- DAZ.online
- News
- Apotheke
- via verteidigt ABDA-...
Die Meinungen der Apothekerschaft zur pDL-Werbekampagne de ABDA gehen auseinander. Die Freie Apothekerschaft kritisiert die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen grundlegend: Aufgrund von Personalmangel seien zusätzliche Serviceangebote nicht umsetzbar. Der Verband innovativer Apotheken hingegen sieht im pDL-Angebot einen Garanten für die Zukunft der Apotheken.
Die ABDA wirbt für eine Ausweitung der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). Das stößt seitens der Apotheker:innen auf gemischte Gefühle. Wie so oft äußerte die Freie Apothekerschaft Kritik am medialen Auftritt der ABDA. Ihr Vorstand Reinhard Rokitta hatte sich am 23. Februar im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zu der aktuellen Werbekampagne für pDL geäußert. Er verwies vor allem auf den weit verbreiteten Personalmangel: „Wir sind froh, wenn wir das normale Tagesgeschäft bewältigen können.“ Auch vom Impfangebot in Apotheken hält Rokitta nicht viel: „Eine Notlage wie zu Zeiten von Corona gibt es nicht, als Impfungen in hoher Zahl durchgeführt werden mussten.“ Für ihn ist es die Kernaufgabe von Apotheken, die Arzneimittelversorgung zu gewährleisten. „Alles andere auch noch zu wollen ist Arroganz“, meint Rokitta.
via fordert Ausweitung der pDL
Ganz anders sieht das der Verband innovativer Apotheken (via). In einer Pressemitteilung bezog der Verband am Donnertag Stellung gegenüber der Kritik der Freien Apothekerschaft: Pharmazeutische Dienstleistungen seien „ein wesentlicher Garant für die Zukunft der deutschen Apotheken“ . Ihr nachhaltiger Ausbau müsse vorangetrieben werden.
Via-Vorstand Benedikt Bühler äußerte Unverständnis über die Ansichten von Reinhard Rokitta: „Die Entscheidung des Spiegels, einen Apotheker kurz vor der Rente zu befragen, statt die Einschätzung der jungen Generation einzuholen, ist verwunderlich.“ Bühler ist mit 24 Jahren ein Vertreter dieser jungen Generation. Die via-Mitglieder setzten sich für den Ausbau von pDL ein und nutzten diese sehr erfolgreich. „Der Verweis auf die Nichtumsetzbarkeit mangels Personal ist grotesk“, so der via-Vorstand. Bühler zufolge suchten junge Apotheker:innen verstärkt gerade nach Apotheken mit einem breiten Serviceangebot.
Mehr zum Thema
„Noch nicht am Ziel“
ABDA-Kampagne wirbt für Ausweitung pharmazeutischer Dienstleistungen
Schokolade fürs Blutdruckmessen
ABDA will angehende Apotheker für pDL begeistern
Pharmazeutische Dienstleistungen
Die digitale pDL-Abrechnung startet
Das Engagement der ABDA für die pDL wird von via also begrüßt. Bühler sieht jedoch noch Bedarf für Verbesserung. So müsse etwa der Abrechnungsprozess noch transparenter gestaltet werden: „Wir haben Vertrauen in den Berufsstand und erwarten auch von der Politik und den Krankenkassen, dass sie diesen Einsatz honorieren.“
Kampagnenstart im März
Seit Juni 2022 können pDL in Apotheken angeboten werden. Ab dem 7. März startet die TV-Werbekampagne der ABDA für pharmazeutische Dienstleistungen. Zeitgleich soll die neue Internetseite www.pharmazeutische-dienstleistungen.de aufrufbar sein. Neben Informationen der Patient:innen stellt die ABDA auch für die Apotheken neue Materialien und Bildungsangebote zur Verfügung, darunter Plakate, Handzettel und den „pDL-Campus“, der über die Internetseite der ABDA erreichbar ist.
3 Kommentare
PDL -Bühler
von Herr Bühler am 01.03.2024 um 8:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
pDL Spiegel Artikel
von Ingrid Schierle am 29.02.2024 um 20:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Ohne Vergütungsanpassung sinnlos
von Martin Straulino am 29.02.2024 um 20:08 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.