Großhandel

Rabattschlacht schrumpft Celesio-Gewinn

Berlin - 13.11.2013, 10:34 Uhr


Die Rabattschlacht im deutschen Arzneimittel-Großhandel hat deutliche Spuren in der Celesio-Bilanz hinterlassen. In den ersten neun Monaten des Jahres hat der Stuttgarter Pharmahändler ein geringeres bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) erwirtschaftet als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen 2013 sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf rund 16 Milliarden Euro.

„Deutlich ergebnisbelastend wirkt sich vor allem der nach wie vor intensive Rabattwettbewerb im deutschen Großhandel aus“, so Marion Helmes, Sprecherin des Vorstands der Celesio AG. „Die negativen Rahmenbedingungen konnten wir nur zum Teil durch Kosten- und Effizienzmaßnahmen kompensieren. Wir gehen davon aus, dass der irrationale Rabattwettbewerb in Deutschland noch mindestens bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres anhält.“ Dies stelle die gesamte Branche gleichermaßen vor große Herausforderungen. Die Ergebnisbelastung liege in einem „signifikanten zweistelligen Millionenbereich“, obwohl der Großhandelsumsatz in Deutschland um ca. sechs Prozent gewachsen sei, so Helmes.  

Das bereinigte operative Ergebnis betrug 312,0 Millionen Euro. Es fiel gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 6,6 Prozent, gegenüber dem um Währungseffekte bereinigten EBIT des Vorjahres fiel es um 2,5 Prozent. Der Jahresüberschuss betrug in den ersten neun Monaten rund 121 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr verbuchte Celesio noch wegen Sonderabschreibungen auf verkaufte Töchter einen Verlust  von 182,5 Millionen Euro. Allein im dritten Quartal sank der operative Gewinn (EBIT) um mehr als 5 Prozent auf 100,4 Millionen Euro. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen von Juli bis Ende September wieder einen Gewinn von 34,8 Millionen Euro.

Helmes: „Ungeachtet dessen können wir wesentliche Fortschritte bei der Pilotierung unseres europäischen Apothekennetzwerkes »LloydsPharmacy« verzeichnen. Bis zum heutigen Tag haben wir rund 80 Pilotapotheken eröffnet und damit beinahe unser Ziel von 95 Pilotapotheken zum Jahresende erreicht. Ebenso erfolgreich konnten wir die Umsetzung des Operational Excellence Program (OEP) vorantreiben und Einsparungen erzielen. Und schließlich führt unsere Einkaufsinitiative TIC (Top-in-Class-Procurement) zu weiteren Einsparungen. Insgesamt bestätigen wir die zum Halbjahr angepasste Prognose und erwarten ein bereinigtes EBIT von 405 bis 425 Millionen Euro.“


Lothar Klein