Politik
Deutscher Apotheker Verlag - PROD
„Wir müssen reden, Paula“
Die Grünen-Politikerin Paula Piechotta hat die Apothekerschaft mit einem Social-Media-Post gegen sich aufgebracht: Sie unterstellt, Apotheken hätten sich während der Corona-Zeit mit staatlicher Unterstützung unverhältnismäßig bereichert. Zudem erweckt sie den Eindruck, Apotheken hätten im großen Stil Paxlovid illegalerweise ins Ausland verkauft.gesundheitspolitik
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Abnehmspritzen sollen durch Krankenkassen erstattet werden
Im Vereinigten Königreich können Menschen mit Adipositas seit diesem Jahr sogenannte Abnehmspritzen auf Kosten des öffentlichen Gesundheitssystems beziehen. In Deutschland ist dies bisher nicht möglich. Doch auch hierzulande wird die Forderung nach einer Kostenerstattung für GLP-1-Agonisten zur Gewichtsreduktion diskutiert. Eine Petition mit dieser Forderung ging jetzt beim Gesundheitsministerium ein.
Kaufland bietet erstmals Telemedizin an
Das Handelsunternehmen Kaufland bietet seinen Kunden in einem Modellprojekt nun auch Gesundheitsleistungen an. In der Filiale im baden-württembergischen Mosbach können Kunden ihren Einkauf seit Neuestem mit einer telemedizinischen Arztsprechstunde verbinden. Dafür kooperiert Kaufland in einem Pilotprojekt mit dem privaten Krankenhausbetreiber Sana Kliniken. Nach Unternehmensangaben handelt es sich um den ersten telemedizinischen Standort im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland.
Warken: „Frauengesundheit ist kein Nischenthema!“
Frauen fehlt es noch immer an Sichtbarkeit – sowohl als Gestalterinnen und in Führungspositionen im Gesundheitswesen als auch wenn es um geschlechtsspezifische Gesundheitsthemen geht. Das wurde bei der Herbsttagung der Healthcare Frauen in Berlin deutlich. Wie kann der Wandel gelingen?
BVPTA will „Pharmazie-Assistenz“ mit Vertretungsbefugnis
Der Bundesverband PTA sieht unter bestimmten Bedingungen viel Positives in der geplanten PTA-Vertretung. Möglich sei dies aber nur, wenn die Apotheken wirtschaftlich gestärkt werden, heißt es in der Stellungnahme zu den beiden Referentenentwürfen der Apothekenreform.
Kritik an Reform und Übersicht zur Gedisa
„Vollkatastrophe“ und „verheerend“ waren die Stichworte zur Beschreibung der Pläne für die Apothekenreform bei der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein am Samstag in Kiel. Neben der Kritik an den Plänen ging es um die laufende Arbeit. Spezielle Themen waren die Aufgaben der Gedisa und ein neues Screening-Projekt zum kardiorenal-metabolischen Syndrom.
Bei der Notfall-Reform drohen massive Folgen für den Apothekennotdienst
Auch der Referentenentwurf für eine Reform der Notfallversorgung sieht wesentliche Veränderungen für die Apotheken vor, obwohl die Apotheken dort eher ein Randthema sind. Doch der Apothekennotdienst müsste dann ganz anders gestaltet werden, um teure Doppelstrukturen und massive finanzielle Einbußen zu vermeiden. Das wiederum würde freiberufliche Grundprinzipien beim Notdienst in Frage stellen, zeigt eine kommentierende Analyse von DAZ-Redakteur Thomas Müller-Bohn.
Denda stellt Apothekenproteste ab Jahresbeginn in Aussicht
Beim Apothekertag in Warnemünde kam am Wochenende neben Bundes- und Landespolitiker*innen auch der Leiter der Abda-Stabsstelle für politische Strategie, Ralf Denda, zu Wort. Er sprach über den aktuellen Stand und den Zeitplan der Reformpläne, aber auch über die Möglichkeiten der Apothekerschaft, noch Einfluss in ihrem Sinne zu nehmen.
Der Staat soll Verstöße gegen die Preisbindung selbst ahnden
Die „Paritätische Stelle“, die Verstöße gegen die sozialrechtliche Preisbindung ahnden soll, war von Anfang an ein zahnloser Tiger. Der DAV wagt es wegen der Haftungsrisiken nicht, gegen Rx-Boni der EU-Versender vorzugehen. Die Apothekenreform soll das Problem entschärfen. Doch weder Abda noch GKV-Spitzenverband sind vom gewählten Ansatz überzeugt. Aus ihrer Sicht muss der Staat die Sache in die Hand nehmen.
Viel Zündstoff in PTA-Vertretung, Fixum und Versandfragen
Beim Apothekertag 2025 in Mecklenburg-Vorpommern standen die aktuellen Pläne zur Apothekenreform im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Auch Gesundheitspolitiker*innen aus dem Bundestag nahmen an der Debatte teil. Simone Borchardt musste stellvertretend für ihre Unions-Fraktion einige Kritik wegstecken. Sie will sich jedoch weiter für die Erhöhung des Fixums einsetzen.
