Arzneimittel und Therapie

COPD: Neuer Brochodilatator Tiotropiumbromid

Tiotropium, der erste Bronchodilatator zur einmal täglichen Inhalation, verbessert den klinischen Verlauf der chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD). Dies zeigen nach einer Information von Boehringer Ingelheim neue Studienergebnisse, die beim World Congress on Lung Health und dem 10.Jahreskongress der European Respiratory Society (ERS) in Florenz vorgesellt wurden. Tiotropium befindet sich im letzten Entwicklungsstadium.

Bei der COPD handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung, die gekennzeichnet ist von vermindertem Atemfluss und den Symptomen Atemnot, Husten, Giemen und vermehrter Speichelproduktion. Hauptursache ist das Rauchen.

COPD führt zur Behinderung und Einschränkung der allgemeinen Leistungsfähigkeit. Bei Exazerbationen der COPD kommt es zu einer deutlich ausgeprägten Verschlechterung des Krankheitszustandes, die eine verstärkte Therapie und häufig die Einweisung in ein Krankenhaus erfordert. Die Symptome können zu einer Verschlechterung der Lebensqualität des Patienten führen.

Ziel einer effektiven COPD-Behandlung ist es, die Einstellung des Rauchens zu fördern, die Lungenfunktion zu optimieren, Symptome zu verbessern, Exazerbationen zu verhindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Lang wirksamer, gut verträglicher Bronchodilatator

In vier Ein-Jahres-Studien konnte gezeigt werden, dass Tiotropium signifikant die Lungenfunktion im Vergleich zu Plazebo und Ipratropiumbromid verbessert. Ipratropiumbromid (Atrovent®) wird derzeit in zahlreichen Richtlinien zur COPD-Behandlung als Basistherapie empfohlen. Die Verbesserung der Lungenfunktion blieb während der Behandlungsdauer von einem Jahr erhalten. Die übliche Messung der Lungenfunktion ist das forcierte Exspirationsvolumen in einer Sekunde (FEV1), das die Menge Luft misst, die ein Patient in einer Sekunde ausatmen kann. Tiotropium verbesserte den Mittelwert des FEV1 über sechs Stunden um 21 Prozent im Vergleich zu Plazebo; 24 Stunden nach Applikation lag die Verbesserung immer noch bei 15 Prozent.

Einmal tägliche Anwendung

Das einmal tägliche Applikationsschema von Tiotropium wird als wichtiger Faktor der Compliance besonders bei älteren Patienten gesehen. Tiotropium ist gut verträglich. Als häufigste unerwünschte Begleiterscheinung wird von etwa 15 Prozent der Patienten Mundtrockenheit genannt, die jedoch von der überwiegenden Mehrheit als leicht beschrieben wird.

Atemnot gebessert

Dyspnö, das Bewusstwerden der Atemnot, ist ein belastendes Symptom bei COPD und führt häufig zum ersten Arztbesuch. Während der Studien verringerte Tiotropium statistisch und klinisch signifikant die Atemnot bei Tätigkeiten des täglichen Lebens. Die Ergebnisse wurden mittels des Baseline Dyspnea Index (BDI) und des Transitional Dyspnea Index (TDI) gemessen.

Tiotropium verringert Exazerbationen

Tiotropium hat auch eine deutlich positive Wirkung in Bezug auf die Exazerbationen bei Patienten mit COPD. Erste Ergebnisse aus Studien zeigen, dass es bei Patienten unter der Behandlung mit Tiotropium im Vergleich zu den Referenzsubstanzen zu einer Verringerung der Exazerbationen von etwa 22 Prozent kam. Diese signifikante Verbesserung und dazu weniger Krankenhausaufenthalte sowie eine zeitliche Verzögerung bis zur ersten Exazerbation und zum ersten Krankenhausaufenthalt konnten klinisch nachgewiesen werden.

Zusätzlich verringerte sich auch die Dauer der Krankenhausaufenthalte im Verlauf der einjährigen Prüfung. Die einmal tägliche Applikation von Tiotropium führte nicht nur zur signifikanten und anhaltenden Verbesserung der Lungenfunktion, sondern geht auch einher mit einer klinisch bedeutenden Verbesserung der "gesundheitsbezogenen" Lebensqualität.

Tiotropiumbromid ist ein Bronchodilatator, der einmal täglich inhaliert werden kann und demnächst bei uns auf den Markt kommen soll. Er verbessert den klinischen Verlauf der chronisch obstruktiven Bronchitis. 

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.