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DAK und BKK Gesundheit fusionieren

BERLIN (daz). Zum 1. Januar 2012 fusionieren die Krankenkassen DAK und BKK Gesundheit zur neuen "DAK-Gesundheit". Beide Kassen erheben derzeit einen Zusatzbeitrag von acht Euro – dies sorgte in den vergangenen Monaten für einen spürbaren Mitgliederschwund. Nun wollen die Kassen gemeinsam als drittstärkste deutsche Krankenkasse durchstarten. Ein Zusatzbeitrag soll dann nicht mehr nötig sein.

Mit der DAK als derzeit drittgrößter Ersatzkasse (rund 5,6 Millionen Versicherte) und der BKK Gesundheit als größter Betriebskrankenkasse (rund eine Million Versicherte) wird die neue DAK-Gesundheit mit ihren 5,1 Millionen Mitgliedern und 6,6 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse in Deutschland sein. Mit 8,6 Millionen Versicherten führt die Spitze derzeit die Barmer GEK an, gefolgt von der Techniker Krankenkasse mit 7,6 Millionen Versicherten.

Den Kunden der beiden Kassen soll durch die Fusion kein Aufwand entstehen: Alle Behandlungen können ohne Einschränkungen fortgesetzt werden und die Zusatzversicherungen mit ihren Vorzugskonditionen bleiben bestehen. Auch die Krankenversicherungskarten behalten weiterhin ihre Gültigkeit – erst wenn sie ablaufen, erhalten die Versicherten eine neue Karte der DAK-Gesundheit. Vor allem aber sollen die Versicherten ab April nächsten Jahres keinen Zusatzbeitrag mehr zahlen müssen. "Die Abschaffung des Zusatzbeitrags wird möglich, weil die Fusion wirtschaftliche Vorteile bringt. Die beiden Kassen bündeln ihr Vertragsmanagement sowie ihre Versorgungsangebote", erklärte der DAK-Vorstandsvorsitzende Herbert Rebscher. Hinzu komme die ohnehin gute Finanzausstattung des Gesundheitsfonds. Diese soll sich laut GKV-Schätzerkreis im kommenden Jahr aufgrund der konjunkturellen Lage weiterhin positiv entwickeln.

Rebscher soll Kassenchef werden

Die DAK-Gesundheit wird dem Verband der Ersatzkassen (vdek) angehören und ihren Sitz in Hamburg haben. Arbeitsplätze sollen nach Angaben der Kassen nicht abgebaut werden. Dem Verwaltungsrat der DAK-Gesundheit werden 28 Versichertenvertreter sowie zwei Arbeitgebervertreter angehören. Die Verwaltungsräte beider Kassen haben im Einigungsvertrag festgelegt, dass dem neuen Verwaltungsrat anlässlich seiner konstituierenden Sitzung im Januar Personalvorschläge unterbreitet werden. So werden der derzeitige DAK-Verwaltungsratschef Hans Bender als Vorsitzender und Horst Zöller (Mitglied des Verwaltungsrates der BKK Gesundheit) als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der vereinigten Kasse vorgeschlagen.

DAK-Chef Rebscher soll dem Verwaltungsrat auch als Vorstandsvorsitzender der fusionierten Kasse nahegelegt werden. Rebschers derzeitiger Vize Claus Moldenhauer soll sein Stellvertreter bleiben und Thomas Bodmer (Vorstand der BKK Gesundheit) drittes Vorstandsmitglied werden. Der Haushalt der neuen Kasse soll im Jahr 2012 rund 20 Milliarden Euro betragen.



DAZ 2011, Nr. 42, S. 30

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