Hautkrebs

Therapieoptionen bei aktinischer Keratose im Vergleich

02.03.2013, 10:00 Uhr


Aus einer aktinischen Keratose kann sich ein Plattenepithelkarzinom entwickeln, daher sollte sie grundsätzlich behandelt werden. Dafür gibt es eine Vielzahl wirksamer Therapieoptionen, wie ein kürzlich veröffentlichter Cochrane-Review zeigt.

Bei aktinischen Keratosen handelt es sich um lichtbedingte maligne Hautveränderungen (griech. aktinos –Strahl), die aus einer abnormen Vermehrung atypischer Keratinozyten resultieren. Aktinische Keratosen galten lange Zeit als Präkanzerosen, werden jedoch heute häufig bereits als Frühstadium (Carcinoma in situ) des hellen Hautkrebses betrachtet. Gefährdet sind insbesondere hellhäutige, ältere Menschen, die in sonnenreichen Regionen leben.

In etwa 10% der Fälle kann sich eine aktinische Keratose zu einem Plattenepithelkarzinom entwickeln; bei immunsupprimierten Patienten liegt dieser Anteil sogar bei ca. 30%. Daher sollte eine aktinische Keratose unbedingt behandelt werden. Die Therapie kann entweder punktuell auf den Läsionen oder als Flächentherapie durchgeführt werden.

Der Cochrane-Review schloss 83 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 10.036 Patienten mit diagnostizierter aktinischer Keratose ein. Evaluiert wurden 24 Behandlungsarten mit Placebo, Vehikel oder einer aktiven Therapie als Vergleich, darunter 18 mit Gelen oder Cremes. Weiterhin wurden Studien zu Etretinat (oral), zur ablativen Lasertherapie mit CO2 bzw. Erbium-YAG (Resurfacing) sowie zu drei chemischen Behandlungen (Kryotherapie, photodynamische Therapie, Trichloressigsäure-Peeling) ausgewertet.

Demnach gibt es mehrere Behandlungsoptionen für die aktinische Keratose: Eine vergleichbar gute Effektivität wiesen die Kryotherapie, die topische Behandlung mit Diclofenac in Hyaluronsäure-Gel, mit 5-Fluorouracil, Imiquimod und Ingenol-Mebutat sowie die photodynamische Therapie, das Laser-Resurfacing und das Trichloressigsäure-Peeling auf. Das kosmetische Erscheinungsbild am Behandlungsende variierte; Imiquimod und die photodynamische Therapie zeigten bessere kosmetische Ergebnisse als die Kryotherapie und die topische Behandlung mit 5-Fluorouracil. Bei der Behandlung von Einzelläsionen liefern die photodynamische Therapie mit den Photosensitizern Aminolävulinsäure und Methyl-5-Aminolävulinsäure ein besseres therapeutisches und kosmetisches Ergebnis als die Kryotherapie. Bei der Flächentherapie sind Diclofenac, 5-Fluorouracil, Imiquimod und Ingenol-Mebutat wirksame Optionen.

Quelle: Apothekerin Dr. Claudia Bruhn: Therapieoptionen bei aktinischer Keratose im Vergleich. DAZ 2013, Nr. 9, S. 35.


Dr. Bettina Hellwig