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Was tun, wenn der Rechner streikt?: Erste Hilfe bei PC-Problemen

Alles, was am Computer schief gehen kann, wird auch (früher oder später) garantiert schief gehen. Eine beinahe schon als Binsenweisheit zu bezeichnende Regel, von der die meisten PC-Anwender ein Liedchen singen können. Was aber tun, wenn der Rechner streikt, wenn sich Programme oder gar das komplette Betriebssystem nicht starten lassen, wenn der Drucker seine Dienste verweigert oder wenn Daten plötzlich von der Festplatte verschwinden? Wie Sie als Anwender auf Hard- und Softwarefehler reagieren können und worauf Sie bei der Fehlersuche und Fehlerbehebung unbedingt achten sollten, sagen wir Ihnen im folgenden Beitrag.

Die Fehlerarten Um es gleich vorwegzunehmen: Zirka 80 Prozent aller am PC auftretenden Fehler sind trivialer Natur und daher von jedem (oder sagen wir besser fast jedem) PC-Anwender problemlos in Eigenregie zu beheben. Der voreilige Ruf nach dem Techniker ist daher in aller Regel überflüssig und verursacht nur unnötige Kosten. Die häufigsten Fehlerursachen beim Betrieb eines Personalcomputers sind: der Bedienerfehler, der Installationsfehler, der Konfigurationsfehler, der Softwarefehler und last but not least der Hardwarefehler. Die meisten Anwender vermuten hinter jeder Fehlfunktion ihres PCs gleich das Schlimmste und tippen (fälschlicherweise) auf einen möglichen Hardware-Defekt. Dabei sind Hardwarefehler nur in den seltensten Fällen die Ursache für eine Fehlfunktion, und nur beim Vorliegen eines tatsächlichen Hardware-Defekts ist der Ruf nach dem Techniker unumgänglich. Die in der Praxis mit Abstand am häufigsten vorkommenden Fehlerarten sind der Bedienerfehler sowie der Installations- bzw. Konfigurationsfehler. Diese Fehlfunktionen können Anwender mit ein wenig Fachkenntnis problemlos selbst beheben. Bei Softwarefehlern nützt weder die Fachkenntnis des Anwenders noch der Ruf nach dem Techniker, denn auch dieser kann nicht ein fehlerhaft funktionierendes Softwareprodukt mal eben "reparieren". Was man als Anwender bei Softwarefehlern tun kann, ist nur abwarten und Tee trinken - jedenfalls so lange, bis der Anbieter der fehlerhaften Software eine fehlerfreie Version des Programmes bzw. ein sogenanntes "fehlerfreies Update" zur Verfügung stellt.

"Plötzliche" Fehler haben oft banale Ursachen Bevor Sie sich auf eine zeitintensive Fehlersuche begeben, fragen Sie sich zunächst, ob die zu behebende Fehlfunktion "plötzlich" aufgetreten ist. Hat ein Gerät oder ein Programm schon mal richtig funktioniert und tut es das plötzlich nicht mehr, dann muß in der Zwischenzeit etwas geschehen sein, was die Fehlfunktion hervorruft. Vielleicht haben Sie ein Gerät zur Reparatur gebracht und es anschließend falsch verkabelt, oder Sie haben Dateien von Ihrer Platte gelöscht, die ein bestimmtes Programm benötigt, usw. Wenn Sie herausfinden, was die Fehlfunktion ausgelöst hat, ist Ihr Problem schon so gut wie behoben.

Wenn es schon beim Systemstart hakt Beim Einschalten des Computers passiert jede Menge, ohne daß der Anwender etwas davon merkt. So führt das System beispielsweise einen sogenannten "Power On Self Test" (abgekürzt POST) durch. Im Rahmen dieses Tests wird z.B. geprüft, ob die Speicherbausteine des Rechners (RAM-Bausteine) in Ordnung sind, ob die Grafikkarte, die für die Bildschirmdarstellung zuständig ist, fehlerfrei arbeitet etc. Werden während dieses Prüfvorganges Fehler festgestellt, so meldet sich der Rechner mittels diverser optischer und akustischer Signale. Notieren Sie in einem solchen Fall sowohl die Anzahl der Piepstöne (auch auf Länge der Töne achten) als auch die Fehlermeldungen auf Ihrem Bildschirm. Diese Angaben sind nützliche Hinweise für den Techniker, den Sie bei einem solchen POST-Fehler in der Regel rufen müssen. Sollte beim Einschalten des Rechners nichts, aber auch wirklich gar nichts passieren, so ist Ihr Rechner entweder gar nicht an den Stromkreis angeschlossen (Steckdose führt keinen Strom, Netzkabel hat sich gelockert etc.) oder das Netzteil Ihres PCs ist defekt. Im ersten Fall sorgen Sie dafür, daß Sie den Fehler selbst beheben, im letzteren Fall bleibt Ihnen nur der Ruf nach dem Techniker.

