Gesundheitsreform

Rösler: Apotheken bleiben nicht verschont

Berlin - 07.07.2010, 16:27 Uhr


Gesundheitsminister Philipp Rösler hat heute im Gesundheitsausschuss des Bundestages für seine Reformpläne geworben. Vorwürfen der Opposition, die Leistungserbringer verschont zu haben, widersprach er. Vor allem die Apotheker seien durch die Reduzierung der Großhandelsspannen getroffen.

Der Minister sagte, die Verteilung der Lasten sei „sehr ausgewogen“. Sowohl Versicherte und Arbeitgeber als auch die stationären und ambulanten Leistungserbringer sowie die Krankenkassen leisteten einen Beitrag. Rösler widersprach Vorwürfen sämtlicher Oppositionsfraktionen, bestimmte Gruppen wie Ärzte oder Apotheker würden von der Koalition geschont. So treffe die im Arzneimittelsparpaket geplante Reduzierung der Großhandelsmargen vor allem die Apotheken. Die Neuregelung der Großhandelsvergütung soll rund 400 Mio. Euro für die Kostenträger einsparen – etwa 340 Mio. Euro zugunsten der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Ministerium hat man sich vorgestellt, dass die Belastung hälftig auf Großhandel und Apotheken verteilt wird – ob die Rechnung tatsächlich so aufgeht, kann allerdings zulasten der Apotheker bezweifelt werden.

Auch in einem Interview im „Deutschlandfunk“ betonte der Minister heute, dass die Apotheker durch die im Entwurf für ein Arzneimittelmarkt-Neuordnunggesetz (AMNOG) vorgesehenen Regelung ihren Sparbeitrag leisteten. Der Frage, ob Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) verhindert habe, dass Apotheker einen stärkeren Beitrag leisten müssen, wich der Minister aus. „Die Apotheken zahlen ja einen Beitrag und wir haben viele verschiedene Vorschläge gemeinsam miteinander diskutiert und da gab es Für und Wider, das haben wir dann verworfen“, sagte er. Im Gespräch war, den Kassenabschlag gesetzlich festzuschreiben – als Höhe wurden Beträge von mindestens 2,10 Euro je Packung gehandelt.


Kirsten Sucker-Sket