Hessen

Hunderte Unterschriften für den „Mohren“ im Apothekennamen

Gernsbach - 05.02.2018, 17:30 Uhr

Die Unterschriftenaktion "Der Name der 'Hof-Apotheke zum Mohren' darf bleiben" stößt auf überwältigende Resonanz. Im Bild ist die Inhaberin Dr. Kerstin Podszus in ihrer Apotheke zu sehen. (Bild: Dr. Kerstin Podzsus)

Die Unterschriftenaktion "Der Name der 'Hof-Apotheke zum Mohren' darf bleiben" stößt auf überwältigende Resonanz. Im Bild ist die Inhaberin Dr. Kerstin Podszus in ihrer Apotheke zu sehen. (Bild: Dr. Kerstin Podzsus)


Frankfurter CDU versteht die Aufregung nicht

Die Apothekerin leitet die Friedberger Traditionsapotheke seit 17 Jahren. Seit 99 Jahren ist die Apotheke in der Hand der Familie von Frau Podszus. Bereits 1621 wurde die Apotheke auf den Namen „Hof Apotheke zum Mohren“ getauft. Ihrer Auskunft nach hatte sich bisher noch kein Kunde über den Namen oder über das Logo beschwert. Im Gegenteil, denn viele Kunden empfinden das Logo, auf dem ein dunkelhäutiger Mensch ein Medizinfläschchen in der Hand hält, als „Sympathieträger“ und nicht als rassistisch.

Müsste sie sich von dem „Mohren“ in ihrem Apothekennamen und auf dem Logo trennen, verliere die Apotheke ihrer Meinung nach an Wiedererkennungswert, erklärt die Pharmazeutin. Das Logo spiegelt sich in der Innenaussattung der Apotheke und auf zahlreichen Werbegeschenken wider. Bisher sei nach ihrer Information allerdings noch niemand von offizieller Seite an sie herangetreten.

Einem Bericht der Frankfurter Rundschau (FR) zufolge ist die Diskussion um die Mohren-Apotheken inzwischen zum Politikum geworden. Denn die CDU Frankfurt habe die Kommunale Ausländervertretung (KAV) mit scharfen Worten für ihren Vorschlag kritisiert, die Eschersheimer „Mohren-Apotheke“ und die „Zeil-Apotheke zum Mohren“ umzunennen, schreibt die Zeitung. „Die KAV wäre gut beraten, sich mit Themen zu befassen, die im Alltag tatsächlich von Bedeutung sind“, sagte Thomas Kirchner, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Frankfurter Römer. Dass die Ausländer-Vertretung gerade dieses Thema für besonders brennend halte, sei „einfach bizarr“, so der CDU-Politiker laut FR. Die KAV thematisiere ein Problem, das „in der Frankfurter Bevölkerung überhaupt kein Thema ist“.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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16 Kommentare

Mohrenapotheke aka "Zum schwarzen Drogendealer"

von zolly am 12.02.2018 um 12:44 Uhr

Die linksextremen Rassismusbekämpfer und die Migrationsräte haben einen neuen Feind ausgemacht: Die Mohrenapotheken in Deutschland! Natürlich ist die Bezeichnung "Mohr" nun so was von rassistisch!
Vielleicht sollten sich all die vielen betroffenen Apotheken einfach in "Zum schwarzen Drogendealer" umbenennen, denn das ist für viele Schwarze in den Großstädten ein sehr bekannter Begriff! Immerhin ist es nicht rassistisch, wenn da in vielen Großstädten Schwarze mit Drogen dealen. Ob in Berlin im Görlitzer Park oder im Hamburger Schanzenviertel, ist dieses Bild bekannt. Und selbst den Märtyrern und Blutzeugen des deutschen Rassismus gegen Schwarze, wie etwa Oury Jalloh, waren Drogen bestens bekannt! Selbtredend vermeidet daher jeder Rassismusbekämpfer das Thema Schwarze und Drogen. Schon weil man ansonsten es zugeben müsste, dass im rassistischen Deutschland weitaus mehr Schwarze bei Kämpfen um das Drogenrevier körperlich zu Schaden kommen als durch Übergriffe von Rassisten und Rechten. Ansonsten zeigt sich in diesem Fall wieder einmal mehr, das man die allerschlimmsten Rassisten unter dessen vermeintlichen Bekämpfer*innen findet.

