Sterbehilfe

Schweizer lehnen Sterbetourismus ab

Zürich - 02.09.2010, 16:27 Uhr


Rund zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung lehnen einen auch in Deutschland umstrittenen Sterbetourismus in ihr Land ab. Das geht aus einer am 2. September veröffentlichten Studie des Kriminologischen Instituts der Universität Zürich hervor. Ein Drittel hingegen ist

Die in der Schweiz lebenden Bürger halten mehrheitlich Sterbehilfe aber für richtig, wie die Umfrage unter rund 1500 Personen ergab. Sterbehilfe in der Nachbarschaft wird danach von einer knappen Mehrheit, nämlich 52,5 Prozent der Befragten, nicht abgelehnt. 36 Prozent können sich vorstellen, selbst einmal auf die Hilfe einer Sterbehilfeorganisation zurückzugreifen.

Eine Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz ist der Ansicht, dass Sterbehilfeorganisationen ein würdevolles Sterben im Beisein der Angehörigen ermöglichen. Eine Mehrheit ist auch dafür, die heute in der Schweiz verbotene direkte aktive Sterbehilfe gesetzlich zu erlauben.

Wer in der Schweiz einen Menschen gezielt tötet, um dessen Leiden zu verkürzen, macht sich strafbar. Anders sieht es aus, wenn etwa Mittel verabreicht werden, welche die Lebensdauer verkürzen oder wenn darauf verzichtet wird, lebenserhaltende Maßnahmen zu ergreifen. Solche Handlungen können unter gewissen Voraussetzungen straflos sein.

Von Suizidbeihilfe spricht man, wenn eine Person einen Sterbewilligen bei der Selbsttötung unterstützt. Diese ist in der Schweiz nur dann verboten, wenn sie aus selbstsüchtigen Beweggründen heraus erfolgt. Diese Möglichkeit der Beihilfe zur Selbsttötung nutzen jährlich auch zahlreiche Deutsche. Nach Angaben des Bundesamtes für Justiz wurden im Jahr 2007 über 1300 Selbsttötungen gezählt; Sterbehilfeorganisationen begleiteten rund 400 davon. Die Zahl der Menschen aus dem Ausland, die aufgrund der liberalen Schweizer Regelung zum Sterben ins Land reisen, nehme zu.


dpa