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Alzheimer-Erkrankung
Einschränkung der Wortfindung als frühes Symptom
Die vor drei Jahren begonnene TREND-Studie (Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von Neurodegeneration) mit 1100 Teilnehmern ergibt jetzt erste Hinweise zu den frühesten Symptomen der Alzheimer-Erkrankung.
Bekannt ist, dass eine Depression das Risiko an der Alzheimer-Demenz zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Die Tübinger Wissenschaftler fanden heraus, dass bei depressiven Menschen die Menge der Antikörper gegen Amyloid-beta1-42, einem Protein, das eng mit der Alzheimer-Erkrankung assoziiert ist, im Blut reduziert ist. Das erhöhte Risiko depressiver Menschen könnte außerdem über eine spezifische Veränderung des Autoimmunsystems (mit)bedingt sein.
Zu den frühesten Symptomen einer Alzheimer-Demenz gehört eine Einschränkung der Wortfindung. Mit der funktionellen Nahinfrarot-Spektroskopie (fNIRS), einer Methode zur optischen Messung von Hirnaktivität, konnte das Forscherteam eine Änderung unterschiedlicher Hirnprozesse mit steigendem Alter belegen. Bei der Suche nach Wörtern senkte das Alter der Versuchsteilnehmer die Aktivität in Bereichen der Sprachzentren, wohingegen die Aktivität in Bereichen der Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung zunahm. Dabei war ein höherer Bildungsstand mit einer erhöhten Aktivität der Sprachzentren und tendenziell mit geringer Aktivität in den Arealen der Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung verbunden. Dies spricht dafür, dass das Gehirn mit dem Alter Kompensationsstrategien nutzt, um geistige Fähigkeiten auf hohem Niveau zu erhalten. Die frühzeitige Erkennung von derartigen Kompensationsstrategien könnte eine Möglichkeit zur Früherkennung der Alzheimer-Demenz darstellen.
Literatur: Maetzler, W., et al.: J. Alz. Dis. 2012, Online: doi:10.3233/JAD-2012-120625; Heinzel, S., et al.: Neurobiology of Aging 2012, Online: doi:10.1016/j.neurobiolaging.2012.05.021.
Tübingen - 02.08.2012, 10:18 Uhr