BMWi-Vermerke

BMWi: Spahn wollte sich Erhalt des Rx-Versandes erkaufen

Berlin - 24.08.2019, 23:30 Uhr

Aus Papieren des Bundeswirtschaftsministeriums geht hervor, dass sich das BMWi darüber beschwerte, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Apotheker offenbar mit höheren Honoraren von der Streichung des Rx-Versandverbotes überzeugen wollte. (Foto: imago images / photothek)

Aus Papieren des Bundeswirtschaftsministeriums geht hervor, dass sich das BMWi darüber beschwerte, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Apotheker offenbar mit höheren Honoraren von der Streichung des Rx-Versandverbotes überzeugen wollte. (Foto: imago images / photothek)


BMWi: Spahn redet mit Apothekern, aber nicht mit uns

Aber das Wirtschaftsministerium hat noch größere Probleme mit dem Verhalten des BMG. Das Ministerium von Peter Altmaier beschwert sich in den Papieren darüber, dass sich das Haus von Altmaiers Parteikollegen Jens Spahn immer wieder in Sachverhalte rund um das Apothekenhonorar einmischt. 

So wird in den BMWi-Papieren beschrieben, dass das BMG für Arzneimittel, die Arzneimittelversorgung und das Apothekenwesen zuständig sei – aber nicht für das Apothekenhonorar. „BMG greift immer wieder unabgestimmt in die Verordnungskompetenz des BMWi ein“, heißt es.

Das BMWi befürchtete demnach, dass das Gesundheitsministerium auch in „anderen Bereichen der Apothekenvergütung“ gesetzliche Regelungen vorschlagen werde. Und weiter: „Trotz mehrerer Aufforderungen zum Dialog auf unterschiedlichen Ebenen liegen dem BMWi noch keine Informationen vor, welche Strategie BMG im Arzneimittelbereich verfolgt. BMG hält ggü. Ressorts Informationen zurück, steht aber in intensiven Kontakt mit Apothekerverbänden. Von Plänen des BMG erfährt BMWi in der Regel aus der Fachpresse.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Rechenkünste

von Karl Friedrich Müller am 26.08.2019 um 8:00 Uhr

Der ABDA. Wir hatten es ja schon mal davon.
Verlust an Gewinn durch Spahns Gesetz; einige Milliarden für uns.
Bietet dafür 300 Mio, die kurzerhand auch noch auf ein Drittel reduziert werden. Dreist. Von beiden Seiten.
Verrat greift da viel zu kurz. Der eine nützt die Naivität und Dummheit des anderen gnadenlos aus.
Hoffnungslos überfordert. Und uneinsichtig.

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Gemauschel

von Conny am 26.08.2019 um 7:30 Uhr

Wie niederträchtig von mir : Schmidt sollte endlich zurücktreten um ein Zeichen zusetzen. Kein Berufsstand ist jemals von seiner Führung so verraten und belogen worden

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Kaufrausch

von Uwe Hansmann am 25.08.2019 um 11:18 Uhr

Ganz offensichtlich hat die (Standes-?) Politik den Berufsstand im wahrsten Sinne des Wortes “Verraten und verkauft“

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AW: Kaufrausch und Verratrausch

von Bernd Jas am 25.08.2019 um 15:48 Uhr

Das gleiche Spiel wie vor drei Jahren mit den Zytoausschreibungen, nur nicht so plumpdreist. Denn es könnten ja ein paar Kolleg(inn)en mehr dabei sein die diese Gräueltat durchschauen und dann damit drohen ihre Ente zu Wasser zu lassen.
Gleichzeitig streicht die Ärzteschaft ihre jährliche Honorarerhöung ein,....übrigens lieber Herr Ditzel, Sie haben da ein "X" bei den Preissteigerungen für apothekerliche Leistungen für die fünfzehnjährige Inflationsrate (im Tagebuch) nicht mit eingepreist.

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