Ernährungsmedizin

Rheuma und Ernährung

Foto Bernd S. – Fotolia.com

Ernährungstherapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Teil 1: Hintergründe und Prinzipien

Janina Willers, Bärbel Mang, Gerhard Bach und Andreas Hahn | Die rheumatoide Arthritis ist weltweit eine der häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Zu dem heute üblichen multidisziplinären Behandlungsansatz gehören auch ergänzende, nutritive Maßnahmen im Sinne einer Modifikation der Fettsäurezufuhr oder der vermehrten Aufnahme von Antioxidanzien. Im nachfolgenden Artikel werden die pathogenetischen Zusammenhänge der rheumatoiden Arthritis dargestellt und aufgezeigt, wo sich Ansatzpunkte für diätetische Maßnahmen bieten. Welche Effekte die Gabe einzelner Nährstoffe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis bewirkt und welche Ernährungsempfehlungen in der Beratungspraxis gegeben werden können, wird dann Gegenstand eines Beitrags in der kommenden DAZ sein.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen besitzen eine zunehmend psychosoziale und gesundheitsökonomische Bedeutung. Unter der rheumatoiden Arthritis (RA) als bedeutendster Form leiden weltweit ca. 0,3 bis 1% der Bevölkerung. In Deutschland liegt die Prävalenz bei ca. 1%, d. h. es sind ca. 800.000 Menschen davon betroffen.

Bekanntlich handelt es sich bei der RA um eine chronische, in Schüben verlaufende Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovialitis). Inflammatorische Prozesse an der Gelenkschleimhaut sowie hierbei freigesetzte Enzyme und Gewebshormone führen langfristig zu einer Schädigung des Gelenkknorpels und der gelenknahen Knochen. Verläuft die Entzündung ungebremst, so erfolgt ein progressiver Abbau dieser Gelenkstrukturen [43]. Charakteristischerweise manifestiert sich die Erkrankung polyartikulär und meist symmetrisch, v. a. an Hand- und Fingermittelgelenken. Bei etwa der Hälfte der Patienten treten zudem extraartikuläre Veränderungen, insbesondere subkutane Knötchen (Rheumaknötchen), auf. Häufig bleibt die Erkrankung nicht auf die Gelenke begrenzt, sondern greift als Systemerkrankung auch auf andere Organe über [114].

Inzwischen stehen bekanntermaßen effektive Pharmaka zur Behandlung der Erkrankung zur Verfügung. Darüber hinaus bestehen aber auch wissenschaftlich allgemein anerkannte nutritive Möglichkeiten, den klinischen Verlauf der rheumatoiden Arthritis adjuvant zu beeinflussen. Dabei wird versucht, das pathogenetische Geschehen durch eine modifizierte Nährstoffzufuhr zu beeinflussen und den antiinflammatorischen Prozess zu reduzieren. Die Bedeutung von Ernährungsfaktoren für das inflammatorische Geschehen ist für die RA am besten dokumentiert. Auf Basis der zugrunde liegenden Prozesse ist allerdings evident, dass auch andere rheumatische Erkrankungen mit entzündlicher Beteiligung wie beispielsweise eine aktivierte Arthrose, juvenile Arthritis, Psoriasisarthritis und anklosierende Spondylitis entsprechend beeinflusst werden können. Insoweit sind die nachfolgenden Ausführungen im Wesentlichen auch auf diese Patientengruppen übertragbar.

Pathogenese der rheumatoiden Arthritis

Die Pathogenese der rheumatoiden Arthritis ist bislang nicht in allen Einzelheiten bekannt. Aus heutiger Sicht wird davon ausgegangen, dass der RA eine Autoimmunerkrankung mit genetischer Prädisposition zugrunde liegt [12]. Als zentrales Ereignis in der Krankheitsentstehung gilt die Bildung von Immunkomplexen, die durch ein bislang unbekanntes Agens initiiert wird. Als mögliche Auslöser werden neben bakteriellen (Heat Shock Protein aus Mykobakterien) [28] bzw. viralen Infektionen (Epstein-Barr-Virus) [97] auch endogene Antikörper (Kollagen II) [58] und Lebensmittel-Antigene (Gluten, Lektine) diskutiert [24; 88].

In der Folge werden Immunprozesse in Gang gesetzt, die bei einem gleichzeitig vorliegenden T-Suppressor-Defekt zu einer permanenten Aktivierung von B-Lymphozyten führen. Diese wandeln sich in Plasmazellen um und sezernieren als Rheumafaktoren bezeichnete Autoantikörper, die zusammen mit Immunglobin G (IgG) Immunkomplexe bilden. Die Phagozytose dieser Immunkomplexe durch Makrophagen und Granulozyten führt zu einer Aktivierung des Komplementsystems [15] und der Freisetzung verschiedener Zytokine und proteolytischer Enzyme. Gleichzeitig kommt es durch den respiratory-burst in phagozytierenden Zellen zu einer erhöhten Bildung freier Radikale und reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) (Abb. 1). Diese schädigen oxidativ die hyaline Knorpelsubstanz und tragen zum Abbau der Knochenmatrix bei [25]. Zudem kommt es zu einer Aktivierung von Phospholipasen und einer dadurch verstärkten Freisetzung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, besonders Arachidonsäure, aus Membranphospholipiden. Die parallel erfolgende Aktivierung von Cyclo- und Lipoxygenasen führt zu einer erhöhten Synthese von inflammatorisch wirksamen Eicosanoiden aus Arachidonsäure. Dieser immunologisch-entzündliche Prozess, der vorwiegend in den Gelenken stattfindet, löst letztendlich die für rheumatische Erkrankungen typischen entzündlichen Veränderungen der Synovialis aus. Die Entzündungsmediatoren bedingen nicht nur die unmittelbaren entzündlichen und schmerzhaften Reaktionen, sondern fördern zudem die progressive Zerstörung von Geweben, besonders Knorpel. Aus dem Stoffwechsel und der Wirkweise entzündungsfördernder Eicosanoide sowie freier Radikale und ROS ergeben sich, wie nachfolgend dargestellt, Möglichkeiten für eine diätetische Intervention bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.


