Dengvaxia

Weltweit erste Massenimpfung gegen Dengue gestartet

Marikina/Manila - 05.04.2016, 07:30 Uhr

Der Dengue-Virus ist Ziel einer Impfkampagne auf den Philippinen. (Foto: picture alliance / Science Photo Library)

Der Dengue-Virus ist Ziel einer Impfkampagne auf den Philippinen. (Foto: picture alliance / Science Photo Library)


Eine Million Kinder soll bis zum nächsten Jahr auf den Philippinen gegen Dengue geimpft werden. Das berichtet das dortige Gesundheitsministerium. Ärzte sind skeptisch über den Impfstoff, da nicht klar sei, wie gut er gegen die vier Serotypen des Virus wirke.

Auf den Philippinen ist die weltweit erste großflächige Impfkampagne gegen das Dengue-Virus gestartet worden. Rund 800 Schülern wurde der Impfstoff Dengvaxia® von Sanofi-Pasteur am Montag in einer Schule in Marikina nahe der Hauptstadt Manila verabreicht. Etwa eine Million Kinder im Alter von mindestens neun Jahren sollen laut Gesundheitsministerium an öffentlichen Schulen in drei besonders betroffenen Regionen des Landes bis Juni 2017 geimpft werden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten im vergangenen Jahr mehr als 169 000 Menschen in dem südostasiatischen Inselstaat an Dengue. Bis zum 20. Februar gab es in diesem Jahr bereits 65 Todesfälle. Die Krankheit wird von bestimmten Mücken übertragen und kann unter anderem die Gelenke angreifen sowie Fieber verursachen.

Skepsis bei Fachleuten 

Neben Mexiko, Brasilien und El Salvador sind die Philippinen eines von bisher vier Ländern weltweit, die den Impfstoff des französischen Pharmariesen Sanofi Pasteur zugelassen haben. „Dengvaxia“ stößt bei einigen Fachleuten auf Skepsis - unter anderem, weil unklar ist, ob das Mittel gegen alle vier Dengue-Serotypen gut wirkt. Auch der Präsident des philippinischen Ärzteverbands PCP, Anthony Leachon, rief die Regierung auf, eine Untersuchung des Mittels durch die WHO abzuwarten.

Dengue breitet sich weltweit stark aus. Der WHO zufolge bedrohen die Viren zurzeit etwa 40 Prozent der Erdbevölkerung. Pro Jahr gebe es 390 Millionen Infektionen, davon seien aber rund 96 Millionen so schwer, dass eine ärztliche Behandlung notwendig werde.


dpa / DAZ.online
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