Kommentar

Grünes Ablenkungsmanöver

Stuttgart - 04.08.2017, 07:00 Uhr

Falsch argumentiert! Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche liegt mit ihrer Argumentation zum Apothekenhonorar falsch, meint DAV-Geschäftsführer Christian Rotta. (Foto:Külker)

Falsch argumentiert! Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche liegt mit ihrer Argumentation zum Apothekenhonorar falsch, meint DAV-Geschäftsführer Christian Rotta. (Foto:Külker)


Kordula Schulz-Asche ist Polit-Profi. Seit 2013 sitzt die grüne Gesundheitspolitikerin im Deutschen Bundestag, zuvor war sie zehn Jahre lang Abgeordnete im Hessischen Landtag. Wenn ihr Büro eine Pressemeldung verschickt, kann sie damit rechnen, dass so mancher Redakteur übers Stöckchen springt, das man ihm hinhält. Ein Kommentar vom Geschäftsführer des Deutschen Apotheker Verlages, Christian Rotta.

Jüngstes Beispiel: Ein Meinungsbeitrag der grünen Gesundheitspolitikerin auf ihrer Homepage. Darin nimmt Schulz-Asche unter der Überschrift „Rettet die kleine Apotheke“ das von der Noweda und dem Deutschen Apotheker Verlag in Auftrag gegebene wettbewerbsökonomische Gutachten von May/Bauer/Dettling zum EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 ins Visier. Zentrales Element dieses wettbewerbsökonomischen und gesundheitspolitischen Gutachtens sind Berechnungen, welche Auswirkungen Ertragsverluste in unterschiedlicher Höhe auf die Zahl der öffentlichen Vor-Ort-Apotheken in Deutschland hätten. Diese Szenarien lassen sich mit einem „Szenario-Rechner“ nachvollziehen. 

Die finale Fassung des Gutachtens ist zwar noch nicht veröffentlicht (sie erscheint in zwei Wochen als Buch), das hindert die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen aber nicht an meinungsstarken und öffentlichkeitswirksamen Schlussfolgerungen, die ihrerseits wieder beachtliche Berichterstattungskaskaden in Gang setzen. So auch hier. Nicht nur das Handelsblatt berichtete.

10 Prozent der Vor-Ort-Apotheken sind existentiell bedroht

In ihrem Gutachten weisen die drei Experten Uwe May, Cosima Bauer und Heinz-Uwe Dettling nach, was die Richter des Europäischen Gerichthofes in ihrem Urteil zur grenzüberschreitenden Arzneimittelpreisbindung vermisst hatten: Dass nämlich nicht hinreichend dargelegt worden sei, dass eine Aufhebung der Arzneimittelpreisbindung zu einer Durchlöcherung des bestehenden Apothekennetzes und der flächendeckenden Arzneimittelversorgung führe. Die Quintessenz der Gutachter: Die Aufrechterhaltung der bestehenden preisrechtlichen Inländerdiskriminierung zugunsten ausländischer Versandapotheken führt zu einer existentiellen Bedrohung von ca. 10 Prozent der öffentlichen Vor-Ort-Apotheken in Deutschland. Betroffen sind davon insbesondere Solitär-Apotheken, für die es im Umkreis von fünf Kilometern keine Alternativ-Apotheke gibt.

„Arme“ versus „reiche“ Apotheken

So weit, so schlecht. Eigentlich dürfte man erwarten, dass Gesundheitspolitiker mit solchen - auf validen Daten beruhenden - Szenarien sachlich und seriös umgehen und sich mit den im Gutachten genannten Argumenten auseinandersetzen, die für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sprechen. Leider fehlt es daran im Meinungsbeitrag von Schulz-Asche vollständig. Statt zeitnahe Maßnahmen zur Sicherung der Arzneimittelversorgung insbesondere in dünn besiedelten Gebieten auf ihre Realitätstauglichkeit und Umsetzbarkeit abzuklopfen, versucht Schulz-Asche eine Ablenkungsdebatte über Betriebsergebnisse „armer“ und „reicher“ Apotheken vom Zaun zu brechen.

