Prisma

Weniger Zytokine, weniger Alzheimer

Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer zählen zu den großen Herausforderungen der Medizin. Im Tierversuch konnten Wissenschaftler der Berliner Charité und der Universität Zürich nun einen Erfolg bei der Behandlung von Alzheimer erzielen.

Eine zentrale Bedeutung bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Alzheimer-Demenz haben Amyloid-beta-Ablagerungen im Gehirn. Diese Ablagerungen konnten die Wissenschaftler um Professor Frank Heppner und Professor Burkhard Becher nun reduzieren, indem sie bestimmte Botenstoffe des Immunsystems, die Zytokine, ausschalteten. Die größte Amyloid-beta-Reduktion (um ca. 65 %) erzielten die Forscher, wenn sie das Immunmolekül p40 blockierten. Da der Spiegel dieses Moleküls im Blutplasma und in der Hirnflüssigkeit bei Menschen mit Alzheimer erhöht ist, sehen die Studienautoren in der Blockade einen aussichtsreichen Therapieansatz für den Menschen. Sie hoffen nun auf einen Industriepartner, um klinische Studien beginnen zu können.


ral


Quelle: Vom Berg, J. et al.: Nature Med., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nm.2965



DAZ 2012, Nr. 48, S. 6

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