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lasst uns die Mohrenapotheke

von Bernhard Krause am 09.02.2018 um 13:00 Uhr

Warum haben wir Deutschen noch immer so viel Angst vor der Welt etwas Falsch zu machen.
Wir und die Menschen in der Welt können Dieses teilweise nicht verstehen.
Es geht doch nicht um das einzelne Wort oder Begriff sondern in was für einen Zusammenhang es genannt .wird.
Viel Glück Frau Potszus u. allen Anderen die um Ihren Namen kämpfen.
Liebe "Stadtväter" habt ihr wirklich keine anderen Sorgen?
LG. Bernhard aus Berlin

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Mohrenapotheke

von Nowakowski am 09.02.2018 um 13:00 Uhr

Ich kann verstehen das ``Die Mohren ``sich Diskriminert fühlen ,unsere Sprache ist auch sehr abwertend . Ebenso müssen sich Berliner (Pfannkuchen ) Frankfurter
(Würstchen ) Leipziger (Suppengemüse) Hamburger usw.usw. fühlen .Es wird höchste Zeit das sich mal jemand für die Diesbezüglich übelst geschmäht und verachteten Menschen einsetzt .Also ein Hoch auf diese Kämpfer

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Mohren, Neger, Zigeuner etc.

von Grigo am 09.02.2018 um 7:58 Uhr

Als Kind habe ich so viele Begriffe wie Mohren, Neger, Zigeuner etc. gelernt. Und für mich waren es immer Begriffe im positiven Sinne. Und in diesem Sinne habe ich die Begriffe auch gebraucht.
Heute habe ich viele Begriffe dazugelernt, die auch im negativen Sinne verwendet werden und doch weiter verwendet werden. So zum Beispiel Russen, Amerikaner(Ammi), Ossi. Es ist doch immer eine Frage des Kontext. Wenn ich will, kann ich alles in den Dreck reißen. Deswegen dürfen Namen und Begriffe nicht grundsätzlich verboten werden.

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Mohren

von Barbara Puls am 08.02.2018 um 14:37 Uhr

Für mich waren die Begriffe Mohrenköpfe oder Negerküsse immer nur positiv belegt. Nur die Phantasie macht daraus rassistische Begriffe. Ich glaube die spinnen die Frankfurter.

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Mohren

von Barbara Puls am 08.02.2018 um 14:33 Uhr

Nicht die Worte Neger oder Mohr sind rassistisch, sondern das, was manche Menschen in ihrer Phantasie daraus machen. Deshalb kann ich nicht verstehen, was man in Frankfurt daraus macht. Alleine, wer schon bei diesen Worten was Schlimmes denkt, ist für mich ein Rassist.

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Name MOHR

von Martina Mohr am 08.02.2018 um 11:21 Uhr

ich drücke Ihnen die Daumen, dass der Name "Mohren-Apotheke" bestehen bleibt - andernfalls MÜSSTE ich meinen Nachnamen sicher auch noch irgendwann ändern......

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AW: Name MOHR

von Bernhard Krause am 09.02.2018 um 13:23 Uhr

Frau Mohr
Was machen wir jetzt mit Ihnen?
Ich hab echt keinen Rat.
Vielen Dank für die Wortmeldung u. Ihren erfrischenden Humor.
Ps. Ach Gott ich hatte schon Angst, aber in Humor wurde der Mor ja ohne H geschrieben

Mohrenjagd

von Dr Peter Post am 08.02.2018 um 9:03 Uhr

Alle Kommentatoren haben Recht. Ihre Wortwahl lässt befürchten, dass die Größe des Problems nicht erkannt wird: Es heißt nicht Denunziant, sondern Whistleblower und "Wörter vorschreiben" nennt man Sprachregelung, eher aufwertende Begriffe. In der Bremer Kunsthalle wurden Beckmanns Negerskizzen nur mit Sternchen und sprachlicher Erklärung als solcge bezeichnet...

