Kundenzeitschriften

Avoxa stellt das „Das Apotheken Magazin“ ein

Stuttgart - 26.03.2024, 16:45 Uhr

Yvonne Catterfield zierte das erste Cover nach dem Relaunch. (Foto: Screenshot: avoxa.de / DAZ)

Yvonne Catterfield zierte das erste Cover nach dem Relaunch. (Foto: Screenshot: avoxa.de / DAZ)


Der Markt der Apotheken-Kundenzeitschriften wird kleiner: Das „Apotheken-Magazin“, das bei der ABDA-Tochter Avoxa erscheint, wird Mitte des Jahres eingestellt. Stattdessen will sich die Mediengruppe nun auf das Digitalgeschäft konzentrieren. Das redaktionelle Online-Informationsangebot auf dem Gesundheitsportal aponet.de soll ausgebaut werden. 

Das „Das Apotheken Magazin“ aus dem Hause Avoxa ist mit einer Auflage von etwas über 770.000 Exemplaren im Monat nur ein vergleichsweise kleines Licht im Universum der Apothekenkundenzeitschriften. Zum Vergleich: Platzhirsch Wort & Bild verkauft von seiner Apotheken Umschau fast zehnmal so viele. Die Auflage liegt noch bei über 6,8 Millionen Exemplaren im Monat (IVW 4/2023), Ende 2021 waren es sogar noch 7,6 Millionen. Burda kommt mit der My Life auf eine verkaufte Auflage von 2,35 Millionen Heften. 

Vor knapp zwei Jahren wurde das Heft generalüberholt. Es bekam einen neuen Titel –  aus der „Neuen Apotheken Illustrierten“ (NAI)  wurde „Das Apotheken Magazin“ –, außerdem wurden das Design und das inhaltliche Konzept geändert. Beim Titel setzt man seitdem auf Promis. Die Diabetes-Hefte wurden in „Das Apotheken Magazin Diabetes“ umbenannt.

Mehr zum Thema

„Das Apotheken Magazin“

Neuer Name für die NAI

Preisanpassungen wegen gestiegener Kosten

Die Apotheken Umschau wird teurer

Doch zur Jahresmitte ist nun Schluss mit den beiden Kundenzeitschriften aus dem Hause Avoxa. Das teilt die Mediengruppe am heutigen Dienstag mit. Peter Steinke, der für den Verlagsbereich zuständige Geschäftsführer der Avoxa Mediengruppe, erläutert: „Natürlich ist uns die Entscheidung zur Einstellung der beiden Printprodukte nicht leichtgefallen. Doch die starken Kostensteigerungen für Papier, Energie und Logistik seit Anfang 2022 haben zu Fehlbeträgen geführt, die wir im wettbewerbsintensiven Marktumfeld für Apotheken-Publikumsmedien nicht durch Erlössteigerungen kompensieren können. Hier spielt auch das veränderte Nutzungsverhalten der Apothekenkunden eine Rolle." 

Online-Angebot soll ausgeweitet werden

Betriebsbedingte Kündigungen als Folge der Einstellung der beiden Printprodukte sind Steinke zufolge nicht vorgesehen. Man sei froh, allen Mitarbeiter*innen, die bislang für das Apotheken Magazin oder das Apotheken Magazin Diabetes arbeiten, Tätigkeiten in anderen Bereichen anbieten zu können.

Im selben Zuge will die Avoxa der Mitteilung zufolge nämlich ihr Online-Angebot ausweiten. So soll das redaktionelle Online-Informationsangebot auf dem Gesundheitsportal aponet.de ausgebaut werden. Hierfür sowie für andere Tätigkeiten seien zusätzliche redaktionelle Fachkräfte eingeplant. Über die weiteren Umsetzungspläne will das Unternehmen informieren, sobald diese fortgeschritten sind.

Auch Wettbewerber Wort & Bild hat kürzlich auf die Kostensteigerungen im Markt reagiert und zum 1. Februar die Preise erhöht. Steigende Energie-, Lohn- und Versandkosten stellten eine enorme Belastung dar, hieß es. Aufgrund der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage und der erheblichen Kostensteigerungen müsse man daher die Preise für die Kundenmagazine ab den Ausgaben Februar 2024 anpassen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Mitte des Jahres soll Schluss sein / Online-Angebot soll ausgeweitet werden

Avoxa stellt „Apotheken Magazin“ ein

„Das Apotheken Magazin“

Neuer Name für die NAI

Versuch eines Überblicks über die bekanntesten Kundenzeitschriften in Apotheken

Sie haben die Wahl

Diabetes- und Senioren-Ratgeber

Wort & Bild feiert zweimal runden Geburtstag

Reichweiten-Analyse der Publikumszeitschriften

„Umschau“ auf Platz 1

Apotheken-Kundenzeitschriften

„Umschau“ weiterhin vorn

Wort&Bild und Linda/MVDA kooperieren 

Spezial-Umschau für Linda-Apotheken 

Gespräch mit Jutta Petersen-Lehmann, Chefredakteurin der NAI

Die Neue Apotheken Illustrierte

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.