Rürup für einheitlichen Versicherungsmarkt

BERLIN (ks). Die Unterteilung in gesetzliche und private Krankenkassen sollte nach Ansicht der Gesundheitsökonomen Bert Rürup, Karl Lauterbach und Jürgen Wasem aufgehoben werden. In der aktuellen Ausgabe der "Zeit" sprechen sie sich dafür aus, einen einheitlichen Versicherungsmarkt zu etablieren. Außerdem fordern sie zusätzliche Steuermittel im Gesundheitssystem und eine Positivliste für Arzneimittel.

Gesundheitsökonomen sinnieren über die nächste Reform

Aufbauend auf Teile der jetzigen Gesundheitsreform lasse sich "in der kommenden Legislaturperiode ein nachhaltiger finanziertes und effizienter arbeitendes Gesundheitssystem entwickeln", sagte Rürup der "Zeit". Gemeinsam mit seinen Kollegen plädiert er dafür, dass sich jeder Bürger bei einem Versicherer seiner Wahl gegen Krankheitsrisiken grundversichern muss – unabhängig von Einkommen oder beruflichem Status. Die Teilung in GKV und PKV wird dabei aufgehoben. Versicherungsfremde Leistungen wie die beitragsfreie Familienmitversicherung sollen aus Steuermitteln finanziert werden. Zudem sollen Versicherer, Ärzte und Krankenhäuser Verträge direkt abschließen. Die Interessen der Ärzte könnten dabei von den Kassenärztlichen Vereinigungen vertreten werden können. Nicht zuletzt soll eine Positivliste für anerkannte Medikamente eingeführt werden. Dazu sollen Versicherer Wirkstoffe ausschreiben, für die sie ihren Mitgliedern die Kosten erstatten.

Das Ergebnis dieses Modells wären laut Rürup enorme finanzielle Einsparungen ohne Leistungseinbußen. Lauterbach erwartet allein aus den Veränderungen für Ärzte, Krankenhäuser und Pharmaindustrie finanzielle Effizienzgewinne von bis zu 20 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Dies könnte die Beiträge um zwei Prozentpunkte senken. Hinzu kämen Beitragssenkungen aufgrund höherer Steuerzuschüsse..

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