Abb. 1: Durch Makrophagen und Granulozyten bedingte Bildung von Eicosanoiden und Sauerstoffradikalen. COX: Cycloxygenase; LOX: Lipoxygenase

Polyenfettsäuren als Präkursoren unterschiedlicher Entzündungsmediatoren

Für den inflammatorischen Prozess spielen Eicosanoide eine zentrale Rolle. Ihre Synthese erfolgt im Stoffwechsel vorwiegend aus Arachidonsäure, einer vierfach ungesättigten Omega-6-Fettsäure (C20:4ω6). Initialer Schritt ist dabei die enzymatische Freisetzung von Arachidonsäure (AA) aus den Membranphospholipiden von Leukozyten und anderen Zellen durch das Enzym Phospholipase A2. In Abhängigkeit von der enzymatischen Ausstattung der jeweiligen Zelltypen ergeben sich zwei mögliche Stoffwechselwege für Arachidonsäure, wobei über verschiedene Intermediärprodukte die jeweiligen Eicosanoide entstehen. Über den Lipoxygenase-Weg kommt es zur Bildung der Leukotriene (LT) der 4er-Serie (LTA4 und LTB4), Hydroxyfettsäuren (5-HPETE, 5-HETE) und Lipoxine. Der Cyclooxygenase-Weg führt zu Prostaglandinen (PG), Prostacyclinen (PC) und Thromboxanen (TX) der 2er-Serie. Während die Typenbezeichnung (u. a. PGA, D, E, F) die Substituenten der Prostaglandine am Cyclopentanring benennt, gibt der Index ‚2er-Serie’ die im Molekül enthaltenen Doppelbindungen in den Seitenketten an. Da bei der Umwandlung der Arachidonsäure zu Prostaglandinen und Thromboxanen zwei Doppelbindungen durch die Zyklisierung und Oxidation entfallen, verbleiben nur noch zwei Doppelbindungen im Molekül.

Das stark inflammatorisch wirkende PGE2 ist für die auftretende Erwärmung, Schmerzauslösung und Ödembildung der Gelenke [13; 76] verantwortlich. Gleichermaßen entzündungsfördernde Eigenschaften besitzt LTB4, das auf Neutrophile und Monozyten chemotaktisch wirkt, die Freisetzung hydrolytischer Enzyme erhöht und eine Steigerung der Synthese von freien Radikalen und ROS bewirkt.

In welchem Umfang proinflammatorische Eicosanoide synthetisiert und damit zur klinischen Manifestation entzündlich-rheumatischer Erkrankungen beitragen, ist wesentlich von zwei Faktoren abhängig:

  • dem Arachidonsäuregehalt von Membranphospholipiden,
  • der enzymatischen Umsetzung der Arachidonsäure durch Cyclooxygenasen und Lipoxygenasen.

Nutritive Modifikation der Eicosanoidsynthese

Beide Teilaspekte des Syntheseprozesses lassen sich über die Ernährung gezielt beeinflussen. Eine hohe alimentäre Zufuhr von Arachidonsäure führt zu einem ausgeprägten Konzentrationsanstieg in den Plasmalipiden und einem verstärkten Einbau in Membranphospholipide. Entsprechend kommt es zu einer intensivierten körpereigenen Bildung der inflammatorisch wirksamen Prostaglandine und Leukotriene.

Grundsätzlich ist der menschliche Organismus in der Lage, die für verschiedene Stoffwechselprozesse (z. B. Synthese neuronaler Strukturen) notwendige Arachidonsäure auch selbst zu synthetisieren, wobei er die in pflanzlichen Fetten enthaltene Linolsäure, eine zweifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure (C18:2ω6), als Vorstufe nutzt. Dieser Stoffwechselweg ist jedoch aufgrund der geringen Aktivität der beteiligten Enzymsysteme quantitativ von untergeordneter Bedeutung. Eine höhere Zufuhr an Linolsäure (>10 g/d) kann die Metabolisierung zu Arachidonsäure sogar inhibieren (Reduzierung der Aktivität der Δ-6-Desaturase durch Substrathemmung). Dies führt zu einer Senkung der Arachidonsäurekonzentration und damit einer verminderten Bildung von proinflammatorischen Entzündungsmediatoren [4].

Das Ausmaß der Eicosanoidbildung aus Arachidonsäure wird nicht nur durch den Gehalt dieser Fettsäure im Körper bestimmt, sondern auch von der Umsetzung durch die beiden Enzymsysteme Cyclooxygenase und Lipoxygenase. Arachidonsäure und die strukturell ähnliche Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA, C20:5ω3) konkurrieren in der Biosynthese der Eicosanoide um die gleichen Enzymsysteme des endoplasmatischen Retikulums (kompetitive Hemmung), wobei Omega-3-Fettsäuren eine höhere Affinität zu diesen Enzymen besitzen als Omega-6-Fettsäuren. Auf dem Lipoxygenase-Weg werden aus Eicosapentaensäure Leukotriene der 5er-Serie und auf dem Cyclooxygenase-Weg Prostaglandine, Prostacycline und Thromboxane der 3er-Serie synthetisiert. Die aus Eicosapentaensäure synthetisierten Eicosanoide weisen im Gegensatz zu den aus Arachidonsäure gebildeten Eicosanoiden eine vergleichsweise geringe entzündungsfördernde und teilweise sogar antiinflammatorische Aktivität auf [17]. Abhängig davon, in welcher Menge und Relation den körpereigenen Enzymsystemen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren zur Verfügung stehen, werden entweder vermehrt proinflammatorische Eicosanoide der 2er- und 4er-Serie mit stark proaggregatorischen, vasokonstriktorischen und proinflammatorischen Eigenschaften oder aber Eicosanoide der 3er- und 5er-Serie mit weniger stark entzündungsfördernden bzw. antiinflammatorischen Wirkungen (Abb. 2) gebildet [17; 103].

Abb. 2: Bildung pro- und antiinflammatorischer Eicosanoide aus Arachidonsäure (AA) und Eicosapentaensäure (EPA). COX: Cyclooxygenase; LOX: Lipoxygenase; PG: Prostaglandin; LT: Leukotrien; TX: Tromboxan

Darüber hinaus existieren weitere Mechanismen, über die Omega-3-Fettsäuren das Entzündungsgeschehen beeinflussen können. Da Omega-3-Fettsäuren zwar eine hohe Affinität zu den Enzymen Cyclooxygenase und Lipoxygenase aufweisen, infolge der zusätzlichen Doppelbindung aber nur in geringerem Umfang metabolisiert werden können, reduzieren sie insgesamt die Eicosanoidbildung [2]. Zusätzlich ist Eicosapentaensäure in der Lage, Arachidonsäure aus den Membranphospholipiden zu verdrängen, so dass weniger Substrat für die Bildung der Arachidonsäurederivate zur Verfügung steht [10]. Daneben reduzieren Omega-3-Fettsäuren die Konzentration inflammatorischer Zytokine: so senkt die hochdosierte Gabe von Omega-3-Fettsäuren bei Patienten mit chronischer Polyarthritris den Interleukin-1β-Spiegel [55]. Eine Beeinflussung der Expression von Adhäsionsmolekülen und weiteren inflammatorischen Genen (z. B. Gene der Cyclooxygenase-2) durch Omega-3-Fettsäuren wird ebenfalls diskutiert [16; 26].

