Neu auf dem Markt

Bazedoxifen bei Osteoporose

02.02.2011, 06:49 Uhr


Bazedoxifen (Conbriza®) gehört wie Raloxifen zur Gruppe der selektiven Estrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs) und ist wie dieses zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose bei Frauen mit einem erhöhten Frakturrisiko indiziert.

Auf den Knochen wirkt Bazedoxifen wie Estrogen. In klinischen Studien wurde eine signifikante Verminderung der Inzidenz von Wirbelkörperfrakturen gezeigt; die Wirksamkeit gegen Hüftfrakturen wurde dagegen nicht nachgewiesen. In Uterus- und Brustgewebe verhält sich Bazedoxifen als Estrogenrezeptor-Antagonist.

Die empfohlene Dosis Bazedoxifen beträgt eine 20-mg-Tablette einmal täglich. Sie kann zu jeder Tageszeit, zu einer Mahlzeit oder unabhängig davon eingenommen werden. Die Patientinnen sollten zusätzlich Calcium und Vitamin D einnehmen, wenn sie über die Nahrung nicht genug davon aufnehmen.

Bei bestehenden oder früheren venösen thromboembolischen Erkrankungen, einschließlich tiefer Venenthrombose, Lungenembolie und Retina-Venenthrombose ist der Wirkstoff kontraindiziert. Bei Frauen mit einem erhöhten Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse wird die Anwendung nicht empfohlen.

Die Sicherheit von Bazedoxifen wurde in zwei multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, placebo- und verumkontrollierten Phase-III-Studien an 7492 postmenopausalen Frauen untersucht, die entweder mit Bazedoxifen, Raloxifen oder Placebo behandelt wurden. Alle Studienteilnehmerinnen erhielten zusätzlich Calcium und Vitamin D. Die Wirkung von Bazedoxifen war mit der von Raloxifen vergleichbar. Nach 36-monatiger Therapie mit Bazedoxifen und Raloxifen waren neue Wirbelkörperfrakturen im Vergleich zu Placebo signifikant vermindert. Am meisten profitierten die Frauen von der Behandlung, bei denen erhöhtes Frakturrisiko festgestellt wurde. Andere nicht die Wirbelsäule betreffende Frakturen verringerte Bazedoxifen nicht signifikant. Bazedoxifen erhielt die Knochendichte in der Wirbelsäule wirksamer als Placebo.

Die häufigsten arzneimittelbedingten Nebenwirkungen waren Hitzewallungen und Muskelkrämpfe (einschließlich Krämpfen in den Beinen).

Quelle: Fachinformation zu Conbriza®, Stand Januar 2011.

Ausführliche Informationen zu Bazedoxifen lesen Sie in DAZ 2011, Nr. 5.


Dr. Bettina Hellwig