Halbjahresbilanz

Europäische Sparprogramme lasten auf Celesio-Gewinn

Stuttgart - 10.08.2011, 10:34 Uhr


Morgen stellt der Stuttgarter Pharmahändler Celesio seine Zahlen zum ersten Halbjahr 2011 vor. Experten gehen davon aus, dass staatliche Sparmaßnahmen sowie die Schuldenkrise in Europa den Gewinn im zweiten Quartal schwer belastet haben.

Beim Pharmahändler Celesio haben nach Ansicht von Experten die staatlichen Sparmaßnahmen sowie die Schuldenkrise in Europa den Gewinn im zweiten Quartal schwer belastet. Analysten rechnen für den Zeitraum April bis Juni bei Umsatz und operativem Gewinn mit Rückgängen. Erst Ende Juli hatte Celesio Wertberichtigungen in drei Geschäftseinheiten von insgesamt 116,3 Millionen Euro angekündigt.

Neben den Zahlen rückt vor allem der Ausblick für das laufende Jahr in den Fokus. Celesio wird diese Woche Donnerstag (11. August) seine Zahlen zum zweiten Quartal und ersten Halbjahr vorlegen. Schon bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte die mehrheitlich zum Mischkonzern Haniel gehörende Gesellschaft den Markt auf ein schwieriges Jahr vorbereitet. Mitte Juni hatte der Konzern dann vor überhöhten Gewinnschätzungen der Analysten gewarnt: Der untere Korridor beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 600 Millionen Euro sei erreichbar, hieß es damals. Das wären rund 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Jetzt erwarten die zehn von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten für den Zeitraum April bis Juni im Schnitt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 139,9 Millionen Euro nach 171,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) soll 113,4 Millionen Euro nach 137,9 Millionen Euro betragen. Inklusive der Belastungen rechnen Analysten mit operativen Verlusten in Höhe von 7,5 Millionen Euro bis zu 15 Millionen Euro.

Unter dem Strich erwarten die Experten einen bereinigten Gewinn von 43,4 Millionen Euro nach 39,9 Millionen Euro. Für den Umsatz wird ein Rückgang von 5,840 Milliarden Euro auf 5,776 Milliarden Euro prognostiziert. Neben den Problemen in Portugal und Dänemark macht Celesio auch der zunehmende Konkurrenzdruck auf dem Heimatmarkt zu schaffen.

Kurz nach der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hat der frühere Beiersdorf-Manager Markus Pinger seinen Posten als Celesio-Vorstandschef angetreten. Er folgte auf Fritz Oesterle, der Ende Juni nach Querelen mit dem Mehrheitseigentümer Haniel und dessen Chef Jürgen Kluge das Unternehmen verlassen hatte.


dpa