Das Angebot an Eicosapentaensäure hängt primär von der Zufuhr dieser, praktisch ausschließlich in Fettfischen wie Lachs, Makrele und Hering vorkommenden Fettsäure mit der Nahrung ab. In Fettfischen findet sich gleichermaßen Docosahexaensäure (C22:6ω3), die ohne Weiteres in Eicosapentaensäure umgewandelt werden kann [23]. Der menschliche Organismus ist grundsätzlich auch zur De-novo-Synthese von Eicosapentaensäure aus der in Pflanzen (besonders Leinöl) vorkommenden Alpha-Linolensäure (C18:3ω3), die als Stammsubstanz der Omega-3-Fettsäuren gilt, in der Lage. Allerdings ist diese mehrstufige Konversion – ähnlich wie die Umwandlung von Linolsäure in Arachidonsäure – sehr ineffizient und zeigt zudem eine deutliche Abhängigkeit von genetischen Faktoren sowie der Ernährungsweise. Die Umwandlungsrate liegt bei ca. 5%, so dass die Zufuhr von 20 g Alpha-Linolensäure notwendig wäre, um 1 g Eicosapentaensäure zu synthetisieren.

Oxidativer Stress

Die bei der rheumatoiden Arthritis auftretende überschießende Entzündungsreaktion führt in den betroffenen Gelenken zu einer vermehrten Bildung von freien Radikalen und ROS. Phagozytierende Zellen wie aktivierte Makrophagen und Granulozyten verursachen einen ‚respiratory burst’, der durch einen NADPH Oxidase Komplex vermittelt wird und in einem beträchtlichen Anstieg des Sauerstoffverbrauchs und der Produktion von hoch toxischen ROS resultiert. Der hieraus resultierende oxidative Stress potenziert den inflammatorischen Prozess über verschiedene Mechanismen [44; 53]. Freie Radikale aktivieren die Phospholipase A2 und verstärken damit die Arachidonsäure-Freisetzung aus den Phospholipiden. Folglich ist auch die Bildung proinflammatorischer Eicosanoide erhöht [69]. Darüber hinaus wirken freie Radikale auf verschiedene Bindegewebsstrukturen des Gelenks wie z. B. Proteoglykane, Hyaluronsäure, Lipide und Proteine (z. B. Kollagen) destruktiv [39; 53]. Eine vermehrte Bildung proinflammatorischer Substanzen wie Zytokine und Chemokine [75] wird ebenfalls durch freie Radikale und Induzierung des Transkriptionsfaktors NFκB (nuclear factor kappa B) ausgelöst.

In den betroffenen Geweben nimmt die Konzentration an Antioxidanzien durch deren erhöhten Verbrauch ab, was wiederum zu einer Verstärkung des oxidativen Stresses führt. Bei einer unzureichenden Versorgung mit Antioxidanzien und einer dadurch bedingten Erhöhung des oxidativen Stresses im Gelenk wird das Entzündungsgeschehen weiter intensiviert [57]. Dies hat eine "überschießende Phagozytose" zur Folge, wodurch die Bildung von ROS weiter anwächst und der entzündliche Prozess außer Kontrolle gerät.

Seit Längerem ist bekannt, dass ein erhöhter oxidativer Stress die Entstehung verschiedener Erkrankungen wie Atherosklerose [49; 85; 101], Krebs [34; 48], Morbus Parkinson [29; 35] und Morbus Alzheimer [5; 20; 89] begünstigt. Die klinische Manifestation der Atherosklerose stellt ein Risiko für relevante Begleit- und Folgeerkrankungen für Rheumapatienten dar. Patienten mit rheumatoider Arthritis haben nachweislich ein etwa zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko gegenüber Nicht-RA-Patienten, ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden [108]. Nach Untersuchungen mithilfe des Norfolk Arthritis Register waren kardiovaskuläre Erkrankungen die Haupttodesursachen für eine Kohorte von 1362 Patienten mit rheumatoider Arthritis, die zwischen 1990 und 1994 neu registriert und Ende 1999 wiederholt erfasst wurden [42]. Dabei ist entscheidend, dass die kardiovaskulären Manifestationen nicht allein auf klassische Risikofaktoren (Hypertonie, Nicotin, Diabetes mellitus) zurückzuführen sind.

Mögliche Ansatzpunkte für einen Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Komplikationen und rheumatoider Arthritis stellt die entzündliche Genese beider Erkrankungen dar. Unterstützt durch die konstant erhöhte Konzentration von Zytokinen und den oxidativen Stress werden endothele Dysfunktionen verstärkt und die Bildung atherosklerotischer Plaques gefördert.

Die Optimierung der Nährstoffversorgung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, u. a. mit antioxidativ wirksamen Nährstoffen, ist damit nicht nur im Zusammenhang mit dem eigentlichen Krankheitsgeschehen von Bedeutung, sondern auch im Hinblick auf weitere kardiovaskuläre oder metabolische Folgeerkrankungen relevant.

Ansatzpunkte für diätetische Maßnahmen

Die sich aus den vorab dargestellten Mechanismen ergebenden Zusammenhänge zwischen Ernährung und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen werden durch eine Vielzahl experimenteller und klinischer Daten bestätigt [45; 60; 79; 99]. Im Mittelpunkt einer diätetischen Beeinflussung entzündlicher Gelenkerkrankungen steht die gezielte Zufuhr von antiinflammatorisch wirksamen Nahrungsfaktoren und antioxidativen Nährstoffen sowie die Senkung der Aufnahme an arachidonsäurehaltigen Lebensmitteln (Abb. 3).

Abb. 3: Ansätze der Ernährungstherapie nach [114].

Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass es beim Fasten, d. h. unter totaler Nahrungskarenz, zu einer Verbesserung entzündlich-rheumatischer Beschwerden kommt. In Studien, die den Einfluss eines Fastenregimes auf die klinische Symptomatik untersuchten, verbesserte sich die Schmerzintensität und verringerte sich die Anzahl schmerzhafter Gelenke [81]. Die günstigen Effekte des Fastens dürften dabei wahrscheinlich zu einem großen Teil auf die ausbleibende Zufuhr von Arachidonsäure zurückzuführen sein. Der Anstieg der Cortisolspiegel während des Fastens resultiert weiter in einer Konzentrationsabnahme bestimmter Immunzellen (CD4- und CD8-positiver Zellen) sowie einem Anstieg antiinflammatorischer Zytokine (IL-4). Eine totale Nahrungskarenz bedeutet aber einen massiven Eingriff in die Ernährungsweise, wodurch die ohnehin katabole Stoffwechsellage der Patienten verstärkt wird. Zudem ist zu berücksichtigen, dass mit der Wiederaufnahme der "normalen" Nahrungszufuhr die Beschwerden wieder auftreten. Damit stellt Fasten keine langfristig praktizierbare diätetische Maßnahme dar, kann aber ggf. als Einstieg in eine Modifikation des Ernährungsmusters genutzt werden.

