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Internet-Surftips: Shareware-Bibliotheken

Sie suchen ein neues Virenscan-Programm, eine Anwendung zum Verwalten Ihrer CD-Sammlung oder einfach nur einige Spiele? Das Internet ist hierfür eine ergiebige Fundgrube.

Besonders einträgliche Plattformen sind hierbei sogenannte Shareware-Bibliotheken. Zur Erinnerung: Shareware ist ein Software-Distributionsverfahren nach dem Prinzip "Schau an und teile". Diese Programme erhalten Sie in der Regel gratis oder - auf Diskette bei entsprechenden Firmen - gegen eine geringe Kopiergebühr. Sie dürfen sie sich anschauen, begrenzt nutzen und gerne auch weitergeben, bei dauerhaftem Einsatz erwarten die Autoren aber eine Lizensierungsgebühr (die sich vielfach in einem Bereich von DM 10,- bis 50,- bewegt und somit recht günstig ist). Viele der im Internet angebotenen Programme sind sogar vollkommen gratis ("Freeware"). Manche dieser öffentlichen Versionen sind allerdings im Leistungsumfang eingeschränkt. Die Internet-Programmbibliotheken finanzieren sich ihrerseits in erster Linie durch online-Werbung (die Sie als Nutzer dann eben in Kauf nehmen müssen), z.T. aber auch durch die Autoren, die ihre Programme dort einstellen. Bekannte Shareware-Bibliotheken finden Sie unter den Adressen http://www.shareware.com http://www.jumbo.com http://www.tucows.com In aller Regel wird Ihnen das Angebot, nach Gruppen geordnet, recht übersichtlich präsentiert. Meist haben Sie gute Such- und Selektiermöglichkeiten nach bestimmten Titeln und Schlagwörtern sowie Rechner- und Betriebssystemplattformen. Weitere Fundorte für Sharewareprogramme sind zahlreiche Universitäts-Institute, die Sie in Deutschland oftmals nach dem Adreß-Schema http://www.uni-Ort (also z.B. http://www.uni-tuebingen) aufsuchen können - ausprobieren! Lassen Sie uns nun beispielsweise einmal einen Virenscanner suchen. Ganz einfach wird es, wenn Sie bereits den Namen Ihres gesuchten Programmes kennen oder zumindest aussagekräftige Teile davon, z.B. McAfee (für den bekannten McAfee ViruScan) oder F-PROT (ein gutes, sehr einfach bedienbares DOS-Virensuchprogramm). Denn dann können Sie in den jweiligen Suchmasken gezielt danach fahnden lassen. Genauso kann es vielversprechend sein, einfach nach "Virus" suchen zu lassen. Andernfalls "wühlen" Sie sich durch die einzelnen Rubriken, die die Bibliotheken bereitstellen. Durch Anklicken der jeweiligen Links gelangen Sie zu der Zieldatei Ihres Programms. Für bekanntere Programme existiert eine ganze Liste von Anbietern von allerdings unterschiedlicher Zuverlässigkeit, auf deren Rechnern die entsprechenden Dateien abholbereit liegen.

Downloaden Das Herunterladen ist dann einfach: Klicken Sie auf den Link für die entsprechende Quelldatei. Ein Abfragefenster bestätigen Sie entsprechend (z.B. beim Netscape-Navigator mit Datei speichern∑; Sie können dann ein Verzeichnis wählen, in welches Ihr Programm geladen werden soll). Dann beginnt auch schon das Herunterladen. Ein Fenster informiert Sie über den Status und den voraussichtlich noch erforderlichen Zeitbedarf, hochgerechnet anhand der derzeitigen Übertragungsrate. Je nach Dateigröße und Übertragungsmodalitäten (s.u.) kann so ein Download in den Bereich von Stunden hineinreichen. Bei derart langen Ladezeiten steigt das Risiko deutlich an, daß die Verbindung gestört wird und Sie von vorne beginnen können. Als Faustregel können Sie beim gegenwärtigen Stand der Technik festhalten, daß Sie Dateien bis in den unteren MB-Bereich einigermaßen problemlos und zu vertretbaren Kosten herunterladen können. Übersteigen die Dateigrößen aber einmal 10 MB, wird es selbst mit einem ISDN-Anschluß zeitraubend und ein Erfolg auf Anhieb zunehmend unsicher. Wer nun häufig Daten "downloaden" möchte, für den gewinnen Gebührenvergleiche eine geldwerte Bedeutung. Wer z.B. 50 MB Daten monatlich herunterlädt, bezahlt bei effektiven Datenübertragungsraten (die Sie in praxi tatsächlich im Schnitt erzielen können) von 2kB/s(28.8/33.6-Modem): etwa DM 34,10 5 kB/s (ISDN): etwa DM 13,70 Wobei wir hier vom T-Online-Tarif zu günstiger Abendzeit (effektiv DM 4,80 pro Stunde) ausgegangen sind. Im Beispiel wäre also ein ISDN-Anschluß ernsthaft zu überlegen, zumindest aber ein schnelleres Modem (z.B. mit 55.600 bit/s).