Thema verfehlt, möchte man sagen. Dass dabei an der einen oder anderen Stelle auch betriebswirtschaftlich einiges durcheinander geraten ist – geschenkt. Übel nehmen muss man der grünen Politikerin dagegen ihre Feststellung, dass die Erhöhung der Apothekenhonorare um jährlich etwa 110 Millionen Euro in Anbetracht der üppig alimentierten Apotheken „fast wie eine Veruntreuung von Versichertengeldern“ anmute und es absurd wäre, „per Gießkannenprinzip das Honorar für alle immer weiter anzuheben“.

Von einem Boni-Deckel, den Schulz-Asche im Interview mit der DAZ noch einmal ins Spiel gebracht hatte, ist in ihrem Meinungsbeitrag übrigens nicht mehr die Rede. Stattdessen favorisiert die grüne Gesundheitspolitikerin zur Rettung „kleiner Apotheken“ jetzt einen „Sicherstellungszuschlag“, der durch Umverteilung „von reichen zu ärmeren Apotheken finanziert“ werden soll. Ein Vorschlag, der übrigens bereits vor Monaten genau so vom Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) ins Spiel gebracht wurde. Für das Umverteilungsmodell sei ja „genügend Geld da“. Nun denn, nix Genaues weiß man nicht. Und so richtig mag es mir dann doch nicht einleuchten, warum Apotheken in Deutschland andere Apotheken in Deutschland subventionieren sollten, damit Kapitalgesellschaften in den Niederlanden ihre Profite erhöhen können. Aber vielleicht habe ich da etwas nicht so richtig kapiert…

P.S.: Wie aus gut unterrichteter Quelle zu erfahren war, ist die Solitaris--Apotheke in Stafflangen (Kreis Biberach) schon in freudiger Erwartung der Umsetzung des Schulz-Asche-Vorschlags. Dort erwartet man hoffnungsfroh einen dicken Scheck aus Heerlen. Als Offline-Überbringerin der milden Gabe soll Brigitte Z. im Gespräch sein.



Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

DAZ-Interview mit Kordula Schulz-Asche (Grüne)

„Ich möchte keine Apothekenketten“

Wettbewerbsökonomisches Gutachten von May/Bauer/Dettling

„Keine Alternative zum Rx-Versandverbot“

Apothekerverband Nordrhein

SPD drückt sich vor Apotheker-Diskussion

18 Kommentare

Schulz -Asche

von Heiko Barz am 05.08.2017 um 11:17 Uhr

Ich warte auf eine der breiten Apotheker Basis zukommenden Stellungnahme des ABDA Vorsitzenden.
Friedemann Schmidt und sein Arnold hätten längst reagieren müssen. Auch der Herr Becker scheint sich zu verstecken.
Politisch bedingt?, ich weiß es nicht.
Weil man die "Grünen" nicht verärgern möchte, in der Erwartung einer möglichen Schwarz-Grünen Zukunftskonstellation? Die andere Möglichkeit ist genauso apothekenfeindlich, denn die FDP steht in dieser Frage den Grünen in Nichts nach.
Es ist schon unfaßbar, wie sich die Wertigkeit eines der ältesten Berufe Deutschlands durch unmißverständliche Äußerungen und Handlungen der Damen Zypries und Schüler-Asche auf deren Berufs- Vernichtungsagenda zu unserem alle Nachteil auswirkt.
Der Spruch dazu drängt sich auf:
....denn sie wissen nicht, was sie tun!
Ein Großteil derer, die diese Damen in ihre jetzige Position gewählt hat, sollte sich schämen, jenen für deren politisch überflüssigen Aktionismus ihre Stimme 'geliehen' zu haben.
Zypries müßte sofort wegen ihrer Doc Morris Verirrung ihres Amtes enthoben werden. ----Ministereid !
Also Friedemann, jetzt bist Du dran!! Oder sollten wir doch Montgomery zu Hilfe bitten.?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

