Schädlingsbekämpfung

B. thuringiensis tötet giftige Raupen

Stuttgart - 06.09.2013, 11:44 Uhr


Der Eichenprozessionsspinner wird erfolgreich mit dem für Insekten tödlichen Bacillus thuringiensis bekämpft. Seit diesem Frühjahr ist diese Methode auch in geschlossenen Ortschaften erlaubt.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Schmetterling, der eigentlich in Spanien heimisch ist, sich aber seit Jahrzehnten nach Osten und Nordosten ausbreitet. Der Falter selbst lebt nur wenige Tage im Spätsommer, um sich zu begatten, Eier zu legen und zu sterben. Man sieht praktisch nur seine Raupen, die auch viel eindrucksvoller sind, weil sie gesellig leben und zu vielen Hunderten in einer Art Prozession durch die Natur ziehen. Die Raupen verpuppen sich sechsmal, bevor sie sich in Schmetterlinge verwandeln, und besitzen ab dem dritten Stadium lange, dünne Brenn- oder Gifthaare, die das peptidische Nesselgift Thaumetopoein und vermutlich noch andere Verbindungen enthalten, die dem Menschen gefährlich werden können. Neben Hautreizungen und Atembeschwerden wurden auch Schockreaktionen berichtet.

Die biologische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit Bacillus thuringiensis, der ein Insektizid synthetisiert, dessen Gen u.a. in das Genom des gentechnisch veränderten Bt-Mais eingebracht wurde, hat sich bewährt. Nachdem diese Methode jahrelang nur in unbewohnten Gebieten erlaubt war, wurde sie in diesem Jahr erstmals in Städten und Gemeinden angewendet. Irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung sind nicht gemeldet worden.

Das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig wertet die Maßnahmen im kommenden Frühjahr aus, wenn die Raupen aus den jetzt gelegten Eiern zum Vorschein kommen. 

Quelle: Pressemeldung des JKI in Braunschweig


Dr. Wolfgang Caesar