Im Zentrum diätetischer Maßnahmen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis steht die Modifikation der Fettsäurezufuhr mit einer Verminderung der Arachidonsäureaufnahme (reduzierter Konsum fetter Fleisch- und Wurstwaren) bei gleichzeitiger Erhöhung der Aufnahme pflanzlicher und damit arachidonsäurearmer sowie antioxidanzienreicher Lebensmittel. Verschiedentlich konnte gezeigt werden, dass vegetarische (z. B. lacto-vegetabile Ernährung) und vegane (rein pflanzliche) und damit arachidonsäurearme bzw. praktisch arachidonsäurefreie Ernährungsformen mit einer Verbesserung des Erkrankungsbildes einhergehen [47; 59; 78; 83; 107]. Allerdings kann die Wirksamkeit von Eliminiationsdiäten, veganen, vegetarischen oder mediterranen Ernährungsregimes aufgrund der derzeit schwachen Studienlage abschließend nicht festgestellt werden. Nach Angaben des Cochrane-Reviews von Hagen et al. (2009) ist die Zahl der begutachteten Studien gering, aber gleichzeitig die Anfälligkeit für Bias groß. Neben den moderaten Studienergebnissen müssen hohe Dropout-Raten sowie signifikant höhere Gewichtsverluste in den Diät- gegenüber den Kontrollgruppen berücksichtigt werden [46]. In der Praxis gelingt es zudem den wenigsten Patienten, die Empfehlungen für eine fleischarme, fischhaltige und vegetarisch ausgerichtete Diät dauerhaft umzusetzen, da die Lebensmittelauswahl stark von den in Mittel- und Nordeuropa üblichen Ernährungsgewohnheiten abweicht und deshalb von einem Großteil der Bevölkerung nicht praktiziert wird. Von daher sind andere Strategien denkbar, um insbesondere das Angebot an langkettigen Omega-3-Fettsäuren zu verbessern.

Gut dokumentiert ist inzwischen der Nutzen einer Gabe von Fischöl-Präparaten mit einem hohen Gehalt an Eicosapentaensäure bzw. Docosahexaensäure; dies wird in Teil 2 des Beitrages ausführlich dargestellt. Die diätetische Wirkung ist dann besonders ausgeprägt, wenn gleichzeitig die Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren reduziert wird, da – wie bereits dargestellt – das Verhältnis von Omega-3-/Omega-6-Fettsäuren in der Nahrung von zentraler Bedeutung für die Eicosanoidsynthese ist [104]. Während Grönländer beispielsweise mit ihrer Nahrung Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in einem Verhältnis von ca. 1:1 bis 1:4 aufnehmen, bewegt sich das Verhältnis Omega-6-/Omega-3-Fettsäuren in Deutschland im Durchschnitt bei 7:1 [72] und in den meisten westlichen Industrieländern heute bei über 15:1 [98]. Damit weicht die alimentäre Zufuhr der beiden Fettsäurefamilien stark von dem derzeit wünschenswerten Verhältnis ab, das bei unter 5:1 (Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren) liegen sollte. Bei einer Aufnahme von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis von ca. 15:1 dominiert in den Membranphospholipiden Arachidonsäure. Damit überwiegt die Synthese von proinflammatorischen Eicosanoiden.

Neben der Nährstoffmodifikation kann bei Personen, bei denen der Verdacht besteht, dass einzelne Lebensmittel oder Lebensmittelbestandteile direkt rheumatische Beschwerden auslösen, die Elimination der entsprechenden Lebensmittel in Betracht gezogen werden. Mithilfe eines verblindeten Provokationstests ist in diesen Fällen die Identifikation entsprechender Lebensmittel möglich.


Literatur

[1] Aaseth J, Haugen M and Forre O. Rheumatoid arthritis and metal compounds--perspectives on the role of oxygen radical detoxification. Analyst 123: 3-6, 1998.

[2] Adam O. Anti-inflammatory diet in rheumatic diseases. Eur J Clin Nutr 49: 703-717, 1995.

[3] Adam O, Beringer C, Kless T, Lemmen C, Adam A, Wiseman M, Adam P, Klimmek R and Forth W. Anti-inflammatory effects of a low arachidonic acid diet and fish oil in patients with rheumatoid arthritis. Rheumatol Int 23: 27-36, 2003.

[4] Adam O, Wolfram G and Zollner N. Influence of dietary linoleic acid intake with different fat intakes on arachidonic acid concentrations in plasma and platelet lipids and eicosanoid biosynthesis in female volunteers. Ann Nutr Metab 47: 31-36, 2003.

[5] Aliev G, Smith MA, Seyidov D, Neal ML, Lamb BT, Nunomura A, Gasimov EK, Vinters HV, Perry G, LaManna JC and Friedland RP. The role of oxidative stress in the pathophysiology of cerebrovascular lesions in Alzheimer's disease. Brain Pathol 12: 21-35, 2002.

[6] Azzi A and Stocker A. Vitamin E: non-antioxidant roles. Prog Lipid Res 39: 231-255, 2000.

[7] Bae SC, Kim SJ and Sung MK. Inadequate antioxidant nutrient intake and altered plasma antioxidant status of rheumatoid arthritis patients. J Am Coll Nutr 22: 311-315, 2003.

[8] Bahadori B, Uitz E, Thonhofer R, Trummer M, Pestemer-Lach I, McCarty M and Krejs GJ. omega-3 Fatty acids infusions as adjuvant therapy in rheumatoid arthritis. JPEN J Parenter Enteral Nutr 34: 151-155, 2010.

[9] Belch JJ, Ansell D, Madhok R, O'Dowd A and Sturrock RD. Effects of altering dietary essential fatty acids on requirements for non-steroidal anti-inflammatory drugs in patients with rheumatoid arthritis: a double blind placebo controlled study. Ann Rheum Dis 47: 96-104, 1988.

[10] Benatti P, Peluso G, Nicolai R and Calvani M. Polyunsaturated fatty acids: biochemical, nutritional and epigenetic properties. J Am Coll Nutr 23: 281-302, 2004.

[11] Berbert AA, Kondo CR, Almendra CL, Matsuo T and Dichi I. Supplementation of fish oil and olive oil in patients with rheumatoid arthritis. Nutrition 21: 131-136, 2005.

[12] Berthelot JM and Maugars Y. Role for suppressor T cells in the pathogenesis of autoimmune diseases (including rheumatoid arthritis). Facts and hypotheses. Joint Bone Spine 71: 374-380, 2004.

[13] Bingham CO, III. The pathogenesis of rheumatoid arthritis: pivotal cytokines involved in bone degradation and inflammation. J Rheumatol Suppl 65: 3-9, 2002.

[14] Brigelius-Flohe R and Traber MG. Vitamin E: function and metabolism. FASEB J 13: 1145-1155, 1999.

[15] Burkhardt H and Möller B. Pathogenese der Rheumatoiden Arthritis. Pharm Unserer Zeit 32: 368-374, 2003.

[16] Calder PC. Dietary modification of inflammation with lipids. Proc Nutr Soc 61: 345-358, 2002.

