Apothekenabschlag

Westfalen-Lippe setzt auf Deeskalation

Berlin - 31.01.2013, 08:17 Uhr


Bis es in Sachen Apothekenabschlag eine endgültige Lösung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband gibt, will der Apothekerverband Westfalen-Lippe eigene Wege gehen: „Verhandeln statt Drohen“, so das Motto. Man will mit den Primärkassen in NRW eine einvernehmliche Übergangsregelung zum Apothekenabschlag erreichen.

„Wir setzen darauf, dass die Primärkassen in NRW das nötige Augenmaß beweisen und mit uns am Verhandlungstisch einen einvernehmlichen Modus vivendi für die Übergangszeit bis zum Abschluss des Schiedsverfahrens auf Bundesebene finden, statt den Eskalationskurs des AOK Bundesverbandes fortzusetzen“, kündigen der Verbands-Vorsitzende Dr. Klaus Michels und der Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek ihren Mitgliedern an. Der Apothekerverband habe deshalb den gemeinsamen Vertragsausschuss nach dem Arzneimittelliefervertrag NRW einberufen.

Zuvor hatte die AOK NordWest in einem Schreiben mit Retaxationen und Vertragsstrafen gedroht, für den Fall einer Abrechnung eines Abschlages von 1,75 Euro. Doch die Primärkassen gehen mit den angedrohten Retaxationen nach Meinung des Verbands „ein hohes Risiko ein“. Denn nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts hätten unberechtigte Kürzungen für die Kassen den Verlust des gesamten Abschlages der Monatsrechnung zur Folge.

Letztlich teilt der AVWL die Rechtsauffassung des DAV, wonach der Abschlag des Jahres 2010 von vorläufig 1,75 Euro die Anpassungsbasis ab 2013 sein muss: Denn die Apotheken sollten mit der Abschlagerhöhung auf 2,05 Euro ein einmaliges, auf zwei Jahre begrenztes Sonderopfer für Einsparungen bei Arzneimitteln erbringen, so die Erklärung. Seit Anfang 2013 rechnen Apotheken wieder den ursprünglichen Abschlag von 1,75 Euro mit den Kassen ab.

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Juliane Ziegler