Gesetzliche Krankenkassen

Die Fusionswelle schwappt weiter

Berlin - 01.07.2010, 10:31 Uhr


Die AOK Westfalen-Lippe und die AOK Schleswig-Holstein wollen sich zum 1. Oktober 2010 zur AOK NordWest zusammenschließen. Auch die DAK und die BKK Gesundheit führen Fusionsgespräche.

Ein entsprechender Beschluss der Verwaltungsräte beider AOKen wurde am 30. Juni verkündet. Mit 2,8 Millionen Versicherten entsteht dann nach Angaben der Kassen die achtgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen der Fusion noch zustimmen. Mit diesen beiden zuletzt angekündigten Fusionen innerhalb der AOK-Gemeinschaft würde die Zahl der Ortskrankenkassen zum nächsten Jahr auf 14 zurück gehen.

„Unsere Versicherten werden von der Fusion profitieren“, versprechen die beiden amtierenden AOK-Vorstandsvorsitzenden, Martin Litsch (AOK Westfalen-Lippe) und Dr. Dieter Paffrath (AOK Schleswig-Holstein). Mit der gestärkten Wettbewerbsfähigkeit der fusionierten Kasse werde man weiterhin „attraktive Leistungen und einen erstklassigen Service“ garantieren. Einen Zusatzbeitrag werde es bei der neuen AOK in diesem Jahr definitiv nicht geben. Beide AOKen brächten eine solide Finanzausstattung mit, hieß es.

Auch die DAK und die BKK Gesundheit haben gestern anlässlich ihrer jeweiligen Verwaltungsratssitzungen erklärt, Fusionsgespräche zu führen. Unter dem Namen DAK Gesundheit solle die vereinigte Krankenkasse ab dem 1.Oktober Partner von mehr als sieben Millionen Versicherten sein. „Gemeinsames Ziel ist es, die Herausforderungen des Gesundheitsmarktes und die Synergieeffekte der Fusion im Interesse der Versicherten zu nutzen“, so die Kassen. Beide Kassen müssen bereits jetzt Zusatzbeiträge erheben und sind von einem spürbaren Mitgliederschwund betroffen.


Kirsten Sucker-Sket