[17] Calder PC. N-3 polyunsaturated fatty acids and inflammation: from molecular biology to the clinic. Lipids 38: 343-352, 2003.

[18] Canter PH, Wider B and Ernst E. The antioxidant vitamins A, C, E and selenium in the treatment of arthritis: a systematic review of randomized clinical trials. Rheumatology (Oxford) 46: 1223-1233, 2007.

[19] Cerhan JR, Saag KG, Merlino LA, Mikuls TR and Criswell LA. Antioxidant micronutrients and risk of rheumatoid arthritis in a cohort of older women. Am J Epidemiol 157: 345-354, 2003.

[20] Christen Y. Oxidative stress and Alzheimer disease. Am J Clin Nutr 71: 621S-629S, 2000.

[21] Cleland LG, French JK, Betts WH, Murphy GA and Elliott MJ. Clinical and biochemical effects of dietary fish oil supplements in rheumatoid arthritis. J Rheumatol 15: 1471-1475, 1988.

[22] Cleland LG, James MJ and Proudman SM. The role of fish oils in the treatment of rheumatoid arthritis. Drugs 63: 845-853, 2003.

[23] Conquer JA and Holub BJ. Dietary docosahexaenoic acid as a source of eicosapentaenoic acid in vegetarians and omnivores. Lipids 32: 341-345, 1997.

[24] Cordain L, Toohey L, Smith MJ and Hickey MS. Modulation of immune function by dietary lectins in rheumatoid arthritis. Br J Nutr 83: 207-217, 2000.

[25] Darlington LG and Stone TW. Antioxidants and fatty acids in the amelioration of rheumatoid arthritis and related disorders. Br J Nutr 85: 251-269, 2001.

[26] Dawczynski C, Schubert R, Hein G, Muller A, Eidner T, Vogelsang H, Basu S and Jahreis G. Long-term moderate intervention with n-3 long-chain PUFA-supplemented dairy products: effects on pathophysiological biomarkers in patients with rheumatoid arthritis. Br J Nutr 1-10, 2009.

[27] Devaraj S and Jialal I. Alpha-tocopherol decreases tumor necrosis factor-alpha mRNA and protein from activated human monocytes by inhibition of 5-lipoxygenase. Free Radic Biol Med 38: 1212-1220, 2005.

[28] Durai M, Gupta RS and Moudgil KD. The T cells specific for the carboxyl-terminal determinants of self (rat) heat-shock protein 65 escape tolerance induction and are involved in regulation of autoimmune arthritis. J Immunol 172: 2795-2802, 2004.

[29] Ebadi M, Govitrapong P, Sharma S, Muralikrishnan D, Shavali S, Pellett L, Schafer R, Albano C and Eken J. Ubiquinone (coenzyme q10) and mitochondria in oxidative stress of parkinson's disease. Biol Signals Recept 10: 224-253, 2001.

[30] Edmonds SE, Winyard PG, Guo R, Kidd B, Merry P, Langrish-Smith A, Hansen C, Ramm S and Blake DR. Putative analgesic activity of repeated oral doses of vitamin E in the treatment of rheumatoid arthritis. Results of a prospective placebo controlled double blind trial. Ann Rheum Dis 56: 649-655, 1997.

[31] Ekmekcioglu C. Spurenelemente auf dem Weg ins 21. Jahrhundert - zunehmende Bedeutung von Eisen, Kupfer, Selen und Zink. J Ernährungsmed 2: 18-23, 2000.

[32] Espersen GT, Grunnet N, Lervang HH, Nielsen GL, Thomsen BS, Faarvang KL, Dyerberg J and Ernst E. Decreased interleukin-1 beta levels in plasma from rheumatoid arthritis patients after dietary supplementation with n-3 polyunsaturated fatty acids. Clin Rheumatol 11: 393-395, 1992.

[33] Fairburn K, Grootveld M, Ward RJ, Abiuka C, Kus M, Williams RB, Winyard PG and Blake DR. Alpha-tocopherol, lipids and lipoproteins in knee-joint synovial fluid and serum from patients with inflammatory joint disease. Clin Sci (Lond) 83: 657-664, 1992.

[34] Federico A, Morgillo F, Tuccillo C, Ciardiello F and Loguercio C. Chronic inflammation and oxidative stress in human carcinogenesis. Int J Cancer 121: 2381-2386, 2007.

[35] Foley P and Riederer P. Influence of neurotoxins and oxidative stress on the onset and progression of Parkinson's disease. J Neurol 247 Suppl 2: II82-II94, 2000.

[36] Fortin PR, Lew RA, Liang MH, Wright EA, Beckett LA, Chalmers TC and Sperling RI. Validation of a meta-analysis: the effects of fish oil in rheumatoid arthritis. J Clin Epidemiol 48: 1379-1390, 1995.

[37] Fortin PR, Lew RA, Liang MH, Wright EA, Beckett LA, Chalmers TC and Sperling RI. Validation of a meta-analysis: the effects of fish oil in rheumatoid arthritis. J Clin Epidemiol 48: 1379-1390, 1995.

[38] Galarraga B, Ho M, Youssef HM, Hill A, McMahon H, Hall C, Ogston S, Nuki G and Belch JJ. Cod liver oil (n-3 fatty acids) as an non-steroidal anti-inflammatory drug sparing agent in rheumatoid arthritis. Rheumatology (Oxford) 47: 665-669, 2008.

[39] Gelderman KA, Hultqvist M, Olsson LM, Bauer K, Pizzolla A, Olofsson P and Holmdahl R. Rheumatoid arthritis: the role of reactive oxygen species in disease development and therapeutic strategies. Antioxid Redox Signal 9: 1541-1567, 2007.

[40] Geusens P, Wouters C, Nijs J, Jiang Y and Dequeker J. Long-term effect of omega-3 fatty acid supplementation in active rheumatoid arthritis. A 12-month, double-blind, controlled study. Arthritis Rheum 37: 824-829, 1994.

[41] Goldberg RJ and Katz J. A meta-analysis of the analgesic effects of omega-3 polyunsaturated fatty acid supplementation for inflammatory joint pain. Pain 129: 210-223, 2007.

[42] Goodson NJ, Wiles NJ, Lunt M, Barrett EM, Silman AJ and Symmons DP. Mortality in early inflammatory polyarthritis: cardiovascular mortality is increased in seropositive patients. Arthritis Rheum 46: 2010-2019, 2002.

[43] Gromnica-Ihle E, Ganser G and Genth E. Neue Erkenntnisse zum klinschen Verlauf ("outcome") rheumatischer Erkrankungen. Internist (Berl) 42: 237-239, 2001.

[44] Hadjigogos K. The role of free radicals in the pathogenesis of rheumatoid arthritis. Panminerva Med 45: 7-13, 2003.