An "Dr. Diesel"

von Gerrit Linnemann am 04.08.2017 um 17:23 Uhr

Ich bin auch kein Freund der Grünen und ihrer "Politik", aber wo findet man Ihr Zitat, in dem Artikel habe ich es nicht gefunden?

https://www.google.de/search?btnG=Suche&q=die+Welt%2C+7.2.2005%2C+risiko+deutschland

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Zitat

von Dr. Arnulf Diesel am 05.08.2017 um 12:20 Uhr

Sehr geehrter Herr Linnemann,
Ihre Anmerkung nehme ich als Anregung, die Quellen künftig genauer zu überprüfen. Tatsächlich muß ich einräumen, daß es zwar viele Seiten mit diesem Zitat gibt, allerdings ohne nachvollziehbare oder richtige Quellenangabe. Anbieten kann ich noch: http://www.krone.at/Das-freie-Wort/Titel-Story-383291 Dieses Blatt hat zugegeben nicht das höchste Niveau.
Zwar sollte man als Naturwissenschaftler lieber wissen als glauben, das o.g. Zitat halte ich für glaubwürdig, da Herr Fischer nicht alleine diese Ansicht vertritt (https://www.economist.com/news/leaders/21724810-country-saves-too-much-and-spends-too-little-why-germanys-current-account-surplus-bad) . Auch eine WDR Reportage über die teuerste Ampel der Welt (https://www.youtube.com/watch?v=vSL1xTI2DH0) paßt sehr gut dazu.

Um Mißverständnissen hinsichtlich meiner politischen Einstellung vorzubeugen, mehr als die Hälfte meines Teams hat Migrationshintergrund, ein Drittel sind Muslime, meine Frau ist Ausländerin.

AW: An "Dr. Diesel"

von Gerrit Linnemann am 05.08.2017 um 12:32 Uhr

Vielen Dank für die prompte Antwort. In heutigen "Fake News" Zeiten sollte man immer skeptisch sein, es ist echt immer wieder erschreckend, was und wie sich wo weiterverbreitet...

Bitte nicht auf den Leim gehen

von Christian Rotta am 04.08.2017 um 14:21 Uhr

Natürlich kommen wir nicht umhin, auch eine Debatte zu führen, warum die Schere zwischen "großen" und "kleinen" Apotheken immer weiter auseinander geht und wie es mit den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Apotheken steht. Und dass es gravierende "Einkommensunterschiede" zwischen "großen" und "kleinen" Apotheken gibt, ist ja auch keine sensationelle Weltneuheit. Für ausgesprochen naiv halte ich es zu glauben, dass man durch Verschweigen der Zahlen politisch reüssieren kann. Nein, das Gegenteil scheint mir richtig zu sein. Wir müssen offenlegen und offensiv begründen, warum die im Gutachten genannten Zahlen (die ohnehin für jeden Politiker zugänglich sind, sodass eine zur Schau gestellte Verwunderung wenig glaubwürdig ist) bei der übergroßen Mehrzahl der Apotheken gerade keine exorbitanten Betriebsergebnisse ausweisen können, die man folgenlos kappen kann.
Im Übrigen geht es in dem Gutachten von
May/Bauer/Dettling nicht um "Verteilungsprobleme", sondern um die Frage, ob bei einem Wegbrechen von 10 % der Apotheken das Apothekennetz noch zur flächendeckenden Versorgung insbesondere auf dem Land ausreicht. Wer jetzt in der Rx-Versandhandelsdebatte auf das Ablenkungsmanöver von Schulz-Asche eingeht, ist ihr schon auf den Leim gegangen. Es ist das Verdienst der Gutachter, belegt zu haben, dass die Arzneimittelpreisbindung bzw. das Rx-Versandhandelsverbot sehr wohl für die Frage der Engmaschigkeit oder Löchrigkeit eines Apothekennetzes entscheidend sind. Und genau diesen - nunmehr erbrachten - Nachweis hatte der EuGH in seinem Urteil vom 19.10.2016 eingefordert.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Täuschung

