Gastroenteritis-Ausbruch

Noroviren und Toxin-bildende Bakterien im Verdacht

30.09.2012, 12:30 Uhr


In fünf ostdeutschen Bundesländern ist es zu einem Gastroenteritis-Ausbruch gekommen. Gemeldet wurden inzwischen über 8000 Fälle von Durchfall und Erbrechen. Erkrankt sind vor allem Kinder und Jugendliche, die mit Essen eines Großlieferanten versorgt worden waren. Fieberhaft wird

In seinem letzten Lagebericht vom 29. September 2012 spricht das Robert-Koch-Institut von mindestens 8365 Meldungen aus den Bundesländern Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen. Erste Fälle sind schon am 19. September 2012 in Sachsen aufgetreten, den bisherigen Höhepunkt scheint der Ausbruch am 26. und 27. September erreicht zu haben. Die meisten der Betroffenen besuchen Betreuungseinrichtungen, die von einem Großlieferanten über regionale Küchen mit Essen beliefert werden. Der Verdacht liegt nahe, dass hier die Quelle des nach RKI-Angaben bislang größten lebensmittelbedingten Gastroenteritis-Ausbruchs in Deutschland zu suchen ist. Die Überwachungsbehörden untersuchen daher unter anderem Rückstellproben der Lieferanten und hoffen so die Frage zu klären, ob Noroviren oder Toxine beispielsweise von Staphylococcus aureus, Bacillus cereus oder Clostridium perfringens verantwortlich waren.  Bei einigen der Betroffenen wurden inzwischen Noroviren nachgewiesen. Noroviren sind hochansteckend und führen in der Regel zu kurzen, aber heftigen Brechdurchfällen. Sie sorgen immer wieder für epidemieartige Erkrankungen. Die beste Prophylaxe bieten hygienische Maßnahmen, allen voran Desinfektion und Händewaschen.


Dr. Doris Uhl


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