Von der Decken sieht noch Zeit für Einfluss auf die Apothekenreform
Die schleswig-holsteinische Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken hörte sich bei der Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein geduldig und betroffen die Sorgen der Mitglieder an. Sie bekräftigte die Wertschätzung der Länder für die Apotheken und erklärte: „Wir sind nur die Länder, aber wie haben Einflussmöglichkeiten“. Dafür sei noch Zeit, weil der Gesetzgebungsprozess erst beginne. Doch garantieren könne sie nicht.
König: „Wir haben es verdient, leistungsgerecht bezahlt zu werden“
Andrea König, frisch bestätigte Vorsitzende des Apothekerverbands Brandenburg, will die ausbleibende Fixumserhöhung nicht hinnehmen. Auch sonst hält sie wenig von den vorliegenden Plänen für eine Apothekenreform. Bei der Mitgliederversammlung appellierte sie nicht nur an alle Apotheker*innen, das Gespräch mit der Politik zu suchen. König zeigte sich auch bereit für neue Proteste und rief zur Ideensammlung auf.
Mein liebes Tagebuch
Wird die Apothekenreform nachgebessert? Nach der Anhörung im BMG wollen einige Insider eine gewisse Bereitschaft des Ministeriums gespürt haben. Wirklich? Warten wir’s ab, ob und was noch kommt. Die Abda hat jedenfalls ihre drei größten Schmerzpunkte bei dieser Reform deutlich gemacht. Man setzt auf weitere Gespräche, „wir eskalieren nicht“. Erst mal soll eine sanfte Kampagne kommen, damit sich die Politik an den Koalitionsvertrag erinnert. Abda-Justiziar Tisch mahnt, der Reform nicht voreilig zuzustimmen: Es gibt etliche Punkte in der Reform, die das Regelwerk der Apotheken zum Einsturz bringen könnten, „dann wäre der Ast abgesägt, auf dem die Apotheken sitzen“. Am Ast sägen bereits einige Medien und die Versandhäuser: 10.000 Apotheken sind genug, den Rest erledigen die Versender, tönt es vom Versender Redcare. Und eine Drogeriemarktkette informiert ihre Kundinnen und Kunden. Bald können sie OTC über dm bestellen.
Der Ast, auf dem die Apotheken sitzen
Das komplexe Regelwerk der Apotheken droht einzustürzen, wenn zu viele Elemente herausbrechen. Diese Gefahr sieht Abda-Justitiar Lutz Tisch bei der anstehenden Reform, vor allem bei der geplanten Vertretung durch PTA. Damit werde das Fremdbesitzverbot fallen. Darum bräuchten die Apotheken sofort mehr Geld, und bei der Reform müssten die gefährlichen Punkte entfallen.
Apothekenreform: Die größten Schmerzpunkte der Abda
Auch die Abda hat ihre Stellungnahme zur Apothekenreform vorgelegt. 55 Seiten umfasst das Werk. Wie angekündigt, werden drei Punkte herausgestellt, die der Standesvertretung die allergrößten Schmerzen bereiten: das Ausbleiben einer Anpassung des Fixums, die Ausgestaltung der Verhandlungslösung sowie die Vertretungsbefugnis für PTA.
BVDAK will Rx-Abgabe ohne Rezept nur für Vor-Ort-Apotheken
Bis zum heutigen Freitag konnten die betroffenen Verbände ihre Stellungnahme zur geplanten Apothekenreform abgeben. Auch der Bundesverband der Deutschen Apothekenkooperationen (BVDAK) hat diese Chance genutzt. Vieles gehe in die richtige Richtung, heißt es. Aber es gibt auch Kritik. Zum Beispiel sieht der Verband bei einigen Punkten die Gefahr, dass investorengetriebene Interessen unbeabsichtigt gestärkt und so die Unabhängigkeit und Stabilität des bewährten Apothekensystems geschwächt werden könnten.
Nicht der richtige Zeitpunkt, um auf die Straße zu gehen
Die politische Arbeit zu den Plänen für die Apothekenreform hat gerade erst begonnen. Für Abda-Pressesprecher Benjamin Rohrer ist das parlamentarische Verfahren zu Beginn des nächsten Jahres entscheidend. Wie in der vorigen Legislaturperiode will die Abda dabei wieder die Idee einer Graswurzel-Bewegung nutzen. Protest auf der Straße sei dagegen erst ein letztes Mittel.
Chargen-Doku: Übergangsregelung für Verblisterung soll erneut verlängert werden
Die Ausgabe patientenindividuell verblisterter Arzneimittel soll Apotheken auch nach Jahresablauf weiterhin unbürokratisch möglich sein. Da es für die Chargendokumentation in diesen Fällen noch immer keine Lösung gibt, will das BMG die vor zwei Jahren gefundene Übergangslösung ein weiteres Mal verlängern.
Versorgungsverträge für Apotheken nahe Notdienstzentren geplant
Die Notfallreform kommt: Am 5. November 2025 hat das Bundesgesundheitsministerium die Ressortabstimmung für einen Entwurf eingeleitet. Wie es aus Regierungskreisen heißt, sind für Apotheken, die künftig an Notdienstpraxen angebunden sein werden, Versorgungsverträge geplant.