[45] Hafstrom I, Ringertz B, Spangberg A, von ZL, Brannemark S, Nylander I, Ronnelid J, Laasonen L and Klareskog L. A vegan diet free of gluten improves the signs and symptoms of rheumatoid arthritis: the effects on arthritis correlate with a reduction in antibodies to food antigens. Rheumatology (Oxford) 40: 1175-1179, 2001.

[46] Hagen KB, Byfuglien MG, Falzon L, Olsen SU and Smedslund G. Dietary interventions for rheumatoid arthritis. Cochrane Database Syst Rev CD006400, 2009.

[47] Hagfors L, Leanderson P, Skoldstam L, Andersson J and Johansson G. Antioxidant intake, plasma antioxidants and oxidative stress in a randomized, controlled, parallel, Mediterranean dietary intervention study on patients with rheumatoid arthritis. Nutr J 2: 5, 2003.

[48] Halliwell B. oxidative stress and cancer: have we moved forward? Biochem J 401: 1-11, 2007.

[49] Heinecke JW. Oxidants and antioxidants in the pathogenesis of atherosclerosis: implications for the oxidized low density lipoprotein hypothesis. Atherosclerosis 141: 1-15, 1998.

[50] Heinle K, Adam A, Gradl M, Wiseman M and Adam.O. Selenkonzentration in den Erythrozyten bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Med Klin 92: 29-31, 1997.

[51] Heliovaara M, Knekt P, Aho K, Aaran RK, Alfthan G and Aromaa A. Serum antioxidants and risk of rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 53: 51-53, 1994.

[52] Helmy M, Shohayeb M, Helmy MH and el-Bassiouni EA. Antioxidants as adjuvant therapy in rheumatoid disease. A preliminary study. Arzneimittelforschung 51: 293-298, 2001.

[53] Hitchon CA and El-Gabalawy HS. Oxidation in rheumatoid arthritis. Arthritis Res Ther 6: 265-278, 2004.

[54] Honkanen V, Konttinen YT and Mussalo-Rauhamaa H. Vitamins A and E, retinol binding protein and zinc in rheumatoid arthritis. Clin Exp Rheumatol 7: 465-469, 1989.

[55] James MJ, Gibson RA and Cleland LG. Dietary polyunsaturated fatty acids and inflammatory mediator production. Am J Clin Nutr 71: 343S-348S, 2000.

[56] Kamanli A, Naziroglu M, Aydilek N and Hacievliyagil C. Plasma lipid peroxidation and antioxidant levels in patients with rheumatoid arthritis. Cell Biochem Funct 22: 53-57, 2004.

[57] Karatas F, Ozates I, Canatan H, Halifeoglu I, Karatepe M and Colakt R. Antioxidant status & lipid peroxidation in patients with rheumatoid arthritis. Indian J Med Res 118: 178-181, 2003.

[58] Kim WU, Cho ML, Jung YO, Min SY, Park SW, Min DJ, Yoon JH and Kim HY. Type II collagen autoimmunity in rheumatoid arthritis. Am J Med Sci 327: 202-211, 2004.

[59] Kjeldsen-Kragh J. Rheumatoid arthritis treated with vegetarian diets. Am J Clin Nutr 70: 594S-600S, 1999.

[60] Kjeldsen-Kragh J, Haugen M, Borchgrevink CF and Forre O. Vegetarian diet for patients with rheumatoid arthritis--status: two years after introduction of the diet. Clin Rheumatol 13: 475-482, 1994.

[61] Kjeldsen-Kragh J, Lund JA, Riise T, Finnanger B, Haaland K, Finstad R, Mikkelsen K and Forre O. Dietary omega-3 fatty acid supplementation and naproxen treatment in patients with rheumatoid arthritis. J Rheumatol 19: 1531-1536, 1992.

[62] Knekt P, Heliovaara M, Aho K, Alfthan G, Marniemi J and Aromaa A. Serum selenium, serum alpha-tocopherol, and the risk of rheumatoid arthritis. Epidemiology 11: 402-405, 2000.

[63] Kolarz G, Scherak O, El Shohoumi M and Blankenhorn B. Hochdosiertes Vitamin E bei chronischer Polyarthritis. Akt Rheumatol 15: 233-237, 1990.

[64] Kremer JM. n-3 fatty acid supplements in rheumatoid arthritis. Am J Clin Nutr 71: 349S-351S, 2000.

[65] Kremer JM, Bigauoette J, Michalek AV, Timchalk MA, Lininger L, Rynes RI, Huyck C, Zieminski J and Bartholomew LE. Effects of manipulation of dietary fatty acids on clinical manifestations of rheumatoid arthritis. Lancet 1: 184-187, 1985.

[66] Kremer JM, Jubiz W, Michalek A, Rynes RI, Bartholomew LE, Bigaouette J, Timchalk M, Beeler D and Lininger L. Fish-oil fatty acid supplementation in active rheumatoid arthritis. A double-blinded, controlled, crossover study. Ann Intern Med 106: 497-503, 1987.

[67] Kremer JM, Lawrence DA, Jubiz W, DiGiacomo R, Rynes R, Bartholomew LE and Sherman M. Dietary fish oil and olive oil supplementation in patients with rheumatoid arthritis. Clinical and immunologic effects. Arthritis Rheum 33: 810-820, 1990.

[68] Kremer JM, Lawrence DA, Petrillo GF, Litts LL, Mullaly PM, Rynes RI, Stocker RP, Parhami N, Greenstein NS, Fuchs BR and . Effects of high-dose fish oil on rheumatoid arthritis after stopping nonsteroidal antiinflammatory drugs. Clinical and immune correlates. Arthritis Rheum 38: 1107-1114, 1995.

[69] Krjukov AA, Semenkova GN, Cherenkevich SN and Gerein V. Activation of redox-systems of monocytes by hydrogen peroxide. Biofactors 26: 283-292, 2006.

[70] Lau CS, McLaren M and Belch JJ. Effects of fish oil on plasma fibrinolysis in patients with mild rheumatoid arthritis. Clin Exp Rheumatol 13: 87-90, 1995.

[71] Lau CS, Morley KD and Belch JJ. Effects of fish oil supplementation on non-steroidal anti-inflammatory drug requirement in patients with mild rheumatoid arthritis--a double-blind placebo controlled study. Br J Rheumatol 32: 982-989, 1993.

[72] Linseisen J, Schulze MB, Saadatian-Elahi M, Kroke A, Miller AB and Boeing H. Quantity and quality of dietary fat, carbohydrate, and fiber intake in the German EPIC cohorts. Ann Nutr Metab 47: 37-46, 2003.

[73] MacLean CH, Mojica WA, Morton SC, Pencharz J, Hasenfeld GR, Tu W, Newberry SJ, Jungvig LK, Grossman J, Khanna P, Rhodes S and Shekelle P. Effects of omega-3 fatty acids on lipids and glycemic control in type II diabetes and the metabolic syndrome and on inflammatory bowel disease, rheumatoid arthritis, renal disease, systemic lupus erythematosus, and osteoporosis. Evid Rep Technol Assess (Summ ) 1-4, 2004.

