Petition gestartet

Neue „Apothekerkammer Nord“ für eine effektive Berufsvertretung?

Hamburg - 20.06.2012, 14:45 Uhr


Geht es nach Apotheker Holger Gnekow, Hamburg, sollten die drei nördlichen Apothekerkammern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zur „Apothekerkammer Nord“ fusionieren. Hintergrund seien notwendige Kosteneinsparungen, die in Zukunft immer dringlicher werden dürften.

Aktueller Ausgangspunkt für diese Überlegungen von Gnekow waren die Diskussionen auf der Kammerversammlung der Apothekerkammer Hamburg am 18. Juni 2012. Hier sollte eine neue Beitragsordnung beschlossen werden mit dem Ziel, mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Dies hätte allerdings die Beiträge für die meisten Kammermitglieder erheblich verteuert. Nach dem Vorschlag der Apothekerkammer Hamburg sollte der Beitrag auf 1,38 Prozent vom jährlichen Bruttoeinkommen einschließlich Sonderzahlungen festgesetzt werden. Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro hätte dies zu einem Jahresbeitrag von 552 Euro geführt. Die Kammerversammlung lehnte diese Umstellung mit großer Mehrheit ab.

Es bleibt allerdings die Frage, ob eine kleine Kammer wie Hamburg mit den derzeit gültigen Beitragssystem und den daraus resultierenden Einnahmen noch effektiv und schlagkräftig arbeiten kann. Auf der Kammerversammlung wurde daher eine Fusion der Apothekerkammern von Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angeregt. Nach Auffassung des Hamburger Apotheker Gnekow gefährden rückläufige Umsatzentwicklungen der Apotheken mit z.T. drastischen Gewinneinbrüchen eine nachhaltige Finanzierung der eigenständigen Apothekerkammern. Die massive Anhebung von Beiträgen für Apotheken und Mitarbeiter könne keine Lösung sein. Die Zusammenlegung von Vorständen, Geschäftsführungen, Immobilien, Fortbildungen, QM-Beauftragten etc. könnte dagegen die Kosten erheblich senken. Gleiches werde in vielen Teilen der Gesellschaft, z.B. den evangelischen Kirchen, bereits vollzogen.

Wie Gnekow mitteilt, seien allerdings in früheren Jahren solche Anträge zur Fusion von Kammern auf der Ebene der Vorstände ins Leere gelaufen. Daher scheine es geboten zu sein, ein Meinungsbild der Mitglieder einzuholen. Gnekow startete vor diesem Hintergrund eine Online-Petition, um eine Willensbildung der Mitglieder herbeizuführen. Auf der Internetseite www.Apothekerkammer-Nord.de kann darüber abgestimmt werden, ob die Vorstände der Apothekerkammern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit dem Ziel einer Fusion aufnehmen sollten.


Peter Ditzel