Der besondere Patient beim Zahnarzt

13. Dezember 2019, von 20:00 bis 22:00 Uhr, Würzburg

In Deutschland ist derzeit rund ein Viertel der Menschen 60 Jahre und älter. Mit steigendem Lebensalter erhöht sich das Risiko der Unterstützungs- und Pflegebedürftigkeit. So ist zwischen 75 und 79 Jahren jeder Zehnte pflegebedürftig, zwischen 80 und 85 Jahren etwa jeder Fünfte (Quelle: Statistisches Bundesamt). Die zunehmende Gebrechlichkeit und Hilfsbedürftigkeit macht diese Menschen zu einer besonders vulnerablen Patientengruppe, die auch den Zahnarzt vor große Herausforderungen stellt. Die Behandlung dieser Patienten bedarf einer zahnärztlichen Betreuung und Zuwendung, die oft über das normale Maß hinausgeht. Dabei hat der Zahnstatus bei älteren Patienten eine wichtige Bedeutung im Hinblick auf mögliche Zusammenhänge zwischen Infektionen des Mundraums und Erkrankungen wie z.B. Herzinfarkt, Lungenentzündungen oder Schlaganfall. Mit steigender Multimorbidität resultiert auch eine zunehmende Anzahl verordneter Medikamente. Im Durchschnitt nimmt jeder Dritte in der Altersgruppe über 70 Jahre fünf bis acht verschiedene Medikamente. Viele dieser Präparate haben zahnmedizinisch relevante Nebenwirkungen oder eine Auswirkung im orofazialen System. Die zahnärztliche Lokalanästhesie oder durch den Zahnarzt verordnete Analgetika und Antibiotika können ebenfalls zu Interaktionen mit der bestehenden Medikation des Patienten führen. Vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Medikationsmanagements scheint deshalb auch die Kommunikation zwischen Zahnarzt, Arzt und Apotheker von großer Bedeutung zu sein. Welche physiologischen Veränderungen der Mundhöhle können mit fortschreitendem Alter auftreten? Wie sind diese von oralen Alterskrankheiten zu unterscheiden? Welche Produkte eignen sich für die Zahn- und Mundpflege bei pflegebedürftigen Patienten? Wie ist deren Wirksamkeit im Hinblick auf die Prävention von Infektionserkrankungen wie z.B. einer Pneumonie zu beurteilen. Welche Medikamente führen zu häufigen Nebenwirkungen in der Mundhöhle? Wo sind klinisch relevante Interaktionen zu befürchten? Welche Maßnahmen können den interprofessionellen Austausch zum Wohle des Patienten verbessern? Auf diese Fragen und weitere Aspekte soll in dieser Fortbildung eingegangen werden.

Die Veranstaltung ist mit 3 Fortbildungspunkten akkreditiert