Policen beim Hausbau von elementarer Bedeutung

(awd/az). Wenn sich das jahrelange Sparen ausgezahlt hat und die Finanzierung steht, ist die Freude groß: Das eigene Haus wird gebaut. Doch bevor der Bagger anrollt, muss der zukünftige Hausherr Vorsorge treffen, damit ihm der Spaß nicht plötzlich vergeht. Denn mit dem ersten Spatenstich beginnt die Haftung. Und gerade beim Hausbau bleiben Probleme und Schadenfälle meist nicht aus. Treffen etwa Gerüstteile einen vorbeigehenden Passanten und verletzen ihn, haftet der Bauherr.
Auf Sicherheit bauen: Welche Versicherungen Sie brauchen

"Bauherren müssen sich vor Risiken durch Sach- und Personenschäden schützen. Rasch steigen Schadensummen in ungeahnte Höhen, die ohne Versicherungsschutz sogar zur Gefährdung des Bauvorhabens führen können", so ein Versicherungsexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD).

Grundlegende Absicherung eines Bauvorhabens bietet die Bauherrenhaftpflichtpolice. Da die Haftung für sämtliche von der Baustelle ausgehenden Gefahren für Dritte und angrenzende Gebäude oder Grundstücke nicht automatisch auf ausführende Unternehmen übergeht, ist die Bauherrenhaftpflichtpolice unentbehrlich.

Ein Beispiel: Spielende Kinder kommen auf der unzureichend abgesicherten Baustelle zu Schaden. Obwohl der beauftragte Handwerker die Verantwortung für den Unfall trägt, kann die geschädigte Person vom Bauherren Regress fordern. Und das bei einer gesamtschuldnerischen Haftung. Hintergrund: Ein Bauherr muss sich regelmäßig persönlich von den getroffenen Sicherheitsmaßnahmen überzeugen. Ohne Bauherrenhaftpflichtpolice ist ein Bauprojekt sehr riskant – die Möglichkeit eines Unfalls oder Schadens ist groß.

Ebenso wichtig ist der Abschluss einer Bauleistungsversicherung als weiterer Eckpfeiler im Versicherungsschutz. Sie sichert eigene Schäden am Bau ab, die durch unvorhersehbare Beschädigungen oder Zerstörungen von Bauleistungen – etwa Schäden durch schlechtes Material oder Diebstahl eingebauter Teile wie Heizkessel oder Armaturen entstehen können. Zudem sind Schäden durch Sturm und Leitungswasser an bereits fertig gestellten Teilen im Versicherungsschutz enthalten.

Zusatzschutz

Neben der Bauherrenhaftpflicht- und Bauleistungsversicherung kann sich der zukünftige Hausbesitzer mit einer Feuerrohbauversicherung weiter schützen. Der Abschluss einer solchen Police sollte zu Beginn der Bauphase erfolgen. Für den Bauherrn bedeutet das ohne Versicherungsschutz unter Umständen den finanziellen Ruin. Häufig verlangen Kreditgeber eine Finanzierungsabsicherung in Form einer Feuerrohbaupolice. Die Versicherung ist mindestens für ein Jahr beitragsfrei, falls der Bauherr im Anschluss eine Wohngebäudeversicherung abschließt.

Häuslebauer sind gut beraten, neben der Gebäudeabsicherung das Risiko von Personenschäden zu versichern. Jede Arbeit und jeder Besuch bedeutet eine mögliche Gefahr. Eine Unfallversicherung schützt den Bauherrn, Familienmitglieder und private Helfer sowie Nachbarn, die auf der Baustelle arbeiten oder sie besichtigen. Bauhelfer der bauführenden Firma sind über die Berufsgenossenschaft unfallversichert.

Ist das Ziel erreicht und das Eigenheim steht, ist die Wohngebäudeversicherung von elementarer Bedeutung. Sie sichert Schäden ab, die durch Feuer, Sturm, Hagel und Leitungswasser entstehen. Neben dem Baukörper sind die Einbauten mitversichert. Der AWD empfiehlt bei der Ermittlung der Versicherungssumme diese häufig teuren Einbauten wie etwa eine Fußbodenheizung zu berücksichtigen, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Zudem sollten Nebengebäude wie Garage oder Gartenhäuschen in der Versicherungssumme berücksichtigt und ausdrücklich im Versicherungsschein genannt werden. Nicht abgedeckt sind mögliche Schäden am Inventar. Hier bietet die Hausratversicherung Sicherheit vor finanziellen Schäden..

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