Masern, Mumps & Co.

Impfberatungspflicht vor Kita-Besuch?

Hannover/Berlin - 10.12.2014, 14:17 Uhr


Eltern, die ihr Kind erstmals in eine Kindertagesstätte schicken wollen, sollen künftig eine Impfberatung absolvieren müssen. Das sieht nach Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ ein Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vor, der voraussichtlich nächste Woche im Kabinett behandelt wird.

„Wir wollen damit die Eltern an die Impfempfehlungen erinnern und die Impfraten erhöhen“, erklärte eine Sprecherin von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gegenüber der Zeitung. Trotz aller Aufklärungskampagnen ist es bislang nicht gelungen, Kinderkrankheiten wie Masern oder Mumps auszurotten.

Kinderärzte sehen dies mit Sorge, zumal in Deutschland immer mehr Kleinkinder in Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden. Gerade für sie ist das Risiko, an Spätfolgen wie der tödlichen Maserngehirninfektion SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) zu erkranken, deutlich erhöht.

Kinderärzte begrüßen die Pläne der Regierung. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Impfquoten in Deutschland zu erhöhen“, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann. Dem Verband gehen die Pläne aber nicht weit genug. Er fordert eine Impfpflicht für alle Kinder, die öffentlich finanzierte Kitas und Schulen besuchen.


dpa/DAZ.online