezeptpflichtigen Medikamente geführt, der weiter verstärkt werden könnte. Auch die im Dezember 2016 bekannt gegebene Kooperation mit der Schweizer Migros habe das Potenzial, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Darüber hinaus seien strukturelle Trends wie der demografische Wandel und die damit verbundene gehäufte Multimorbidität, die zunehmende Digitalisierung und der Kostendruck im Gesundheitswesen wesentliche Treiber des Geschäftsmodells von Zur Rose. Mit dem weiteren digitalen Ausbau wolle die Gruppe die Therapietreue weiter steigern, die Gesundheitsversorgung verbessern und die Kostenbelastung für das Gesundheitssystem und die Versicherten verringern.

Möglicherweise eine außerordentliche Generalversammlung 

Nach Angaben des Unternehmens wird der Verwaltungsrat in den kommenden Wochen möglicherweise zu einer außerordentlichen Generalversammlung einladen, um die Voraussetzungen für weitere Wachstumsschritte zu schaffen.

Wie berichtet stieg der Umsatz der Zur Rose-Gruppe im ersten Quartal 2017 im Vergleich zur Vorjahrszeit um sieben Prozent auf 229 Millionen Schweizer Franken. Der Umsatz in Deutschland erhöhte sich um 13 Prozent auf 112 Millionen Franken. Bedingt durch gestiegene Marketing- und Personalaufwendungen lag das Unternehmensergebnis mit minus 9,5 Millionen Franken jedoch deutlich im roten Bereich.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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