von Reinhard Rodiger am 04.08.2017 um 12:23 Uhr

Wenn jetzt eine Art Neiddebatte losgetreten wird,so ist das grobe Täuschung.Das gilt besonders,weil Frau Schulz-Asche durch ihren Vorstoss die eigentlich wichtige Information verbergen will durch populistische Hervorhebung irreführender Sachverhalte wie unterschiedliche Grössenordnungen der Apotheken.
Aus der Tatsache,dass ein Drittel der Apotheken mit mehr als 160 000€ "Gewinn" sehr gut verdienen ,wird über ein Verteilungsproblem eine Neiddebatte konstruiert.Derartige Grössenverteilungen finden sich häufig.Erinnert sei an die Pareto-Verteilung.20% machen 80% des Ergebnisses. Abgesehen von anderen Ursachen also nichts Ungewöhnliches.Nirgends subventionieren die Grossen die Kleinen.
UNTERSCHLAGEN WIRD DASS BEI APOTHEKEN DIE KLEINEN DIE GROSSEN SUBVENTIONIEREN.
Weiterhin unberücksichtigt ist, dass die Hälfte selbst in der Spitze (10%) 100 000 € nicht erreicht.Ebenso wird ausser Acht gelassen, dass dieser "Gewinn" Investitionen oder Kaufpreis nicht erfasst.Betriebsergebnis ist nicht Privateinkommen.Im Gutachten wird 50 000€ als Rentabilitätsgrenze angegeben.Das entspricht grob dem Zieleinkommen eines Angestellten.Bei Selbstständigen ist die Hälfte dazuzurechnen ohne einen Ausgleich für Risiko und Aufwand zu haben.Ist ein Drittel Mehrverdienst zum Ausgleich zuviel? wohl kaum.
Wohlgemerkt: dies Grössenordnung gilt nur für 10%!

Das führt zum eigentlichen Problem: Wer soll an einem Beruf interessiert sein,in dem nach aufwendiger Ausbildung eine angemessene Bezahlung durch staatliche Eingriffe zunehmend unwahrscheinlich wird.Ausserdem gelten Apotheken unter 2 Mio. als schwer verkäuflich.(Zur Erinnerung: ca 50%).

Das bedeutet, dass ohne politische Klimaveränderung und damit situationsgerechter Sachdebatte eine strukturelle Unterversorgung droht- wegen fehlender Perspektive für die Mehrheit.Am Ende steht ohne Veränderung der Zentralversand- Nord und Süd. Ist das wirklich erstrebenswert?


» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Bitte Vorsicht!

von Reinhard Herzog am 04.08.2017 um 11:49 Uhr

Ich kann nur dringendst raten, die Verteilungsdiskussion äusserst ernst zu nehmen, denn hier liegt in der Tat ein Problem, auch und gerade ein politisches.

Dass diese "Scherenbewegung" just durch das GMG, unter einer Rot-Grünen-Regierung verabschiedet, erst richtig angefacht wurde, ist in diesem Zusammenhang schon bemerkenswert, aber nun wohl nicht mehr zu ändern.

Mit der Bewertung der Rezeptur- und BTM-Honoraranpassung liegt Frau Schulz-Asche, wie schon von Herrn Müller-Bohn treffend bemerkt, indes schlicht falsch.

