Politik
Deutscher Apotheker Verlag - PROD
Landesminister pochen auf höheres Apothekenhonorar
Die flächendeckende Versorgung des ländlich geprägten Rheinland-Pfalz durch Apotheken ist Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) wichtig. Er appelliert an die Bundesregierung, ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen. Und er ist damit nicht allein.gesundheitspolitik
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Rahmenbedingungen für Honorarverhandlung: nur teilweise geklärt
Bei den Plänen für die künftigen Verhandlungen über die Apothekenhonorierung hat sich viel getan. Der jüngste Entwurf sieht jährliche Verhandlungen vor, die Leitplanken wurden ergänzt und der Landapothekenzuschlag ist entfallen. Für die Apotheken sind das Verbesserungen. Doch es bleibt weiterhin offen, von welchem Wert die Verhandlungen überhaupt ausgehen sollen.
Rezepturtaxierung künftig mit neuer Variante der Hilfstaxe
Bei der Frage, wie Rezepturanbrüche taxiert werden sollen, ging es zuletzt nur um Extrempositionen - immer nur anteilig oder immer ganze Packungen. Die jüngsten Kabinettsentwürfe setzen dagegen auf eine Neuauflage der Hilfstaxe, diesmal allerdings als gesetzlich verbindliche Regelung und nicht mehr freiwillig. Damit zeichnet sich ein pragmatischer Kompromiss auf der Grundlage eines altbewährten Konzepts ab. Nur leider fehlt ein Anpassungsmechanismus.
„Niedrigschwellige Angebote“ brauchen finanzielle Grundlage
Gesundheitsministerin Warken betont, dass sie mit ihrer Apothekenreform eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Gesundheitsfragen stärken will. Aber sie hat seit ihrem Amtsantritt nichts umgesetzt, was dieses System stabilisiert hätte, kommentiert DAZ-Chefredakteur Dr. Benjamin Wessinger.
AMPreisV: Phagro setzt auf Nachbesserung im Bundesrat
Mehr Geld für den Notdienst und die Zulassung handelsüblicher Skonti – auf diese Weise soll erst einmal mehr Geld in die Apotheken fließen. Und das ganz ohne die Krankenkassen zu belasten. Bei der Skonti-Regelung hat das BMG im Sinne der Abda nachgebessert, der Großhandelsverband Phagro ist jedoch nicht einverstanden.
Protest gegen Reformpläne: Verdunkelte Apotheken in Berlin
Auch in Berlin beteiligen sich Apotheken an der Protestaktion „Versorgungsblackout“. Die DAZ hat sich umgeschaut, welche Apotheken in der Hauptstadt an der Aktion teilnehmen und nachgefragt, was sie dazu bewegt hat. Aber auch kritische Stimme derjenigen, die sich nicht beteiligen, kommen zur Sprache.
Warken: Derzeit kein Spielraum für Fixumserhöhung
Die 9,50 Euro Fixum sind auch im Kabinettsentwurf für die Apothekenreform nicht enthalten. Dafür hat das BMG seine Entwürfe an anderen Stellen kräftig überarbeitet, bevor sich das Parlament nun mit der Reform befassen kann. Ministerin Nina Warken beteuerte erneut: Die versprochene Honorarerhöhung kommt – das werde auch die FinanzKommission, die bis zum Frühjahr das große Sparpaket für die GKV erarbeiten soll, einpreisen müssen.
„Wir müssen reden, Paula“
Die Grünen-Politikerin Paula Piechotta hat die Apothekerschaft mit einem Social-Media-Post gegen sich aufgebracht: Sie unterstellt, Apotheken hätten sich während der Corona-Zeit mit staatlicher Unterstützung unverhältnismäßig bereichert. Zudem erweckt sie den Eindruck, Apotheken hätten im großen Stil Paxlovid illegalerweise ins Ausland verkauft.
Preis: „Noch nicht der Tag, um auf die Straße zu gehen“
In einer Pressekonferenz warb die Abda am heutigen Dienstag bei Journalisten dafür, über die für den 17. Dezember angesetzte Protestaktion „Versorgungsblackout“ zu berichten. Abda-Präsident Preis erläuterte außerdem, wann weitere Eskalationsstufen in Betracht gezogen würden.
Ärzteverbände fordern „Notbremse“ bei Apothekenreform
Diesen Mittwoch soll das Bundeskabinett den Weg für die Apothekenreform ebnen. Acht Ärzteorganisationen schlagen nun gemeinsam Alarm. Sie fordern eine Abkehr von den geplanten Kompetenzausweitungen für Apotheken. Rx-Abgaben ohne Rezept oder weitere Impfungen nutzten niemanden, sondern zögen nur zusätzliche Arztkontakt nach sich, mahnen sie.
Kompromiss bei EU-Pharmapaket: Unterlagenschutzfrist beibehalten
Nach zwei Jahren der Verhandlung gibt es eine Einigung über die Neuauflage der EU-Arzneimittelgesetzgebung. Anders als ursprünglich geplant, machten die Verhandlungspartner hinsichtlich der Frist für den Unterlagenschutz Zugeständnisse gegenüber der Industrie. Dem Gesetzespaket müssen die EU-Staaten allerdings noch zustimmen.
Mein liebes Tagebuch
Am 17.Dezember geht in Deutschlands Apotheken das Licht aus, so will es die Abda. Aber nur kurz für ein paar Minütchen oder Stündchen. Sie nennt es „Aktion Versorgungsblackout“ – ob das überhaupt jemand mitkriegt? Hätte sie mal vorab ein Postkärtchen an die Politik geschickt. Und Klingbeil blockiert die Reform und will mit Impfstopp sparen. Die GKV will, dass Apotheken Abgabeautomaten in Notfallzentren aufstellen und bezahlen. Und dm will seinen OTC-Versand aus Tschechien starten. Drei ostdeutsche Apothekerverbände gehen mit gutem Beispiel voran und wollen verschmelzen. Und Bayern ist der Apothekenherzwärmer der Woche! Das Land will sich fürs Apothekenfixum stark machen: Apotheken sind doch wie alte Freunde… Man merke erst, was man verloren hat, wenn sie nicht mehr da sind.
Landtag verabschiedet Haushalt: Kein Schulgeld für PTA-Ausbildung
Bisher mussten PTA-Auszubildende in Mecklenburg-Vorpommern Gebühren für ihre Ausbildung zahlen, während angehende Pflegekräfte, Masseur*innen und medizinische Bademeister davon ausgenommen waren. Das ändert sich in den kommenden Jahren.
Absurder Vorbehalt
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat einen Leitungsvorbehalt gegen die Apothekenreform von Nina Warken (CDU) ausgesprochen. Sollte es stimmen, dass er sich ausgerechnet an den Kosten für mehr Impfungen in den Apotheken stört, wäre das eine absurde Begründung, kommentiert DAZ-Chefredakteur Dr. Benjamin Wessinger.