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Was für ein furchtbarer Blödsinn!

von Laura Kaspari am 06.02.2018 um 18:18 Uhr

Ich finde es schrecklich, dass wir alles ändern müssen nur weil sich irgendjemand auf den Schlips getreten fühlt. Es ist eine Frechheit, dass ein Tradtionsunternehmen nun um seine Existenz fürchten muss. Meine Unterstützung gilt dem Erhalt des Namens. Ich finde, dass wir uns nach so langer Zeit echt weiterentwickelt haben sollten, als uns mit solchen, plötzlich aufkommenden, Problemen abzugeben. Und ich sage ganz bewusst WIR, ich als dunkelhäutige Bürgerin dieses Landes. Denn perfekt Integration bedeutet, dass wir lieben und respektieren, was dieses Land zu bieten hat. Keine Nationalität hat das Recht Änderungen zu fordern, wenn sie Tradition in Frage stellt. Schade, dass wir so etwas erdulden müssen. Ich bete und hoffe wirklich aus tiefstem Herzen, dass der Name bestehn bleibt. Viel Glück aus dem Taunus!
Lg Laura

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Mohren Apotheke ist ein schöner Name

von Christine washrmuth am 06.02.2018 um 10:02 Uhr

Ich finde das geht langsam zu weit. Ich hatte in der Schule Tüte einen mohren aus Schokolade und habe mich ganz toll gefreut. Denn damals war es auch schwer etwas zu bekommen. Ich habe ihn nie gegessen weil er mir zu schade war. Man wird das Gefühl nicht los, das bei uns die islamiesrung langsam voran geht. Wir haben eine mauretanische Verwandte bei uns in der Fam. Es ist ganz toll mit ihr. Und die Mauretanier heißen Mauren. Davon ist das Wort mohr abgeleitet. Steht auch unter Wikipedia.
Wenn sich jemand nicht wohl fühlt sollte er gehen. Ohne wenn und aber. Bin parteilose. Aberm langsam ist es zu viel. Bin auch schon 71 Jahre alt. Und so eawas hat nichts mehr mit Demokratie zu tun.

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MOHREN APOTHEKE NAME IST EIN KOMPLIMENT FÜR MESCHEN AUS VERSCHIEDENEN WURZELN!!

von Barbaros Orhon am 06.02.2018 um 1:14 Uhr

Ich bin gebürtiger Türke und im Allgemeinem stolz mit deren Geschichte.Ich habe in einer guten Universtät in Istanbul studiert,mit sehr guten Deutsckenntnisse (gelernt in einem österreichischen Gymnasium in Istanbul) Anfang 70er Jahre ausgewandert und mußte wegen Gesätzänderungen Anfang 80er Jahre trotz 4 vorheriger Jahre Praxis (natürlich im ersten Jahr nach bestandener pharm.Gesätzesprüfung) und mit Urlaubsvertretungen in verschiedenen deutschen Apotheken wegen der nicht mehr Gleichwertigkeit des Studiums die Prüfungen ohne meiene Arbeit als Pharmareferent aufgebend nebenbei mit großem Streß (nacher bis PTBS) nachmachen müßen.Diese plötzliche Aberkennung der Gleichwertigkeit des türkischen Studiums in meiner 3 jährigen Wartezeit meiner Einbürgerung habe ich damals als sehr ungerecht geschätzt und heute immer noch davon nach vielen Jahren überzeugt.Diese insgesamt ca 6 Jahre dauernde gestohlene Zeit und die Ungerechtigkeit kann mir niemand wieder gut machen!
Aber so einen Blödsinn vom diesen Ausländerbeirat oder noch anderer Milchmädchen oder Bubies mit ausländischen Wurzeln habe ich noch nie gehört.Das kann nur davon kommen,daß die Menschen oberflächlich arbeiten und denken.Leider werden immer wieder solche Dummheiten begangen solange narsiztische Menschen mit ihren Gedanken und Verhalten sich nicht in die Zufriedenheit wechseln.
Liebe Kollegin Frau Podzsuz bleiben Sie am Ball, schützen Sie Ihre Überzeugung,laßen Sie nicht auf diesen Namen was kommen;die GKVs und viele korrupte oder ahnungslose Regierungen mit Gesätzänderungen in der Welt sind dabei die selbständige Einzelpotheken abzuschaffen.
Ich kann Sie leider nicht mehr unterstützen weil ich meine Apotheke,die unabhängig sehr intänsiv fort und weiterbildend beratend zum Nutzen der Patienten auch heute ist, vor ca.5 Jahre, verkauft habe.
Ich wünsche alle Kollegen/innen wie diese und gegen diesen auch Existentkampf viel Erfolg.
Barbaros Orhon,Löningen

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Für Geschichtsbewusstsein - gegen Denunziantentum!

von Hambacher am 05.02.2018 um 23:07 Uhr

Liebe Frau Dr. Podszus,

bitte lassen Sie sich bloß nicht von geschichtslosen Gesellen anfeinden!