Ob es allerdings zielführend ist, Einkommensverteilungen offen zu legen, um dann gerade mal 10% gefährdete Apotheken zu konstatieren (warum eigentlich gerade die mit keiner Konkurrenz in 5 km Umfeld? Stehen nicht nicht ganz andere am Abgrund?), nun ja ...
... jedenfalls wird kaum jemand in der Politik jetzt in Panik ausbrechen, weil 10% gefährdet sind. Bleiben immer noch 18.000 ... Man schaue mal vergleichsweise auf die Entwicklung anderer Einzelhandelsläden oder lokal Arztpraxen und Krankenhäuser (werden immer weniger) usw.

Die ganze Autoaffäre tut zurzeit ein Übriges. Wenn die ersten Schwarzmaler u.a. die Stuttgarter Region bereits als das Detroit von morgen sehen (nicht völlig unbegründet ...), dann macht man mit ein paar Apotheken weniger niemandem Angst. Ist leider so ... da müssen wir schon noch argumentativ nachlegen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Bitte Vorsicht

von Karl Friedrich Müller am 04.08.2017 um 12:03 Uhr

ich verstehe sowieso nicht, warum man ständig (vermutetes) Einkommen der Apotheker veröffentlicht. schon gar nicht von unseren eigenen Leuten.
Diese Zahlen wurden und werden IMMER missverstanden und gegen uns missbraucht. Zumal diese Einkommen gar nicht mit dem Angestellter verglichen werden können, weil weitere Posten davon abgehen.
Außerdem halte ich die Prognosen für schlicht falsch, bzw überhaupt nicht vorhersehbar.
Sollten die Szenarien Wirklichkeit werden, die KK und Politik sich so vorstellen (Selektivverträge), erwischt es weit mehr. Und dann ganz schnell.

Langsam wird es blöd

von Karl Friedrich Müller am 04.08.2017 um 10:30 Uhr

100 Mio zusätzlich für Apotheken sind Verschwendung.
Aha.
Apothekenleiter zahlen alleine ca 1 Mrd Einkommenssteuern. dazu Sozialabgaben.
Die Mitarbeiter zahlen Steuern und Sozialabgaben.

Eine Verlagerung des Umsatzes der Apotheken an ausländische Versender kostet den Staat mehr als 100 Mio entgangene Steuern.
Das ist dann keine Verschwendung.
In ihrer Dummheit schaden solche Sprücheklopfer dem Staat, schon finanziell. Von den zerstörten Strukturen und Arbeitsplätzen ganz zu schweigen. Wie vlele müssen dann auch noch vom Staat unterhalten werden? Arbeitslosengeld usw?
Wir liegen dem Staat nicht auf der Tasche. Es sind Leute wie Schulz Asche. Grausig

So viel Schwachsinn von einem "Volksvertreter" schmerzt schon sehr. Leider mich, nicht den Volksvertreter.

Wenn der Staat schon Geld "investieren" will, dann doch in Verbesserung und nicht Verschlechterung.
Noch so eine Blödheit.
Nennt sich Neoliberalismus.
Ich nenne es Geisteskrankheit.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Langsam wird es blöd

von Heiko Barz am 04.08.2017 um 11:42 Uhr

Ich glaube, es handelt sich hierbei um wild umsichschlagende wahlterminbeding postenjagende und listenverängstigte "Volksvertreter" deren persönliche Apokalypse der Verlust des Sitzplatzes im Parlament bedeutet. Das, was diese Leute für ihre Wähler hier anstellen, würden jene eher an ihren "Vertrauensleuten" verzweifeln lassen.
Der Hass dieser Art Politiker für den Deutschen Apotheker muß und weitet sich im gleichen Maß aus, je beliebter dieser beim Deutschen Wahlvolk immer noch ist, und auch bleibt.
An welchem Platz der Beliebtheitsskala steht denn der Politiker im Vergleich zum Apotheker? ( genderunabhängig )