Bootfehler - was tun? Nach dem oben angesprochenen Selbst-Test (POST) wird, sofern der PC hardwaremäßig einwandfrei funktioniert, das "Steuerprogramm" Ihres Rechners, das sog. "Betriebssystem", von der Festplatte in den Arbeitsspeicher geladen. Diesen Vorgang nennt man "Booten". Auch beim "Booten" kann u.U. einiges schief gehen. Wenn Sie beispielsweise vergessen haben sollten, eine zuletzt verwendete Diskette aus der Diskettenstation zu entfernen, versucht Ihr Rechner das Betriebssystem zunächst von der Diskette zu laden. Da er auf dem betreffenden Datenträger kein Betriebssystem findet, erhalten Sie die Fehlermeldung "Keine Systemdiskette". Um dies zu vermeiden, überzeugen Sie sich stets vor dem Einschalten Ihres PCs, ob in der Diskettenstation ein Datenträger liegt. Wenn ja, entfernen Sie diesen und schalten Sie Ihren Rechner erst danach ein. Liegt keine Diskette im Laufwerk, so wird das Betriebssystem von der Festplatte geladen. Das aber auch nur dann, wenn auf der Platte alles in Ordnung ist. Fehlen dort wichtige Systemdateien oder sind Teile des Betriebssystems beschädigt, läßt sich der Rechner auch nicht starten. Um dies zu vermeiden, sollten Sie auf alle Fälle eine Startdiskette erstellen, die Sie für solche Notfälle neben Ihrem PC aufbewahren sollten.

Vorgehensweise bei Datenverlust Häufig passiert es, daß Anwender Daten auf Ihrer Platte suchen, diese jedoch nicht finden können. In der Regel ist dabei die gesuchte Datei sehr wohl noch auf dem betreffenden Datenträger vorhanden, nur weiß der Anwender nicht, in welchem Verzeichnis sie sich befindet. Windows-95-Nutzer sollten daher ihre gesamte Festplatte mit Hilfe der Windows-Suche ("Start">"Suchen">"Dateien/Ordner") durchforsten, bevor sie andere Aktivitäten unternehmen, um eine vermeintlich gelöschte Datei wiederherzustellen. Unter DOS geschieht die Suche nach einer Datei mit Hilfe des DOS-Befehls DIR (Beispiel für Befehlseingabe: DIR C:\\DOKUMENT.DOC/S). Steht eindeutig fest, daß eine bestimmte Datei nicht mehr aufzufinden ist, so muß diese zuvor versehentlich gelöscht worden sein. Einmal gelöschte Dateien können unter Windows 95 mit Hilfe des Papierkorbes leicht wiederhergestellt werden (Befehlsfolge: "Datei">"Wiederherstellen"), solange dieser noch nicht geleert wurde. Für DOS-Anwender steht zur Rekonstruktion von Dateien der Befehl UNDELETE zur Verfügung.

Druckerprobleme - so finden Sie den Fehler Bevor Sie bei Druckerproblemen voreilig nach dem Techniker rufen, sollten Sie zuächst alle "trivialen" Fehlerursachen zweifelsfrei ausschließen. Zu prüfen ist dabei: 1.Ist der Drucker an den Stromkreis angeschlossen und der Netzschalter eingeschaltet? 2.Ist das Gerät Online geschaltet? 3.Liegt ausreichend Papier ein? 4.Ist das Farbband, die Tonerkassette bzw. die Tintenpatrone richtig eingelegt? 5.Ist eine evtl. vorhandene Druckerweiche (Umschalter) auf den richtigen PC geschaltet? Wenn Sie all diese Fragen mit "ja" beantworten können und der Druckvorgang dennoch nicht klappen will, dann sollten Sie einen Selbsttest Ihres Druckers durchführen. Wie das geht, erfahren Sie aus dem Handbuch des betreffenden Gerätes. Wird der Selbsttest korrekt durchgeführt, ist Ihr Druckerproblem auf ein nicht richtig arbeitendes, fehlerhaft installiertes oder unkorrekt konfiguriertes Programm zurückzuführen. Vielleicht haben Sie einen falschen Druckertreiber (Programm, welches die Druckersteuerung übernimmt) installiert oder aus mehreren installierten Treibern den falschen ausgewählt. In diesem Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Handbuch Ihrer Software zu studieren bzw. den Hotline-Dienst Ihres Softwareanbieters anzurufen, um von diesem Hilfe anzufordern.Laszlo Kreisz

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