Es ist ein Trauerspiel in und mit unserem Land, das wahrhaft ganz andere, wirklich auf den Nägeln brennende und von der Politik bisher immer noch nicht gelöste Probleme hat. Statt dessen werden teilweise jahrhundertealte Traditionen, Sitten und Gebräuche, Namen, Begrifflichkeiten, Bilder, Logos und Denkmäler denunziert, diskreditiert, an den Pranger gestellt, über Bord geworfen, zerstört. Warum? Weil kleine radikalisierte Grüppchen sich einen beispiellosen Bilder- und Namenssturm auf ihr Fähnlein geschrieben haben.

Welche grotesken Ausmaße dies inzwischen angenommen hat, sieht man an positiv besetzten Begrifflichkeiten wie "Negerkuss", "Mohrenkopf", "Zigeunerschnitzel" oder "Zigeunersauce", die wir, geht es nach dem Willen selbsternannter Sprachpolizisten, nicht mehr verwenden sollen. George Orwells "1984" lässt grüßen.

Derartiges Denunziantentum brauchen wir nicht, denn das gab es in Deutschland alles schon, nicht nur einmal, sondern zweimal.

Abgesehen von den hauptamtlichen Schnüfflern und Berufs-Denunzianten, feierten in beiden deutschen totalitären Regimen die äußerst willigen Erfüllungsgehilfen der damaligen Machthaber Hochkonjunktur: "Blockwarte" und andere Zuträger in der NS-Diktatur, "Freiwillige Helfer der Volkspolizei" und "Inoffizielle Mitarbeiter" der sog. "Staatssicherheit" in der SED-Diktatur.

Nur wo heute die in Politik, Kirchen und Medien in Verantwortung stehenden Zeitgenossen in Ermangelung eines Rückgrats lieber ihre Fähnchen in den Wind halten, gerieren sich manche Randgruppen besonders fordernd und aggressiv.

Umso wichtiger ist es, Farbe zu bekennen und Klartext zu reden. Und Sie tun das - meine Hochachtung dafür in Zeiten wie diesen! Mögen Sie möglichst viel Unterstützer vor Ort finden!

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Mohren

von Dr.Diefenbach am 05.02.2018 um 19:56 Uhr

Ich biete der Kollegin jede nur mögliche Unterstützung an.Ich sammele auch Unterschriften,falls gewünscht.Und ich hoffe dass man diese Diskussion mit dem Begriff "Schwachsinn"endlich abschließt.Denn wenn man sich allmählich schon Worte vorschreiben lassen soll/muss,dann ist der Weg zur geistigen Intoleranz weit offen.Was sagt dieser missglückte Beirat in unserer hessischen Metropole eigentlich dazu,dass der türkische Sympathieträger gerade wieder 500 Menschen abführen ließ ,weil sie sich anders verhielten als gewünscht?-Ich denke,das wäre doch mal eine lohnende Aufgabe für eine solche Gruppe wie diese Frankfurter Schar.Im Übrigen stellt sich die Frage,wie ernst man deren Anliegen noch nimmt,wenn es wirklich mal um was Wichtiges geht.-Frau Kollegin,bleiben Sie hart!!

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Mohren

von Conny am 05.02.2018 um 18:17 Uhr

Meine schwarze Katze heisst Mohrle und ich rufe sie jetzt noch lauter ! Der Ausländerbeirat tut sich mit diesem Quatsch keinen Gefallen. Erstaunlich übrigens das man noch Führerschein sagen darf .

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AW: Mohren

von Steger, Karö-Friedrich am 08.02.2018 um 15:00 Uhr

Ein guter Kommentar!
Auch Zigeunerschnitzel müsste man ändern.

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