Contergan-Skandal

Nordrhein-Westfalen will Klarheit

Düsseldorf/Berlin - 29.01.2014, 11:19 Uhr


Nordrhein-Westfalen lässt seine Rolle im Contergan-Skandal wissenschaftlich aufarbeiten. Forscher der Universität Münster sollen das Handeln der damaligen Landesregierung im größten Arzneimittel-Skandal der deutschen Nachkriegsgeschichte untersuchen. „Ist rechtlich alles so gelaufen, wie es laufen sollte?“, fragt sich Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). Ergebnisse sollen 2015 vorliegen.

Die rheinische Firma Grünenthal hatte das Schlafmittel 1957 auf den Markt gebracht. Viele werdende Mütter nahmen es ein – vor allem auch, weil es gegen Schwangerschaftsübelkeit half. Doch bald kamen weltweit etwa 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen vor allem an Armen und Beinen zur Welt. In Deutschland allein waren es ungefähr 5.000, von denen noch rund 2.400 leben.

Projektleiter Professor Thomas Großbölting sagte, nicht zuletzt durch den Contergan-Spielfilm „Eine einzige Tablette“ aus dem Jahr 2007 sei suggeriert worden, dass es Absprachen zwischen der Eigentümerfamilie, Ministerium, Politik und Justiz gegeben habe.

Lesen Sie


dpa/DAZ.online


Das könnte Sie auch interessieren

Unterdosierung von Krebsarzneimitteln

NRW-Minister Laumann will Apothekenkontrollen verstärken

KBV-Vize Feldmann will Neustart

Ärzte-Spitze zerfleischt sich selbst

Gesundheitsausschuss NRW-Landtag

CDU und FDP lehnen strengere Zyto-Kontrollen ab

Nitrosaminfreiheit in Sartanen für Ende 2020 angestrebt

Valsartan und der Kampf gegen NDMA und Co.

Landesgesundheitsministerin räumt Versäumnisse ein – Infotelefon eingerichtet

Brandenburger Aufsicht ruft Produkte von Lunapharm zurück