AW: Zum Schaden des deutschen Volkes

von Dr. Arnulf Diesel am 04.08.2017 um 14:16 Uhr

Es ist politisch gewollt, Unternehmen (große wie kleine) zu zerstören und Menschen in die Arbeitslosigkeit zu treiben. Sei es nun die Apotheke vor Ort, die man ja durch eigenartige ausländische Konstrukte zu ersetzen versucht. Die deutsche Automobilindustrie, die Dieseldiskussion ist ja weder Beginn noch Ende, aber die überbrigens aus unserem Land stammenden Verbrennungsmotoren sollen ja bis 2030 verboten werden. Die Grünen sind besonders eifrig, das Vaterland mit Vollgas vor die Wand zu fahren, wobei sie den frischen Fahrtwind noch zum Antrieb ihrer Vogelshredder-Windräder verkaufen:
"Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“ Joschka Fischer, Bündnis90/Die Grünen, Rezension zu seinem Buch „Risiko Deutschland“, Die Welt 07.02.2005

Gießkannenprinzip

von Dr. Thomas Müller-Bohn am 04.08.2017 um 10:11 Uhr

Das zusätzliche Honorar für die Rezeptur (mal abwarten, ob es wirklich 110 Millionen werden) wurde gerade nicht mit der Gießkanne verteilt, sondern es entlastet die Apotheken, die besonders viele klassische Rezepturen herstellen. Gerade weil das so gezielt ist, konnte diese Honorarerhöhung ja politisch durchgesetzt werden. Die hohen Gewinne einiger Apotheken dürften aus entsprechend umfangreichen Leistungen stammen, die dann auch entlohnt werden müssen, aber bestimmt nicht aus klassischen Rezepturen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Gießkannenprinzip

von Heiko Barz am 04.08.2017 um 11:20 Uhr

Erinnere ich richtig, die Erhöhungen der Rezepturbegleichung und der BTM Karteiführung waren beim letzten DAT keine Honorafrage sondern der Tatsache geschuldet, dass seit "Äonen" an dieser Leistungsvergütung nicht mehr reguliert worden ist.
Die Honorarfrage wurde von Gabriel unbedingt zeitlich ausgelagert. Eine (welche?) Expertenkommission sollte "nach" der Herbstwahl zu einem Ergebnis ? kommen.
Wie dieses "Ergebnis" nach den unglaublichen wirren und ständig wechselnden Standpunkten der bekannten Protagonisten, wie auch in diesem Fall Schulz -Asche, am Ende aussehen wird, kann heute schon abgehakt werden.
Wenn der Wähler wüßte, was ihn erwartet, wenn sich der Nebel des gesundheitspolitischen Trümmerfeldes verzogen hat, würde er sich doch eher weiter an seinen vertrauten Apotheker wenden, nur den gibt es dann in der gewohnten Vielfalt nicht mehr.
Doch politisch wesentlich unerträglicher ist das unverständliche und politisch außerordentlich waghalsige Experiment einer Deutschen Wirtschaftsministerin beim "Besuch" eines rein kapitalorientierten und ausländischen Arzneimittelpiratenversenders.
Diese Fehlleistung müßte, nein muß, die sofortige Abdankung dieser Ministerin zur Folge haben. ( Ministereid???)
Gibt es denn niemanden, nicht einmal den Justizminister, der diesem schwerwiegenden politischen Schwachsinn ein Ende bereitet??
Ach ja, "Rent a Sozi", ich vergaß.

Umverteilung

von Dr Schweikert-Wehner am 04.08.2017 um 9:34 Uhr

Diese Unterschiede in der Umsatzstruktur haben sich nur ergeben wegen des grünen Reformeifers. Ohne Änderung der AMPV, Mehrbesitz, Freigabe der OTC-Preise und Versandhandel wären sie deutlich geringer und die Kleinen wären nicht in ihrer Existenz bedroht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Grünes Ablenkunksmanöver

von Michael Zeimke am 04.08.2017 um 9:06 Uhr

Der Grüne ist nicht grundsätzlich dumm, er hat nur sehr viel Pech beim NACHDENKEN. Gender: Gilt auch für die Grüne.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Disqualifizierung wegen grüner Ahnungslosigkeit