[74] Magaro M, Zoli A, Altomonte L, Mirone L, De SP, Di MG and De LE. Effect of fish oil on neutrophil chemiluminescence induced by different stimuli in patients with rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 51: 877-880, 1992.

[75] Mahajan A and Tandon VR. Antioxidants and rheumatoid arthritis. J Indian Rheumatol Assoc 12: 139-142, 2004.

[76] Martel-Pelletier J, Pelletier JP and Fahmi H. Cyclooxygenase-2 and prostaglandins in articular tissues. Semin Arthritis Rheum 33: 155-167, 2003.

[77] McAlindon TE, Jacques P, Zhang Y, Hannan MT, Aliabadi P, Weissman B, Rush D, Levy D and Felson DT. Do antioxidant micronutrients protect against the development and progression of knee osteoarthritis? Arthritis Rheum 39: 648-656, 1996.

[78] McDougall J, Bruce B, Spiller G, Westerdahl J and McDougall M. Effects of a very low-fat, vegan diet in subjects with rheumatoid arthritis. J Altern Complement Med 8: 71-75, 2002.

[79] McKellar G, Morrison E, McEntegart A, Hampson R, Tierney A, Mackle G, Scoular J, Scott JA and Capell HA. A pilot study of a Mediterranean-type diet intervention in female patients with rheumatoid arthritis living in areas of social deprivation in Glasgow. Ann Rheum Dis 66: 1239-1243, 2007.

[80] Milanino R, Frigo A, Bambara LM, Marrella M, Moretti U, Pasqualicchio M, Biasi D, Gasperini R, Mainenti L and Velo GP. Copper and zinc status in rheumatoid arthritis: studies of plasma, erythrocytes, and urine, and their relationship to disease activity markers and pharmacological treatment. Clin Exp Rheumatol 11: 271-281, 1993.

[81] Muller H, de Toledo FW and Resch KL. Fasting followed by vegetarian diet in patients with rheumatoid arthritis: a systematic review. Scand J Rheumatol 30: 1-10, 2001.

[82] Munteanu A, Zingg JM and Azzi A. Anti-atherosclerotic effects of vitamin E--myth or reality? J Cell Mol Med 8: 59-76, 2004.

[83] Nenonen MT, Helve TA, Rauma AL and Hanninen OO. Uncooked, lactobacilli-rich, vegan food and rheumatoid arthritis. Br J Rheumatol 37: 274-281, 1998.

[84] Nielsen GL, Faarvang KL, Thomsen BS, Teglbjaerg KL, Jensen LT, Hansen TM, Lervang HH, Schmidt EB, Dyerberg J and Ernst E. The effects of dietary supplementation with n-3 polyunsaturated fatty acids in patients with rheumatoid arthritis: a randomized, double blind trial. Eur J Clin Invest 22: 687-691, 1992.

[85] Niki E and Noguchi N. Effects of antioxidants against atherosclerosis. Mol Cell Biochem 234-235: 19-25, 2002.

[86] Nordstrom DC, Honkanen VE, Nasu Y, Antila E, Friman C and Konttinen YT. Alpha-linolenic acid in the treatment of rheumatoid arthritis. A double-blind, placebo-controlled and randomized study: flaxseed vs. safflower seed. Rheumatol Int 14: 231-234, 1995.

[87] Packer L, Weber SU and Rimbach G. Molecular aspects of alpha-tocotrienol antioxidant action and cell signalling. J Nutr 131: 369S-373S, 2001.

[88] Paimela L, Kurki P, Leirisalo-Repo M and Piirainen H. Gliadin immune reactivity in patients with rheumatoid arthritis. Clin Exp Rheumatol 13: 603-607, 1995.

[89] Pappolla MA, Smith MA, Bryant-Thomas T, Bazan N, Petanceska S, Perry G, Thal LJ, Sano M and Refolo LM. Cholesterol, oxidative stress, and Alzheimer's disease: expanding the horizons of pathogenesis. Free Radic Biol Med 33: 173-181, 2002.

[90] Paredes S, Girona J, Hurt-Camejo E, Vallve JC, Olive S, Heras M, Benito P and Masana L. Antioxidant vitamins and lipid peroxidation in patients with rheumatoid arthritis: association with inflammatory markers. J Rheumatol 29: 2271-2277, 2002.

[91] Peretz A, Neve J, Duchateau J and Famaey JP. Adjuvant treatment of recent onset rheumatoid arthritis by selenium supplementation: preliminary observations. Br J Rheumatol 31: 281-282, 1992.

[92] Pichler B and Widhalm K. Die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren bei rheumatoider Arthritis. J Ernährungsmed 6: 26-29, 2004.

[93] Proudman SM, Cleland LG and James MJ. Dietary omega-3 fats for treatment of inflammatory joint disease: efficacy and utility. Rheum Dis Clin North Am 34: 469-479, 2008.

[94] Remans PH, Sont JK, Wagenaar LW, Wouters-Wesseling W, Zuijderduin WM, Jongma A, Breedveld FC and van Laar JM. Nutrient supplementation with polyunsaturated fatty acids and micronutrients in rheumatoid arthritis: clinical and biochemical effects. Eur J Clin Nutr 58: 839-845, 2004.

[95] Rennie KL, Hughes J, Lang R and Jebb SA. Nutritional management of rheumatoid arthritis: a review of the evidence. J Hum Nutr Diet 16: 97-109, 2003.

[96] Rosenstein ED and Caldwell JR. Trace elements in the treatment of rheumatic conditions. Rheum Dis Clin North Am 25: 929-35, viii, 1999.

[97] Saal JG, Krimmel M, Steidle M, Gerneth F, Wagner S, Fritz P, Koch S, Zacher J, Sell S, Einsele H and Muller CA. Synovial Epstein-Barr virus infection increases the risk of rheumatoid arthritis in individuals with the shared HLA-DR4 epitope. Arthritis Rheum 42: 1485-1496, 1999.

[98] Sanders TA. Polyunsaturated fatty acids in the food chain in Europe. Am J Clin Nutr 71: 176S-178S, 2000.

[99] Sarzi-Puttini P, Comi D, Boccassini L, Muzzupappa S, Turiel M, Panni B and Salvaggio A. Diet therapy for rheumatoid arthritis. A controlled double-blind study of two different dietary regimens. Scand J Rheumatol 29: 302-307, 2000.

[100] Schuchardt JP and Hahn A. Essenzielle Fettsäuren und Hirnfunktion bei Kindern. Deutsche Apotheker Zeitung 10: 56-64, 2008.

[101] Sevanian A and Hodis H. Antioxidants and atherosclerosis: an overview. Biofactors 6: 385-390, 1997.

