Arzneimittel und Therapie

Osteoporosetherapie: Teriparatid zur Behandlung der Osteoporose in den USA zugel

Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung für Teriparatid (Forteo®) zur Behandlung der Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren und bei Männern erteilt, wie die Lilly Deutschland GmbH mitteilte. Teriparatid fördert über eine Stimulation der Osteoblasten direkt die Neubildung des Knochens. Die Zulassung von Teriparatid in Deutschland für die Therapie der manifesten Osteoporose bei Frauen und Männern ist bei der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA beantragt. Das Präparat wird in einem Pen angeboten, der das subkutane Injizieren einmal täglich für 28 Tage ermöglicht.

Osteoanabole Wirkung des Parathormon-Fragments

Mit dem gentechnologisch hergestellten Parathormon-Fragment (PTH 1-34/Teriparatid) steht ein neues therapeutisches Prinzip zur Verfügung, das auch bei schwerer Osteoporose hochwirksam ist. Teriparatid hat auf den Knochen sowohl eine katabole als auch eine anabole Wirkung. Es stimuliert in den Osteoblasten die Bildung von Interleukin 6 und hemmt die Bildung von Osteoprotegerin, einem Protein, das bei der Regulation der Knochenresorption eine wichtige Rolle spielt und das u. a. die Differenzierung und Bildung von Knochensubstanz-abbauenden Osteoklasten blockiert. Dadurch wird der Knochenabbau stimuliert.

Gleichzeitig regt Teriparatid auch den Aufbau neuer Knochen-masse an: Es stimuliert die Proliferation und Differenzierung von osteoblastären Zellen und verhindert die Apoptose von Osteoblasten. Bei einer intermittierenden Gabe von Teriparatid in Form von subkutanen Injektionen überwiegt die osteoanabole Wirkung des Parathormon-Fragments, sodass es zu einem Aufbau neuer Knochenmasse mit histologisch normalem Erscheinungsbild kommt. Im Ergebnis wird mit Teriparatid die natürliche Knochenstruktur durch Vernetzung der Trabekel und Anstieg der Kortikalisdicke wieder hergestellt und dadurch die Knochenstabilität eindrucksvoll gesteigert.

Risiko einer schweren vertebralen Fraktur gesenkt

Bei dem neuen Osteoporosemedikament Teriparatid handelt es sich um ein biotechnologisch hergestelltes, 34 Aminosäuren langes Fragment des endogenen Parathormons. Anders als Antiresorptiva, wie beispielsweise die Bisphosphonate, die über Hemmung der Osteoklasten einen Knochenabbau verhindern, stimuliert Teriparatid direkt die Knochenneubildung.

Die Knochenwirksamkeit von Teriparatid war Endpunkt einer multinationalen, prospektiven, randomisierten, doppelblinden Studie. In der Zulassungsstudie an 1637 Frauen mit fortgeschrittener Osteoporose wurde die Wirkung von Teriparatid nachgewiesen. Dabei zeigte sich, dass die osteoanabole Wirkung zu einem starken Frakturschutz führt: Das Risiko, eine schwere vertebrale Fraktur zu erleiden, sank nach durchschnittlich 18-monatiger Therapie um 90%.

Bereits nach drei Monaten war der Anstieg der Knochenmineraldichte an der Wirbelsäule signifikant und erreichte nach durchschnittlich 18 Monaten an der Wirbelsäule einen Wert von 9,7%. Die Reduktion des Frakturrisikos zahlt sich auch hinsichtlich der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen aus. Osteoporotisch bedingte Rückenschmerzen traten signifikant seltener auf und auch die Körpergröße der Patientinnen blieb nahezu konstant.

Verbesserung der Mikroarchitektur des Knochens sichtbar gemacht

Von 51 Teilnehmerinnen der Zulassungsstudie zu Teriparatid wurden die Knochenbiopsien mittels dreidimensionaler Mikro-Computertomografien ausgewertet, die vor Beginn der Behandlung und nach durchschnittlich 18 Monaten Therapie mit Teriparatid (n = 32) oder Plazebo (n = 19), aufgenommen worden waren. Anhand der Aufnahmen der Biopsien aus dem Beckenkamm wurden Rückschlüsse auf die biometrischen Eigenschaften und die mechanische Belastbarkeit des Knochens gezogen.

Die Analyse der verblindeten Proben vor und nach der Behandlung ergab folgende Ergebnisse für die Therapie mit Teriparatid im Vergleich zu Plazebo:

  • die Trabekeldicke nahm unter Therapie mit Teriparatid signifikant zu
  • die trabekuläre Vernetzung nahm signifikant zu
  • das Volumen der Kortikalis nahm signifikant zu, ohne porösen Knochen zu bilden

Die Behandlung mit Teriparatid führt zu einer deutlichen Zunahme der spongiösen Vernetzung und zur Zunahme der Dicke des kortikalen Knochens. Damit einher geht eine höhere biomechanische Belastbarkeit des Knochens, wodurch der starke Frakturschutz durch Teriparatid erklärt werden könnte. ck

Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung für Teriparatid (Forteo) zur Behandlung der Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren und bei Männern erteilt, wie die Lilly Deutschland GmbH mitteilte. Teriparatid fördert über eine Stimulation der Osteoblasten direkt die Neubildung des Knochens. Das Präparat wird in einem Pen angeboten, der das subkutane Injizieren einmal täglich für 28 Tage ermöglicht. Die Zulassung von Teriparatid in Deutschland ist bei der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA beantragt.

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