von Peter Bauer am 04.08.2017 um 8:55 Uhr

AUTSCH!Es tut schon weh ,wenn man sich so etwas von selbsternannten Experten anhören muss.Wenn es um den Gewinn geht mischen sich die Politiker gerne ein.Wenn es um Kosten und Risiko geht,sind sie ziemlich leise.Die Dame verwechselt eine öffentliche Apotheke mit einer staatlichen Einrichtung.Jeder Apothekenleiter trägt das unternehmerische Risiko seines Betriebs,wogegen z.B.überbezahlte Kassenvorstände keinerlei Haftung übernehmen und nur den Staat anbeteln ,wenn ihre Kasse ein Minus macht.Große Apotheken haben auch großes Risiko,erfordern großen Einsatz,vor allem personell, und große Investitionskosten.Das sollte sich selbstverständlich auch in einem größeren Gewinn wiederspiegeln.Kleiner Gewinn=keine Investitionen in großer Apotheke=Apothekenexistenz auf Dauer in Frage gestellt.Die Politikerin verwechselt ihr Einkommen mit dem Betriebsgewinn eines Unternehmens.Meine Apotheke gehört übrigens zu den kleinen im Lande,aber wenn ich es nicht schaffe ausreichend Gewinn für mein Leben und für Investitionen zu erwirtschaften,dann mache ich lieber zu,als dass ich Almosen von Kollegen annehme.Die vorgenommenen Honorarerhöhungen sind keine Großzügigkeit der Politik,sondern nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein für weiterhin defizitäre Leistungen die uns Apothekern von der Politik abverlangt werden.Wie schon bei ihrem 1Eurorabattvorschlag wird auch hier bei dieser Politikerin ein eklatanter Mangel an betriebswirtschaftlichem Wissen und generellem Verständnis der Apothekenbranche in Deutschland sichtbar.Mittlerweile erinnert Frau Schulz-Asche mich immer mehr an US-Präsident Trump:Große Reden schwingen,aber vom Inhalt nicht die geringste Ahnung(ich hoffe ich habe mit meinem Vergleich nicht gegen die Netiquette verstossen)

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Mir wird schlecht

von Brigitte Hillner am 04.08.2017 um 8:15 Uhr

Jeder, der diese Meinung (-smache) ließt, muss merken, dass es Meinung ist und zwar deutlich. Schlecht wird mir trotzdem davon. Knapp die Hälfte aller InhaberInnen hat also ein Betriebsergebnis von 140.000,-€, wie hoch hier der Anteil aus GKV Umsatz ist und wie viel mit harter eigener Arbeit im OTC Bereich erwirtschaftet wird kann niemand sagen. Und letztere Umsätze haben niemanden zu interessieren, sie belasten nict die Sozialkassen.
Uns was bleibt wirklich von diesen 140.000,-€ nach Steuer und Versicherungen übrig?
Und bekommt Frau Schulz-Asche nicht auch ihr Geld vom Steuerzahler?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Mir wird schlecht

von Anita Peter am 04.08.2017 um 9:05 Uhr

Ziehen Sie von den 140.000 nur mal 30% Steuern und 24 TEUR Vorsorgeaufwendungen ab. Bleiben noch 74 TEUR für Tilgung, Investitionen, Rücklagen. Die setzen wir mal 27 TEUR an. Bleibt pro Monat noch eine Privatentnahme von 3900 Euro. Dafür stehen sie 60 Stunden und mehr in der Apo, haben im Jahr 2 Wochen Urlaub, schlagen sich die Nächte und Sonntage mit Notdiensten rum, und tragen das komplette wirtschaftliche Risiko.
Und jetzt faselt die Krankenschwester was von Umverteilung. Gerne kann sie ja ihre Diäten und Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor umverteilen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.