[102] Silverio Amancio OM, ves Chaud DM, Yanaguibashi G and Esteves Hilario MO. Copper and zinc intake and serum levels in patients with juvenile rheumatoid arthritis. Eur J Clin Nutr 57: 706-712, 2003.

[103] Simopoulos AP. Omega-3 fatty acids in inflammation and autoimmune diseases. J Am Coll Nutr 21: 495-505, 2002.

[104] Simopoulos AP. The importance of the ratio of omega-6/omega-3 essential fatty acids. Biomed Pharmacother 56: 365-379, 2002.

[105] Sklodowska M, Gromadzinska J, Biernacka M, Wasowicz W, Wolkanin P, Marszalek A, Brozik H and Pokuszynska K. Vitamin E, thiobarbituric acid reactive substance concentrations and superoxide dismutase activity in the blood of children with juvenile rheumatoid arthritis. Clin Exp Rheumatol 14: 433-439, 1996.

[106] Skoldstam L, Borjesson O, Kjallman A, Seiving B and Akesson B. Effect of six months of fish oil supplementation in stable rheumatoid arthritis. A double-blind, controlled study. Scand J Rheumatol 21: 178-185, 1992.

[107] Skoldstam L, Hagfors L and Johansson G. An experimental study of a Mediterranean diet intervention for patients with rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 62: 208-214, 2003.

108] Solomon DH, Karlson EW, Rimm EB, Cannuscio CC, Mandl LA, Manson JE, Stampfer MJ and Curhan GC. Cardiovascular morbidity and mortality in women diagnosed with rheumatoid arthritis. Circulation 107: 1303-1307, 2003.

[109] Sperling RI, Weinblatt M, Robin JL, Ravalese J, III, Hoover RL, House F, Coblyn JS, Fraser PA, Spur BW, Robinson DR and . Effects of dietary supplementation with marine fish oil on leukocyte lipid mediator generation and function in rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 30: 988-997, 1987.

[110] Stamp LK, James MJ and Cleland LG. Diet and rheumatoid arthritis: a review of the literature. Semin Arthritis Rheum 35: 77-94, 2005.

[111] Stephensen CB and Gildengorin G. Serum retinol, the acute phase response, and the apparent misclassification of vitamin A status in the third National Health and Nutrition Examination Survey. Am J Clin Nutr 72: 1170-1178, 2000.

[112] Stone J, Doube A, Dudson D and Wallace J. Inadequate Calcium, Folic Acid, Vitamin E, Zinc and Selenium Intake in Rheumatoid Arthritis Patients: Results of a Dietary Survey. Semin Arthritis Rheum 27: 180-185, 1997.

[113] Ströhle A, Wolters M and Hahn A. Rheumatoide Arthritis - Bedeutung von Antioxidanzien und anderen Mikronährstoffen. Deutsche Apotheker Zeitung 24: 1-6, 2005.

[114] Ströhle A, Wolters M and Hahn A. Rheumatoide Arthritis - diätetisch beeinflussbar. Deutsche Apotheker Zeitung 145: 1-8, 2005.

[115] Sundrarjun T, Komindr S, Archararit N, Dahlan W, Puchaiwatananon O, Angthararak S, Udomsuppayakul U and Chuncharunee S. Effects of n-3 fatty acids on serum interleukin-6, tumour necrosis factor-alpha and soluble tumour necrosis factor receptor p55 in active rheumatoid arthritis. J Int Med Res 32: 443-454, 2004.

[116] Tarp U. Selenium in rheumatoid arthritis. A review. Analyst 120: 877-881, 1995.

[117] Tarp U, Overvad K, Thorling EB, Graudal H and Hansen JC. Selenium treatment in rheumatoid arthritis. Scand J Rheumatol 14: 364-368, 1985.

118] Trichopoulou A, Vasilopoulou E and Georga K. Macro- and micronutrients in a traditional Greek menu. Forum Nutr 135-146, 2005.

[119] Tulleken JE, Limburg PC, Muskiet FA and van Rijswijk MH. Vitamin E status during dietary fish oil supplementation in rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 33: 1416-1419, 1990.

[120] van der Tempel H, Tulleken JE, Limburg PC, Muskiet FA and van Rijswijk MH. Effects of fish oil supplementation in rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 49: 76-80, 1990.

[121] Volker D, Fitzgerald P, Major G and Garg M. Efficacy of fish oil concentrate in the treatment of rheumatoid arthritis. J Rheumatol 27: 2343-2346, 2000.

[122] Volker D, Fitzgerald P, Major G and Garg M. Efficacy of fish oil concentrate in the treatment of rheumatoid arthritis. J Rheumatol 27: 2343-2346, 2000.

[123] Volker D, Fitzgerald P, Major G and Garg M. Efficacy of fish oil concentrate in the treatment of rheumatoid arthritis. J Rheumatol 27: 2343-2346, 2000.

[124] Walwadkar SD, Suryakar AN, Katkam RV, Kumbar KM and Ankush RD. Oxidative stress and calcium-phosphorus levels in rheumatoid arthritis. Indian J Clin Biochem 21: 134-137, 2006.

[125] Wittenborg A, Petersen G, Lorkowski G and Brabant T. Wirksamkeit von Vitamin E im Vergleich zu Diclofenac-Natrium in der Behandlung von Patienten mit chronischer Polyarthritis. Z Rheumatol 57: 215-221, 1998.

[126] Yazar M, Sarban S, Kocyigit A and Isikan UE. Synovial fluid and plasma selenium, copper, zinc, and iron concentrations in patients with rheumatoid arthritis and osteoarthritis. Biol Trace Elem Res 106: 123-132, 2005.

[127] Youssef AA, Wood B and Baron DN. Serum copper: a marker of disease activity in rheumatoid arthritis. J Clin Pathol 36: 14-17, 1983.

[128] Zoli A, Altomonte L, Caricchio R, Galossi A, Mirone L, Ruffini MP and Magaro M. Serum zinc and copper in active rheumatoid arthritis: correlation with interleukin 1 beta and tumour necrosis factor alpha. Clin Rheumatol 17: 378-382, 1998.


Autoren

Dr. Janina Willers1

Dr. Bärbel Mang1

Prof. Dr. Gerhard Bach2

Prof. Dr. Andreas Hahn1


1 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung, (Leiter: Prof. Dr. Andreas Hahn)


2 Prof. Dr. Gerhard Bach, M. D., Praxis Innere Medizin und Rheumatologie, 67269 Grünstadt


Korrespondenzadresse:
Dr. Janina Willers,
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Institut für Lebensmittelwissenschaft
und Humanernährung,
Am Kleinen Felde 30, 30167 Hannover
Telefon: (05 11) 7 62 57 55
Fax: (05 11) 7 62 57 29
E-Mail: willers@nutrition.uni-hannover.de



DAZ 2012, Nr. 18, S. 76

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.