Digitalisierung des Gesundheitswesens

Gematik erteilt erste Zulassung für TI-Messenger

Berlin - 04.04.2024, 15:45 Uhr

Mit den TI-Messengern schließt sich eine Lücke, sagte Gematik-Geschäftsführer Florian Hartge. (Foto: Gematik)

Mit den TI-Messengern schließt sich eine Lücke, sagte Gematik-Geschäftsführer Florian Hartge. (Foto: Gematik)


Das Unternehmen Famedly hat die erste Zulassung für einen Kurznachrichtendienst innerhalb der Telematikinfrastruktur erhalten. Das teilte die Gematik mit. Der Messenger soll nun Schritt für Schritt ausgebaut werden.

Die Gematik hat die erste Zulassung für einen Kurznachrichtendienst innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) erteilt. Der TI-Messenger des Anbieters Famedly soll nun in der Modellregion für digitale Gesundheit in Hamburg und Umgebung getestet und ausgewertet werden, wie es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag heißt. Weitere Unternehmen sollen folgen.

Entwickelt werden die Messenger nach Vorgaben der Gematik. „Im Marktmodell wird es viele Lösungen geben, die je nach Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer unterschiedlich zugeschnitten sein werden“, erklärt die Gematik. Die TI-Messenger sollen interoperabel sein, Nutzerinnen und Nutzer auf Basis eines gemeinsamen Standards miteinander kommunizieren können.

Gematik-Geschäftsführer Florian Hartge sagte dazu, ein „übergreifender Messagingstandard“ habe bislang gefehlt. „Mit den TI-Messengern können Praxisteams, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Kurznachrichten verschicken. Dabei tauschen sie sich in Echtzeit aus und sind räumlich flexibel.“ Es schließe sich eine Lücke und „die Direktkommunikation im medizinischen Versorgungsalltag wird noch einfacher“.

Die Gründer von Famedly, Niklas Zender und Phillipp Kurtz erklärten, ihr TI-Messenger erfülle nicht nur die hohen Datenschutzanforderungen, sondern sei benutzerfreundlich und integrierbar in bestehende IT-Systeme. Mit der Zulassung gehe man „einen entscheidenden Schritt in die Digitalisierung des Gesundheitswesens“.

Nun soll der TI-Messenger weiter ausgebaut werden. In der ersten Phase können zum Beispiel (Zahn-)Ärzt:innen und Apotheker:innen miteinander sicher chatten und Bild- und Audiodateien übertragen. Später sollen auch Patient:innen sowie Krankenkassen Zugang erhalten. Zukünftig sollen durch die Messenger auch Versorgungsprozesse unterstützt werden, zum Beispiel das Terminmanagement. Auch bei der Überweisung oder beim Aufnahme- und Entlassmanagement könnten sie eingesetzt werden.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Systeme für effiziente Kommunikationswege im Gesundheitswesen

KIM oder TIM – was eignet sich wofür?

Systeme für einen effizienten Informationsaustausch im Gesundheitswesen

KIM oder TIM – was eignet sich wofür?

Änderungsanträge zum Digitalgesetz

Apotheken sollen bei ePA-Verwaltung helfen

Interview mit gematik-COO Dr. Florian Hartge

„Die Verfügbarkeitsabfrage in der E-Rezept-App wäre nützlich“

Gematik-Gesellschafter beschließen Aus für Konnektoren

Gerade erst da, schon wieder weg

0 Kommentare

Kommentar abgeben

 

Ich akzeptiere die allgemeinen Verhaltensregeln (Netiquette).

Ich möchte über Antworten auf diesen Kommentar per E-Mail benachrichtigt werden.

Sie müssen alle Felder ausfüllen und die allgemeinen Verhaltensregeln akzeptieren, um fortfahren zu können.