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Schwanger und erkältet – was geht?

Berlin - 20.12.2018, 13:45 Uhr

Schwangere mit Erkältungsbeschwerden suchen oft Rat in der Apotheke. (Foto:                                 
                                        


                                        Syda Productions

                                        
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Schwangere mit Erkältungsbeschwerden suchen oft Rat in der Apotheke. (Foto: Syda Productions / stock.adobe.com)


Nase zu, Kopf schmerzt

Etwa 20 bis 30 Prozent der Schwangeren leiden unter einer Schwangerschaftsrhinitis (Rhinopathia gravidarum). Ursachen sind Östrogene, die die Durchblutung der Nasenschleimhaut wie auch aller anderen Schleimhäute im Körper steigern und die Bildung von Nasensekret erhöhen. Die betroffenen Frauen leiden nicht nur an verstopfter Nase, sondern häufig auch an Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Schlafstörungen. Alpha-Sympathomimetika wie Xylo- oder Oxymetazolin helfen nur bedingt, da sie lediglich für wenige Tage eingesetzt werden dürfen, die Rhinitis aber die ganze Schwangerschaft über bestehen kann. Linderung können Nasensprays auf Kochsalzbasis oder Nasenduschen verschaffen. Das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper kann helfen, die Nasenatmung zu verbessern. Bei kurzzeitigen Erkältungsbeschwerden können topische Alpha-Sympathomimetika zum Einsatz kommen. Grundsätzlich gilt: Kombinationspräparate sind in der Schwangerschaft abzulehnen.

Kontraindikationen bei Analgetika je nach ­Trimenon

Analgetika sollten Schwangere in der Selbstmedikation nur bei leichten bis mittelstarken Schmerzen mit bekannter Ursache, z. B. bei einem grippalen Infekt, anwenden. Bekanntlich dürfen NSAR wie Ibuprofen und Diclofenac nur in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln eingenommen werden, da es im letzten Trimenon ansonsten zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus botalli mit der Folge von pulmonaler Hypertonie beim Neugeborenen kommt. Das gilt übrigens auch für Salben oder Gele mit Diclofenac oder Ibuprofen.

Paracetamol ist während der gesamten Schwangerschaft Mittel der Wahl. Zu diesem Wirkstoff wurden jedoch zahlreiche Studien veröffentlicht, die zu kontroversen Diskussionen geführt haben. Untersuchungs­ergebnisse, die asthmatische Beschwerden, Verhaltensauffälligkeiten oder Hodenhochstand beim Kind im Zusammenhang mit einer Paracetamol-Einnahme der Mutter in der Schwangerschaft nahelegen, können Schwangere stark verunsichern. 

Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Paracetamol wie jedes andere Analgetikum von Schwangeren nicht unkritisch eingenommen werden darf. Ein Verzicht auf eine Schmerzbehandlung berge jedoch auch ein Risiko, da anhaltende behandlungsbedürftige Schmerzen und hohes Fieber den Schwangerschaftsverlauf gefährden können. Allerdings sollte bei starken Beschwerden, hohem Fieber, Verdacht auf eine Influenza oder einen bakteriellen Infekt ohnehin zum Arztbesuch geraten werden. 



Dr. Claudia Bruhn, Apothekerin / Autorin DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Vitamine und Mineralien

von Gianluca Bongers am 23.12.2018 um 17:37 Uhr

An der Stelle kann ich schwangeren zu Nahrungsergänzungsmitteln raten. Doch Vorsicht! Bevor Nahrungsergänzungen eingekauft werden, bitte dringend mit dem Frauenarzt/Hausarzt sprechen, was im Fall einer Schwangerschaft eingenommen werden kann! Die vorherige absprache mit einem Arzt ist dringend notwendig. Die ersten Infos zu Vitaminen und Mineralien kannst du dir auch schon hier holen: https://www.vitamin-magazin.de

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