Achtung, Falle: Daß wir hier das Beispiel eines Virenscanners zum Downloaden gewählt haben, hat seinen Grund. Das Internet ist bei aller Vielseitigkeit gleichzeitig eine hervorragende Infektionsquelle. Deshalb behandeln Sie alles, was Sie dort herausziehen, wie eine Diskette unbekannter Herkunft. Prüfen Sie die erhaltenen Daten mit einem aktuellen (!) Virensuchprogramm auf eventuellen Befall, und von Zeit zu Zeit auch Ihr gesamtes System.

Tip: Manchmal will die Datenübertragung nicht so recht in Schwung kommen. Bevor Sie nun diesem endlos langen Treiben zuschauen (und der Gebührenzähler munter läuft), brechen Sie die Übertragung lieber rasch ab (Stop-Knopf) und starten Sie nochmals neu. Erstaunlicherweise geht es auf den zweiten oder dritten Versuch oftmals schneller - was auch für das Laden von Web-Seiten allgemein gilt.

Gepackte Koffer Um die Ladezeiten zu reduzieren und die Programme kompakt in einer Datei anbieten zu können, sind diese fast immer "gepackt", sprich mit speziellen Komprimierprogrammen "eingeschrumpft" und handlicher gemacht worden. Das bedeutet, daß Sie diese Programme vor einer endgültigen Installation erst einmal wieder "auspacken" müssen. Verschiedene Programme sind nun glücklicherweise vom Typus "self-extracting" , d.h., wenn Sie sie ausführen (z.B. durch Doppelklick in Windows oder Eingabe des Namens in MS-DOS), dann entpacken sie sich wie von Zauberhand selbst (und zwar in aller Regel in das Verzeichnis, wo das gepackte Programm bereits steht - deshalb dieses gleich entsprechend richtig plazieren). Dabei kann es durchaus passieren, daß plötzlich Dutzende Dateien in rasender Geschwindigkeit geschrieben werden, was Sie aber nicht weiter beunruhigen sollte. Es kann jedenfalls nicht schaden, wenn Sie immer erst einmal probieren, das Dekomprimieren so zu lösen - ist die Datei nicht selbstöffnend, wird Ihnen das rasch gemeldet. Andere Ihrer Internet-Eroberungen geben sich nicht so galant und wollen separat behandelt werden. Dies sind vor allem Dateien mit den Endungen .zip oder .arj. Hier benötigen Sie ein entsprechendes Entpackerprogramm wie z.B. das bekannte WinZip (welches verschiedene Pack-Formate versteht und seinerseits auch "verpacken" kann). Auch dieses Programm erhalten Sie gratis und online beispielsweise bei den oben erwähnten Shareware-Anbietern. WinZip ist ein Windows-Programm, welches wirklich leicht zu bedienen ist und sich weitestgehend selbst erklärt.

Nicht alles ist Gold, was glänzt ... Sie werden bei Ihren Streifzügen durch das Programmangebot feststellen, daß sich auch viel Minderwertiges darunter befindet - was nichts kostet, ist nichts wert. Es ist gar nicht so leicht, die Perlen (die es zweifellos gibt) aus dem fast unüberschaubaren Angebot herauszufischen. Das gilt auch für die zahllosen Shareware-Sammlungen auf CD, die häufig angeboten werden. Geben Sie also Ihrer Sammelleidenschaft nicht zu sehr nach, und bedenken Sie auch die Unmenge an Zeit, die bei alldem verloren gehen kann! Ein scheinbar günstiges Schnäppchen-Angebot entpuppt sich dann schlußendlich doch als recht teuer ... Es sei abschließend noch erwähnt, daß viele EDV-Firmen dazu übergegangen sind, ihre neuesten Updates und Utilities (wie z.B. neue Treiber, Zusatzprogramme, Info-Dateien usw.) bevorzugt online zur Verfügung zu stellen. Wenn also Ihr neuer Drucker nicht mit Ihrer Windows-Version harmoniert oder Ihre Soundkarte mit Ihrem Rechner neuester Bauart nichts anzufangen weiß und dies durch beständiges Schweigen kundtut, so werden Sie oft auf den Web-Seiten der jeweiligen Hersteller fündig und können sich die aktuellsten Treiberprogramme herunterziehen. Bleibt noch zu wünschen: Viel Vergnügen und Erfolg!

Anschrift des Verfassers: Dr. Reinhard Herzog, Philosophenweg 67 72076 Tübingen E-mail: Heilpharm.andmore@t-online.de

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