Rheinland-Pfalz

2015 startet elektronischer Medikationsplan

Berlin - 25.11.2014, 16:12 Uhr


Unter dem Namen „Vernetzte Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) mit dem elektronischen Medikationsplan in Rheinland-Pfalz“ startet Anfang 2015 unter dem Dach des Landesgesundheitsministeriums ein weiteres Modellprojekt im Kammerbezirk Rheinland-Pfalz. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus sollen Patienten in öffentlichen Apotheken und in Arztpraxen für ein halbes Jahr engmaschig in ihrer Medikation begleitet werden.

Darüber informierte die Landesapothekerkammer heute in einem Rundschreiben die Apotheker des Landes. An dem Projekt sind neben dem Ministerium die Landesapothekerkammer, die Apotheke der Universitätsmedizin Mainz (Projektleitung), das Diakonie Krankenhaus Kreuznacher Diakonie in Bad Kreuznach, das Westpfalzklinikum in Kaiserslautern, das Katholische Klinikum in Koblenz und das Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier beteiligt. Die Techniker Krankenkasse unterstützt das Projekt.

Ziel ist es, die Praxistauglichkeit eines bundeseinheitlichen Medikationsplans in elektronischer Form als Informationsträger zwischen Apotheken, Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten zu testen. Die Anwerbung der Patienten erfolgt in den genannten Krankenhäusern durch die Krankenhausapotheker. Benennt der Patient eine Apotheke als Stammapotheke, setzen sich die Krankenhausapotheker mit dieser Apotheke in Verbindung. Eine Teilnahme der Patienten ist nur möglich, wenn auch die jeweilige Stammapotheke und/oder der Hausarzt zur Mitwirkung bereit ist.

Bei Teilnahme an der Studie erhalten die Apotheker Zugangsdaten zu einem speziell für dieses Projekt eingerichteten Internetportal, in dem die elektronischen Medikationspläne verwaltet werden. Veränderungen der Medikation (einschließlich Selbstmedikation) sollen während des Betreuungszeitraums von sechs Monaten im Medikationsplan im elektronischen Portal aktualisiert werden. Die Patienten erhalten anschließend einen aktuellen Ausdruck. Der Patient soll seinen Medikationsplan bei allen Apotheken- und Arztbesuchen vorlegen.

Den ersten Medikationsplan erhält der Patient bei Entlassung aus dem Krankenhaus. Im Anschluss an die Projektphase soll er von der Krankenhausapotheke über seine Erfahrungen befragt werden. Die teilnehmenden Apotheker erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro pro Patient und Quartal. Starten wird das Modellprojekt mit vier Informationsveranstaltungen der Landesapothekerkammer im Januar 2015.


Lothar Klein


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