Arzneimittelausgaben 2009

Apotheken entlasten GKV um 1,36 Mrd. Euro

Berlin - 03.03.2010, 10:53 Uhr


In der Diskussion um die GKV-Ausgabenentwicklung stehen immer wieder die Arzneimittel im Fokus. Dabei wird oft übersehen, dass Hersteller, Apotheken und Patienten einen erheblichen Beitrag zur Entlastung der Kassen leisten.

Die Bruttoausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel (ohne Impfstoffe), die Gegenstand der Rahmenvereinbarungen waren, lagen laut IMS Health 2009 bei 29,6 Mrd. Euro inklusive Mehrwertsteuer. Von dieser Summe sind allerdings die Abschläge der Apotheken und der Pharmahersteller an die Kassen abzuziehen. Die Zwangabschläge der Industrie beliefen sich letztes Jahr auf 873 Mio. Euro, die Apotheken leisteten sogar Beiträge in Höhe von 1.360 Mio. Euro. Hinzu kommen Patientenzuzahlungen in Höhe von 1.677 Mio. Euro. 

Weitere Entlastung brachten die Rabattverträge. Die Höhe der vereinbarten Rabatte bleibt allerdings weiterhin ein gut gehütetes Geheimnis. IMS Health hat daher für das abgelaufene Jahr in einem Simulationsmodell die Preisnachlässe geschätzt und für den Gesamtmarkt hochgerechnet. Das Ergebnis: für 2009 ergibt sich eine durchschnittliche Rabatthöhe von 20-25 Prozent. Das Simulationsmodell berücksichtige dabei die individuell unterschiedlichen Vertragsarten (Portfolio- bzw. Molekülverträge) und sei auch durch zusätzliche Recherchen validiert, so IMS Health. Aus einem angenommenen durchschnittlichen Rabatt von 25 Prozent resultiert eine Entlastung der GKV von weiteren 820 Mio. Euro.

Summiert man die aufgeführten Entlastungsbeiträge zu Gunsten der GKV, errechnet sich eine Gesamtsumme von 4,7 Mrd. Euro als respektabler Einsparbeitrag von Industrie, Apotheken und Patienten.  Damit liegen die Nettoausgaben der GKV für Arzneimittel nicht mehr bei29,6 Mrd. Euro, sondern bei rund 24,9 Mrd. Euro.

Bereits in diesen Werten enthalten sind Entlastungen der GKV durch Preisabsenkungen der Hersteller um mindestens 30 Prozent unter den Festbetrag. Dies führt bei vielen Arzneimittel zu einer Zuzahlungsbefreiung. Den IMS-Daten zufolge übernehmen die Hersteller damit faktisch die Zuzahlung für die Patienten im Gesamtvolumen von 646 Mio. Euro.


Kirsten Sucker-Sket