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Generikahersteller Stada hat fürs Erste seinen Vorstandschef verloren: Hartmut Retzlaff werde mit sofortiger Wirkung sein Amt bis auf Weiteres ruhen lassen, teilte das Unternehmen in Bad Vilbel am Sonntagabend mit. Grund sei eine schwere, voraussichtlich länger andauernde Erkrankung des Managers.
Und das mitten in einer Zeit, die durch Übernahmegerüchte geprägt ist: Das deutsche Arzneimittelunternehmen Stada hat seinen langjährigen Vorstandschef verloren. Hartmut Retzlaff werde mit sofortiger Wirkung sein Amt bis auf Weiteres ruhen lassen, teilte das Unternehmen in Bad Vilbel am Sonntagabend mit. Eine schwere, voraussichtlich länger andauernde Erkrankung des Managers wurde als Grund genannt. Seine Aufgaben würden nun unter den Vorstandsmitgliedern Helmut Kraft und Matthias Wiedenfels aufgeteilt. Dieser wurde vom Aufsichtsrat außerdem zunächst zum neuen Vorstandschef berufen.
Retzlaff stand 23 Jahre an der Spitze des Unternehmens. Er habe Stada geprägt und das Unternehmen erfolgreich aufgebaut, sagte Aufsichtsratschef Martin Abend laut Mitteilung. Stada stehe heute besser da als je zuvor. Dass Retzlaff nun vorübergehend sein Amt ruhen lassen müsse, komme überraschend. Die Wahl seines Nachfolgers Wiedenfels stehe für Kontinuität, da dieser Stada maßgeblich mitgestaltet habe. Wiedenfels ist bislang für die Bereiche Unternehmensentwicklung und Personal verantwortlich. Sein Vertrag war erst im Januar verlängert worden. Er ist seit 2013 bei Stada an Bord.
Gerade erst waren – nach dem Einstieg des Frankfurter Investors Active Ownership Capital (AOC) – die Übernahmegerüchte um Stada wieder hochgekocht. Angeblich soll das Stada-Management Gespräche mit dem britischen Finanzinvestor CVC Capital über einen Verkauf führen. „Möglicherweise handelt es sich um einen strategischen Schachzug, um sich dem Druck von AOC zu entziehen“, mutmaßt eThorsten Strauß, Analyst der Norddeutschen Landesbank (NordLB), im Gespräch mit DAZ.online. AOC besitzt wie berichtet rund fünf Prozent der Stada-Anteile. Der Investor hält das Unternehmen für unterbewertet und sieht Defizite in der Führung. Als Konsequenz verlangt AOC neben einem Umbau des Aufsichtsrates die Abschaffung der vinkulierten Namensaktien, bei denen eine Eigentumsübertragung der Zustimmung der Gesellschaft bedarf.
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