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Krebsprävention durch ASS?
„Die beste Vorsorge ist und bleibt die Darmspiegelung!“
Nutzen und Schaden einer langfristigen ASS-Einnahme zur Primärprävention von Tumoren werden schon lange diskutiert. Die aktuellen Meldungen über neue Datenanalysen aus großen Bevölkerungsstudien geben den Theorien über die Schutzwirkung von ASS in Bezug auf Darmkrebs erneut Rückenwind. Doch von den Effekten profitieren, wenn überhaupt, nur wenige.
Beispielsweise Menschen, bei denen die 15-Hydroxyprostaglandin-Dehydrogenase (HPGD), ein bestimmtes Enzym der Darm-Mukosa, vermehrt exprimiert wird. Bei dieser Gruppe konnte durch regelmäßige Einnahme von niedrig dosiertem ASS das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler nach Auswertung von Daten von über 127.000 Probanden. Ist die Expression der Hydroxyprostaglandin-Dehydrogenase allerdings niedrig, konnte kein positiver Effekt gezeigt werden. Daher könnte, so die Wissenschaftler, HPGD als prädiktiver Biomarker für die Krebs-vorbeugende Wirksamkeit von ASS eingesetzt werden, um die Patienten zu identifizieren, die tatsächlich von einer langjährigen ASS-Einnahme profitieren. Denn der präventive Effekt, dem das vermehrte Auftreten gastrointestinaler Blutungen gegenübersteht, setzt erst nach ungefähr zehnjähriger Einnahme ein.
Doch man sollte die Hoffnungen nicht zu hoch ansetzen, meint Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng). Von den Effekten der Prävention durch ASS profitieren, wenn überhaupt, nur wenige. Das Problem sei zu ernst, um auf unbestimmte Hoffnungen zu setzen, so der bng. Es komme vielmehr darauf an, die Menschen zu motivieren, Vorsorgemaßnahmen wahrzunehmen, die tatsächlich Krebs verhindern können. Nur die Darmspiegelung schütze effektiv vor Darmkrebs.
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Stuttgart - 28.04.2014, 16:53 Uhr