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"Fit Kids" durch richtige Ernährung und viel Bewegung

BERLIN (cb). Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen nehmen Häufigkeit und Schweregrad von Übergewicht und Adipositas immer mehr zu. In Deutschland sind derzeit etwa jedes 5. Kind und jeder 3. Jugendliche übergewichtig. Diese besorgniserregende Entwicklung gab den Anstoß für den Kongress "Kinder und Ernährung", der am 8. Juli 2003 vom Bundesverbraucherministerium und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Berlin veranstaltet wurde.

In ihrer Eröffnungsrede wies Bundesverbraucherministerin Renate Künast darauf hin, dass Verhaltens- und Einstellungsänderungen, aber auch eine Änderung von Lebensverhältnissen notwendig seien. "Jedes Kind sollte frühzeitig lernen, kenntnisreich mit der Ernährung und dem eigenen Körper umzugehen. Hierbei geht es nicht um Schönheitsideale, sondern um Bildungsauftrag und Krankheitsprävention", so Künast.

Sie gab auf dem Kongress den Startschuss für eine großangelegte Kampagne, an der sich nach ihren Vorstellungen sowohl Wissenschaftler als auch die Wirtschaft und die Medien beteiligen sollen. Vier Arbeitsgruppen werden in Kürze mit der Erarbeitung konkreter Maßnahmen beginnen, und zwar für die Bereiche Kindertagesstätte/Familie, Schule, Kinderernährung in den Medien und Wirtschaft. Mit der Umsetzung der Maßnahmen soll dann ab 2004 begonnen werden.

Prävention auch im Kindergarten

Die Ministerin betonte, dass bereits in Kindergärten und Schulen eine verbesserte Ernährungserziehung, gesündere Verpflegung und mehr Bewegung sichergestellt werden müssten. Dies sei auch eine wichtige Aufgabe für die neu einzurichtenden 10 000 Ganztagsschulen. Für das Ganztagschulprogramm habe die Bundesregierung mehr als vier Milliarden Euro bereitgestellt. "Grundkenntnisse über Lebensmittel und ihre Zubereitung sind Kulturtechniken, die jedes Kind beherrschen sollte. Der erhobene Zeigefinger muss dabei tabu sein", so Künast.

Für bereits übergewichtige Kinder und Jugendliche sollen wissenschaftlich fundierte Programme zur Gewichtsreduktion erarbeitet und umgesetzt werden. Dieser Aufgabe widmet sich auch die DGE. Unter ihrer Mitarbeit wird zurzeit ein Therapie-Manual für übergewichtige Kinder entwickelt.

Werbung für Gesundes

Nicht zuletzt müsse sich auch die Wirtschaft bewegen. Es gehe z. B. um Veränderungen bei den Rezepturen, um Kennzeichnung und um mehr Genauigkeit bei der Werbung. "Wäre es nicht auch eine Herausforderung an die Werbewirtschaft, tatsächlich gesunden Lebensmitteln, richtiger Ernährung und viel Bewegung ein cooles Image zu verpassen?" fragte die Ministerin auf dem Kongress.

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